Mit freundlicher Genehmigung von Frank Goosen haben wir die Biographie von seiner Homepage übernommen.
Über den Autor:
F. G. kommt Ende Mai 1966 in Bochum zur Welt und teilt sich den Geburtstag unter anderem mit Clint Eastwood, wovon dieser jedoch nie erfährt. Die Geburt steht kulturell unter einem bemerkenswerten Stern: Nummer-1-Hit in Deutschland ist zu diesem Zeitpunkt »Hundert Mann und ein Befehl« von Freddy Quinn.
1969 erster Auftritt im Speisesaal eines Hotels in Bad Godesberg. Der Dreijährige singt minutenlang aktuelle Hits und Kinderlieder und geht dann an den Tischen vorbei, um Geld einzusammeln.
Von 1972 bis 76 besucht F.G die Grundschule an der Fahrendeller Strasse in Bochum und versieht dort im viertel Schuljahr höchst erfolgreich Telefondienst im Rektorzimmer.
1976 Einschulung am Gymnasium am Ostring in Bochum. Völliges Versagen in Fächern wie Latein, Mathematik, Französisch sowie allen Naturwissenschaften. Erwerb von Englischkenntnissen unter der Anleitung von John Lennon. 1982 Vertragsverlängerung in der zehnten Klasse wegen Mathe, Latein, Französisch und Claudia. 1983-85 Schülersprecher, ein Amt, das F.G. weniger aus politischen Gründen denn aus Geltungssucht bekleidet. In dieser Zeit treibt er den Leiter der Theater-AG vor allem bei den Proben zu George Bernard Shaws »Cäsar und Cleopatra« in den Wahnsinn. »Wer Text lernt ist nur zu faul zum Improvisieren«, sagt er später. 1986 doch noch Abitur, Erleichterung im Lehrkörper.
1986-1992 Studium in den Fächern Geschichte, Germanistik und Politik an der Ruhr-Universität. Keinerlei Ämter oder Mandate. Erste Kontakte zu schwarzem Kaffee, der bis heute verehrten Droge.
Nach dem Magisterexamen verdingt er sich ein halbes Jahr im Werksarchiv eines namhaften Textilunternehmens im Sauerland. Experte zur Geschichte der Socke. Danach Rastlosigkeit.
1992 erste Auftritte mit Jochen Malmsheimer unter dem Namen »Tresenlesen«, einem närrischen kleinen Kneipen-Literaturkabarett, dem bald die Kneipen zu klein werden, weshalb man auf größere Bühnen wechselt. Tresenlesen gewinnt 1997 den »Prix Pantheon« und erhält 1998 den »Salzburger Stier«.
1994/95 versucht sich F.G, als Geschäftsführer des Bochumer Zimmertheaters »Ecce Homo«, was das Theater nicht überlebt. Eine Zeit lang trinkt er seinen Kaffee mit Milch. 1994 schreibt und inszeniert er der die Märchenparodie »Schneeweißchen und Rosenrot oder Der Untergang des Zwergengeschlechts«. 1995 kommt hier sein Zwei-Personen-Stück »Exit« zur Uraufführung.
Ab Anfang 98 bleibt der Kaffee morgens wieder schwarz.
Seit Ende 95 ist F.G. Mitglied und Vorstand des prinz regent theaters in Bochum, wo im April 1998 zwei Einakter unter dem Titel »Wo ist Mike« uraufgeführt werden. Aus einer Begleitveranstaltung entwickelt sich das erste Solo-Programm mit dem Titel »Always kill your Darlings«.
Im Jahr 2000 geht »Tresenlesen« nach fast eintausend Auftritten auseinander.
Im August 2000 Legalisierung des seit zwei Jahren bestehenden Verhältnisses zu der Schauspielerin Maria Wolf bei gutem Wetter. Herrn Goosens »Omma« setzt bei der abendlichen Party Maßstäbe als Ginger-Rogers-Double.
Durch seine Frau macht F.G. Erfahrung mit Tee als Morgengetränk.
Ende November des gleichen Jahres Premiere des Weihnachtsprogramms »Krippenblues – Die volle Wahrheit über Weihnachten«.
Im Februar 2001 erscheint im tollsten Verlag der Welt, dem Eichborn-Verlag Frankfurt F.G.’s erster Roman »Liegen lernen«.
Herr Goosen besitzt jetzt eine Einbauküche und einen Kombi und im April wird Nachwuchs ausgeliefert: Robert Hans Richard Goosen.
