SIN City

Zitat

Original von Lolita
Na das ist ja wieder putzig...

Du auch !

Hallo, Lolita.

Du solltest Dir beizeiten auch mal Deine eigenen Auslassungen zu Gemüte führen.

Bei "Per Anhalter durch die Galaxis" habe zumindest ich kritisiert, daß der Film für Nichtkenner des Buches nicht zu verstehen ist. Er war m.E. aber auch aus Kennersicht tendentiell eher scheiße.

Die Popularität von "Per Anhalter ..." läßt sich meiner Einschätzung nach auch kaum mit derjenigen der Sin-City-Comics von Frank Miller vergleichen - dazwischen liegen Welten, wenn nicht Galaxien. Bonmots und Elemente aus dem "Anhalter" kennen viele, von den Sin-City-Comics haben viele bis dato nicht einmal gehört.

Jedes Kunstwerk - und Filme sind Kunstwerke - steht zunächst einmal für sich alleine. Natürlich hat es einen Bezug, einen Kontext, bezieht sich auf irgendwas (meistens auf die Realwelt). Aber ein Kunstwerk, das nur als Zitat angelegt ist und funktioniert, verfehlt m.E. seinen Sinn und entbehrt jeder Eigenständigkeit. Ein Unterhaltungsfilm, der nicht verstehbar ist, wenn man die (nach Marys Einschätzung eins zu eins umgesetzte) Vorlage nicht kennt, ist meiner Einschätzung nach so überflüssig wie ein Henkel am Ersatzrad.

Und zum Thema Brutalität: "Kill Bill" trieft vor Ironie - und vor Blut. Der Film (bzw. die Filme) ist/sind ironisch bis zum Getno; es geht nicht um reale Brutalität und Gewalt. Desgleichen nehme ich bei dieser Comic-Verfilmung an. Natürlich geht es in Filmen nie um reale Brutalität, außer in Dokumentarfilmen. Aber jedes dramaturgische Mittel bedarf auch einer Plazierung im Gesamtkunstwerk, die m.E. z.B. bei "Kill Bill" durchaus gegeben ist.

Also Kill Bill fand ich klasse. Bisher kenne ich nur den Trailer von Sin City und der sah interessant aus. Aber ob ich deswegen ins Kino gehe...mal sehen. Den Streifen kann man sich bestimmt auch gut daheim angucken.

Frank Miller kenne ich übrigens von ein paar sehr gelungenen Batman-Comics, u. a. "Die Rückkehr des dunklen Ritters", mMn ein Comic-Meilenstein. Seine Arbeiten sind düster, brutal und zumindest in den mir bekannten Batmans meist sehr gesellschaftskritisch.

Ich bin also neugierig.

Gruss,

Doc

Mary, bloody hin oder her,
kannste mal Deinen Kopf in Bewegung setzen??
Es ist ein
Unterschied

ob man eine Geschichte als Comic auf Papier liest
oder sie

auf der Leinwand sieht. Und hört.

1 zu 1 übernehmen ist Quatsch mit Soße.

Auch wenn ich sage, daß das Medium Film de facto nicht zum Einsatz kommt, finden sich doch Spuren davon.
Also: lies und vergleiche.

Zu dem Comic"problem" noch was.
Es ist bei manchen Comic-Verfilmungen aber schon so, daß man die als Comic-Kenner besser (ein)schätzen kann, als jemand der mit Comics absolut nix anfangen kann. Fällt mir zumindest bei den Superhelden-Verfilmungen auf.

Gruss,

Doc

Zitat

Original von BloodyMary

Beleidigen brauch ich mich aber nicht lassen!!!!!

BloodyMary,
krieg Dich wieder ein.
Du kennst mich wenig, aber ich versichere Dir, daß es ein Kompliment ist, wenn ich jemanden auffordere, ihren Kopf zu benutzen. Das setzt nämlich voraus, daß ich davon überzeugt bin, daß diejenige einen hat

Also, glaub nicht, was die Presse schreibt, sondern nütze die Gelgenheit, zwei Medien miteinander zu vergleichen.

Zitat

Original von BloodyMary
Ohje, ich sag jetzt lieber nichts zu Lolita was mir gerade auf der Zunge liegt!

Brumm, brumm….

Ich muss mir also dann auch erst alle X-Men Comic kaufen damit ich auch dazu den Film verstehe? Genauso wie Batman, Spiderman, Die fantastische Vier, Dare Devil, Elektra… und was wir sonst noch so momentan an verfilmten Comics zu bieten haben!
*Augenverdreh*

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Nein, natürlich nicht. Die sind aber auch nicht 1:1 übernommen worden.

Tom
Tut mir leid, mein Begleiter kannte absolut nichts aus dem Anhalter...nichtmal diese Dinge, die du aufgezählt hast.

Ich hatte das übrigens als gut gemeinten Tipp angemerkt, bevor ich wieder gerupfigelt wurde...(und das wegen einem aus dem Zusammenhang gerissenen Satz!)

Original Lolita: bevor ich wieder gerupfigelt wurde..

