M. W. Craven - Flammen der Vergeltung (The Puppet Show)
Ausgezeichnet mit dem CWA Gold Dagger Award 2019 als bester englischsprachiger Kriminalroman (Quelle: Wikipedia und Homepage des Autoren).
Ein Serienmörder geht um, der seine Opfer zuerst grausam foltert und schließlich in Brand steckt. Als man auf der Brust eines Opfers einen eingeritzten Namen entdeckt, ist das der erste Hinweis, der zu einer noch lebenden Person führt: zu Washington Poe, einem vom Dienst suspendierten Ex-Polizisten. Ist er vielleicht das nächste Opfer? Poe wird in den aktiven Dienst zurück versetzt und man gibt ihm Tilly Bradshaw zur Seite - eine scheue Ermittlerin, die mit dem Alltag kaum zurecht kommt, aber am Computer und bei der Spurensuche unschlagbar ist. Zusammen nehmen sie die Ermittlungen auf, und was sie finden, führt sie zwanzig Jahre zurück - und Washington Poe ist stärker in die Sache verwickelt, als er selbst ahnt ...
Das Buch spielt in der heutigen Zeit in Cumbria, Großbritannien.
Meine Meinung zum Buch:
Ich wurde von diesem Buch sowas von positiv überrascht! Ich hatte es mal nebenbei gekauft, weil ich gerne zwischendrin einen einfachen Reißer lese und die Beschreibung auf dem Klappentext schien genau das zu versprechen. Dass das Buch bei Weltbild erschienen war, bestätigte noch den Eindruck (ja, Vorurteil, ich weiß). Aber als ich dann angefangen habe zu lesen und merkte, dass ich hier eine Krimiperle in der Hand halte, war ich begeistert.
Der Autor schafft es, wunderbare Figuren entstehen zu lassen. Poe und Bradshaw ergänzen sich großartig, sind aber völlig unterschiedlich. Und gerade aus diesen Unterschieden entwickeln sich humorvolle Momente. Poe ist ein Polizist, der quer denkt und nicht locker lässt, wenn er eine Spur aufgenommen hat. Genau das hatte zu seiner Suspendierung geführt. Tilly Bradshaw ist das Genie an seiner Seite, die mit dem Computer Unglaubliches vollbringen kann. Mit ihrer scheuen Art ist sie ein leichtes Opfer für mobbende Kollegen oder betrunkene Gäste im Pub. Zusammen sind Poe und Bradshaw ein unschlagbares Team.
Der Fall selbst ist verzwickt aufgebaut und wird langsam Stück für Stück gelöst. Spannung entsteht von Anfang an und von mir aus hätte das Buch den doppelten Umfang haben können.
Dass das Buch als bester englischsprachiger Roman ausgezeichnet wurde (völlig zu Recht), habe ich erst jetzt beim Schreiben der Rezension erfahren. Und ich hoffe, dass jetzt auch die weiteren Bücher um Poe und Bradshaw übersetzt werden. Ich kaufe sie auf jeden Fall.