Im Juni hat das neue Programm »Indiskret« Premiere im prinz regent theater in Bochum.
Im Jahre 2002 tourt Herr Goosen fleißig mit »Indiskret« und »Liegen lernen«, sowie, im Dezember, mit »Krippenblues«. Es entstehen diverse Kurzgeschichten und Artikel für ebenso diverse Zeitungen und Zeitschriften (Franfurter Rundschau, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Die Welt, taz, Das Magazin).
Im November wird Goosen der sicher geglaubte Jahressieg in seiner monatlich mit durchgehender Wertung ausgetragenen Doppelkopf-Runde (an der außerdem ein Arzt, ein Banker, ein Fachanwalt für Steuerrecht sowie ein Lehrer für Biologie und katholische Religion teilnehmen) noch aus den Händen gerissen. Orkan des Selbstzweifels.
Im Januar 2003 baut F.G. für seinen inzwischen 21 Monate alten Sohn einen ca. 30 cm großen Schneemann ohne Arme. Robert Goosen würdigt das Gebilde durch angemessene Nichtachtung.
Im Februar 2003 erscheint der zweite Roman »Pokorny lacht«, wieder im Eichborn-Verlag.
Im Juni 2003 wird Herr Goosen im Laufe eines schwülen Dienstagnachmittags zum zweiten Mal Vater, diesmal von Ludwig Oskar Maria Goosen. Zweiter und dritter Vornahme beziehen sich NICHT auf Oskar Maria Graf, sondern auf andere Personen.
Am vierten September 2003 kommt die Verfilmung von »Liegen lernen« in die Kinos. Goosen ist sehr glücklich mit dem Film und schreibt auch darüber. Entgegen von ihm selbst in Umlauf gesetzten Gerüchten kommt er in diesem Film selbst jedoch nicht vor. Eine schon gedrehte Szene wird in der endgültigen Fassung des Streifens nicht verwendet, was angeblich nicht an Goosen liegt. Wohl aber erscheint seine Doppelkopfrunde in dem Film. Diese traumatische Erfahrung verarbeitet G. in der Glosse »Wie Ralle zum Film kam. Und ich nicht.«
Ende Oktober wird Herrn Goosens wichtigster humoristischer Einfluss, seine Omma, achtzig Jahre alt, sieht aber noch lange nicht so aus.
Im November 2003 erhält F.G. den vom Kommunalverband Ruhrgebiet verliehenen »Literaturpreis Ruhrgebiet« und lernt in diesem Zusammenhang, dass Hamm (Westfalen) tatsächlich einen Stadtteil namens »Bad Hamm« besitzt. Die Preisverleihung ist erstaunlich locker, das Büffet mit belegten Brötchen erstaunlich deftig. Gleichzeitig zieht Goosen zum letzten Mal für mindestens 25 Jahre um und kann nun von seinem Wohnzimmerfenster mehr Jogger sehen als ihm lieb ist.
Im Februar 2004 erscheint im Eichborn Verlag »Mein Ich und sein Leben«, eine Sammlung humoristischer Kurzgeschichten und Kolumnen, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben.
Im März 2004 darf Herr Goosen zusammen mit Oliver Thomas Domzalski als Mitherausgeber der Anthologie »Fritz Walter, Kaiser Franz und wir – Unsere Weltmeisterschaften« fungieren. Fußball – Wie viel Phantasie und Zauber liegt doch in diesem Wort!
Kurz darauf erwirbt Herr Goosen erstmalig eine Dauerkarte seines Vereins VfL Bochum, was bei diesem nicht unbedingt zu einer Leistungsexplosion führt.
Das erste Wort von Ludwig Goosen ist im November 2004: »Abseits«! Es hörte sich zwar mehr an wie »Blllb«, aber laut Goosen war eindeutig die regelwidrige Postierung eines Spielers von Mainz 05 gemeint, da nämiches Spiel gerade im Fernsehen lief.
Nachdem Herr Goosen diverse Male angekündigt hatte, sein Weihnachtsprogramm »Krippenblues« zu den Akten zu legen, findet er mit lautstarker Unterstützung des Publikums, welches mit Transparenten (»Krippenblues muss bleiben!«) durch die Innenstädte des Ruhrgebietes zieht, wieder Gefallen an diesem bisweilen mitreißend albernen Programm. Aus seinem Umfeld wird der Satz »Das macht der noch mit neunzig!« kolportiert.
Nach wie vor ist weiteres Leben in Vorbereitung.