Mutter brennt - Sophie Reyer

  • Edition Keiper, 2019

    Gebundene Ausgabe: 248 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Luise ist Mutter zweier Kinder, aber es ist ungewiss, ob Ina und Clemens ihre Kinder sind oder ob sie sich diese Kinder nur einbildet. Ihr Exmann erinnert immer wieder daran, dass Luise keine Kinder hat. Doch ihr Alltag nach der Trennung ist erfüllt und gehalten von der Sorge um diese Kinder. Als ihr alles zu viel wird, gönnt sie sich mit einer Freundin einen Trip nach Cannes. Dort lernt sie Mark kennen, der weiß, dass Luise das Kind eines Franzosen ist … Eva, die Großmutter, ist die beherrschende Frau – bereits tot, mischt sie sich als Bedrohung in das Leben der Protagonisten, vor allem von Clemens


    Über die Autorin:

    Sophie Reyer, geb. 1984 in Wien, promovierte Philosophin. Sie arbeitet am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien sowie an der Pädagogischen Hochschule Hollabrunn. Sie schreibt Prosa, Lyrik und Theatertexte für Erwachsene und Kinder. Diverse Preise und Stipendien. Lebt in Wien. sophiereyer.com


    Mein Eindruck:

    Sophie Reyer hat mit „Mutter brennt“ einen ungewöhnlichen, teilweise rätselhaften Text geschrieben. Sie setzt auf starke Sätze. Ich habe viel für diesen Stil übrig.

    Die Autorin stellt ihren Romanteilen Zitate von Ingeborg Bachmann und P.J.Harvey voran und positioniert sich selbst dann wohl irgendwo dazwischen.


    Hauptfigur ist Louise. Sie bekommt am Anfang einen Anruf, dass ihre Kinder Ina und Clemens nahe am See gefunden wurden, mitten im Schnee.

    Aber als Leser muss man sich fragen, ob es diese Kinder wirklich gibt oder ob sie nur von Louise imaginiert sind.

    Ihr Exmann behauptet, sie hätten keine Kinder und Louisa hätte damals abgetrieben.

    Davon abgesehen spielen die Kinder durchaus eine Rolle im Buch und ihre Probleme wirken real. Diese Passagen sind wie eine Parallelwelt.

    Auch Louises Mutter Eva, die sich zu Tode getrunken hat, ist eine wichtige Figur. In Rückblicken erfährt man von ihrem schwierigen Leben.

    Eigentlich sind alle Figuren mehr oder weniger beschädigt. Die psychologische Figurenführung ist nicht einfach zu fassen.


    Sophie Reyers Buch sprüht vor Einfällen, manchmal wird es etwas überfrachtet.

    Es gibt theatralische Momente, man merkt, dass die Autorin Erfahrung beim Schreiben von Theaterstücken hat. Einiges wirkt experimentell, dennoch bleibt ein guter Roman!



    ASIN/ISBN: 3903144851