Gerupft werden könntest Du evtl. als Eule, naja, zumindest als Federvieh. Nur, mal ehrlich, wer will das schon? Dann würde man ja die nackte Wahrheit sehen.
Nicht alles, was sich Eule nennt ist dann ja wohl auch eine Eule. Eher ein Federvieh, oder aber ein gerupfter Igel, dem man seine Stacheln herauszieht (gerupfigelt hat).
Wer sich als his torikus interuptus geputet (Schreibfehler durchaus gewollt) hat, muss sich nicht nicht wundern, wenn andere nicht mehr gewillt sind, Deine Beiträge ernst zu nehmen. Höchstens noch als Lolly-Tas, aber das hört sich abgelutscht an und ist nicht mein Stil.
Und jetzt ruf nach dem Ausschuss, hoffentlich hast Gastredner Zeit!

Moin Moin,

heiße Diskussion

Ich komme lieber zum eigentlichen Thema - dem Film
Vorausschickend sollte ich sagen,dass ich in der Vorpremiere war, die hier bei uns in Marburg auf Englisch lief - was ich erst an der Kinokasse erfuhr. Ich ging davon aus, dass ich Amerikaner, die Comicslang brabbeln, eh nicht verstehe, und damit habe ich dann auch abgefunden und konnte den Rest (und die Teile, die ich verstand) ganz auf mich wirken lassen (bin übrigens trotz nachtschlafender Zeit nicht eingepennt). Ebenfalls vorwegschicken muss ich, dass ich die Comics nicht kenne, Comics allgemein aber mag und mit dem Stil vertraut bin.

Ja, was soll man sagen. SinCity ist eine Gewaltorgie, keine Frage. Die FSK 18 ist absolut notwendig, das Blut spritzt, die Organe fliegen, und überhaupt ist diese Stadt nur von Psychopathen bewohnt. Aber seltsamer Weise machte mir das wenig aus (mir, die ich vor Kill Bill gekniffen haben, nachdem ich (als Kinomitarbeiterin) bei Kontrollgängen einige Szenen gesehen hatte). Durch die Technik, die Bilder soweit zu entfremden, dass sie wie Comicstrips wirken, waren Blut, Gedärme etc. irgendwie irreal, wie im Comic eben.
Was die Art des Films angeht - ich empfand SinCity als eine ausgesprochen gut gelungene Comicadaption (der Film soll sich ja Szene für Szene samt Dialogen an dem Comic entlang hangeln). Ich habe noch nie einen Film erlebt, bei dem ich das Gefühl hatte, den typischen Comicstil so gekonnt auf die Leinwand projeziert zu sehen, so dass ich Szene für Szene das Comic deutlich vor Augen hatte. Damit ist SinCity kein "Film" im gängigen Sinne ( magali), sondern ein Comicstrip, dem man das Laufen begebracht hat - und gerade das ist für mich das Faszinierende und das Besondere an diesem Film.
Und zum Inhalt - es ist in gewisser Weise ein "Episodenfilm" (zumindest habe ich das so verstanden), einzelne Geschichten aus SinCity, die dann wieder über einzelne Fäden miteinander verwoben waren. (Gemeinsam ist allen Geschichten, dass die Liebe zu einer Frau der Auslöser der ganzen Gewaltorgie ist.) Dass sie teilweise zeitlich versetzt spielten, verkompliziert die Sache ein wenig, aber machte die Story für mich wieder interessanter. Nochmal zum Thema Gewalt - ähnlich wie bei Pulp Fiction sollte man auch SinCity m.E. mit einer gewissen Ironie betrachten - gerade Charaktere wie Marv sind so überzeichnet, dass man m.E. zu kurz denkt, wenn man sie in all ihrer "Herrlichkeit" ernst nimmt.

Fazit: eine düstere, sehr brutale Comicadaption, die in puncto Orientierung an der Vorlage weit über alles hinausgeht, was man bisher aus dem Kino kennt - und gerade hier liegen ihre Stärken.

Ein Wort noch zu "Massengeschmack" und SinCity (jetzt gebe ich doch noch meinen Senf zur Diskussion ab Ich habe ja lange genug im Kino gejobbt, um VIELE Filme zu kennen, und dabei habe ich ein ums andere Mal den Kopf geschüttelt, was für ein Mist mit viel Geld und großen Namen verfilmt wird. Und andererseits gab es wieder Filme, die ich ungemein gut fand, und die überhaupt nicht liefen, weil kein Schwein sei sehen wollte. Geschmack ist bekanntlich nicht normiert, so dass es unglaublich viele Nischen gibt, die vom Filmgeschäft bedient werden - und nur die wenigsten Filme treffen einen breiten Geschmack und werden zu Kassenschlagern. SinCity ist m.E. ein Film, der eher eine Nische trifft - vor allem Comicfans, von denen es gar nicht so wenige gibt, und die wären bitter enttäuscht, wenn der heißgeliebte Stoff zugunsten einer massentauglichen Vermarktung entschärft und zensiert worden wäre. Von da her finde ich es mutig und nachahmungswert, dass es Produzent und Regisseur gewagt haben, sich so streng an die Vorlage zu halten und einen "Comic auf der Leinwand" zu produzieren, anstatt den 20sten Action-Gewalt-sonstwas-Film. (Ein Kassenschlager kann er schon allein mit der FSK18 nicht werden.)

So, das war eine lange Rezi :-], jetzt reicht es auch, und ich überlasse diesen Thread wieder der Diskussion.

Viele Grüße
Heike

Bei uns definitiv FSK 18

Zitat

Original von Heike
Bei uns definitiv FSK 18

Vielleicht gibt es ja zwei Fassungen, wovon die eine etwas entschärfter ist..........keine Ahnung ob es soetwas überhaupt gibt.