Toms Schreibtips

  • Ich habe das vor etwa einem Jahr verfaßt - ein kleiner Rundumschlag für alle, die sich mit dem Schreiben befassen oder befassen wollen. Irgendwo hatte ich den Link schon gepostet, aber doppelt hält besser:


    http://www.tomliehr.de/schreibtips.htm


    Der Text beansprucht die allgemeingültige Wahrheit nicht, enthält aber viele Antworten auf Fragen, die immer wieder gestellt werden - und eine Menge eigener Erfahrungen, aber auch diejenigen anderer.


    Bitte bei Weitergabe o.ä. die Quelle nicht vergessen; die Recht an diesem Text liegen bei mir. :wave

  • :lache


    Nein, ich will mich um/vor nichts drücken, dafür schwätze ich einfach zu gerne.


    Wie auch immer, der Text mag zwar diskutabel sein, und viele Autoren werden es sicherlich (ganz?) anders sehen, aber er enthält das Filtrat vieler, nicht nur eigener Erfahrungen - und Hinweise gerade auf die Fehler, die Anfänger sehr, sehr gerne machen, ohne sie als solche zu erkennen.


    (Schreibt ein Gegner von Schreibratgebern. :grin)

  • Zitat

    Original von Tom



    (Schreibt ein Gegner von Schreibratgebern. :grin)


    Na das können wir leiden! Keine Ratschläge annehmen wollen aber reichlich verteilen. :lache


    Ich habe da vor einiger Zeit rein geguckt. Interessant.
    Aber ich bin wohl nicht zum Schreiberling geboren und vergesse vieles wenn ich mal was schreibe, denn dann sprudelt es einfach so aus mir heraus. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Tom :


    In deinem ersten Tipp schreibst du davon, dass man es als Hobbyschriftsteller nicht weit bringen wird und die Chancen extrem gering sind. Wie aber soll man denn sonst anfangen?
    Man kann doch nicht, wenn man gerne Schriftsteller sein will, aber noch nichts veröffentlicht hat, einfach seinen Job hinschmeißen und anfangen zu schreiben.
    Man muss doch damit anfangen, am Wochenende, in der freien Zeit,... zu schreiben, damit man überhaupt erst einmal einen Fuß auf den Boden bekommt.
    Sollte man Erfolg mit seinen Geschichten haben und genug verdienen, dann ist es sicherlich sinnvoll seinen bisherigen Beruf an den Nagel zu hängen und sich ganz dem Schreiben zu widmen. Aber vorher?


    Und auch zu Tipp Nr. 6 habe ich meine Bedenken. Ich meine zu wissen, was du meinst, aber ich halte eine ständige Beschäftigung mit dem Buchprojekt für nicht sinnvoll.
    Die Gedanken, die du da beschreibst (Wie würde sich meine Figur in dieser Situation verhalten etc.) muss man sich natürlich auch einmal stellen, aber die Gefahr des "Nicht-Abschalten-Könnens" ist einfach zu groß. So befindet man sich immer in Gedanken bei dem Buch, lebt permanent in einer anderen Welt, verliert zum gewissen Teil auch den Realistätssinn und misst alle Umstehenden an den Romanfiguren.
    ich finde es wichtig, auch mal tanzen gehen zu können oder mit Freunden eine Kneipentour zu machen, ohne auch nur eine Sekunde an das unfertige Buch, an die Geschichte und die Figuren zu verschwenden. Das Abschalten und "Hinter-sich-lassen" hat nämlich den Vorteil, dass man vielleicht (hoffentlich) nach z.B. einem freien Wochenende neu, frisch, unvoreingenommen (ich bin mir nicht sicher, ob dieses Wort hier passt) und selbstkritisch an das Werk herangehen und gelangt so hoffentlich zu neuen Erkenntnissen und neuen Ideen, die der Geschichte den besonderen Glanz verleihen könnten.


    Die anderen Tipps vor allem Nr. 3 haben mir gut gefallen. Falls ich in Zukunft wieder jemanden treffen sollte, der vor hat zu schreiben, werde ich deine Seite empfehlen!!!


    Allerliebste Grüße vom Mäkel, der sich gar nicht vorstellen kann, wie man eine Geschichte, eine Idee zu einem Buch ausweiten kann...

  • Hallo, Mäkel.


    Man muß ein bißchen überzogen formulieren, um derartiges an den Mann und/oder die Frau zu bringen. :grin Im Detail und individuell ist sowieso alles ganz oder ein bißchen anders - das eben ist die Gefahr bei allgemeinen Ratschlägen. Wobei diese Schreibtips nicht als solche gemeint bzw. zu verstehen sind; ich relativiere am Ende ja alles wieder. :grin


    Gerade der erste Tip aber ist ernstgemeint. Wer das Schreiben als Hobby betrachtet, also als Freizeitbeschäftigung, arbeitet auf einem anderen Niveau, als jemand, der sich ernsthaft das Ziel gesetzt hat, Schriftsteller zu werden und/oder zumindest gegen Bezahlung zu veröffentlichen (vereinfacht gesagt). Natürlich setzt man sich dieses Ziel nicht notwendigerweise gleich bei den ersten Schreibversuchen, aber wenn die Entscheidung gefallen ist, sollte man es auch gewissenhaft angehen und nicht als Freizeitausgleich verstehen.


    Tip 6 (immer schreiben) ist durchaus in Deiner Interpretation zu verstehen. Andererseits habe ich schon oft beobachtet, daß diese Entwicklung irgendwann ganz von selbst kommt, daß die Schriftstellerei das Alltagsleben durchdringt. Es ist aber auch andersherum möglich, daß Schriftsteller einfach solche Leute sind (eiundhennetechnisch). :-)

  • Mäkel


    es ist leider so, daß, wenn einen der Gedanke packt, er einen auch nicht mehr losläßt. Ja, man lebt mit den Figuren, lebt in einer anderen Welt.
    Tanzen gehen? Warum? Mit den selbst geschaffenen Figuren jederzeit.
    Mit Freunden? Wer sind die??
    Sicher braucht man Pausen beim Arbeiten, in der Regel genügt der Nachtschlaf. Während dem man von dem träumt, woran man auch immer arbeitet.
    Schreiben, wie jede andere kreative Tätigkeit, ist grundsätzlich egoistisch.
    Nichts anderes zählt mehr.
    Abstand? Vielleicht beim Überarbeiten, aber sicher nicht in der schöpferischen Phase.
    Wenn ich gerade am Denken bin und jemand stört mich, habe ich Mordgedanken. Auch wenn die der Betreffende gerade in der schlimmsten Notlage ist. Sie/Er mordet gerade meine Zeit, meinenGedanken.


    Das ist eben der Unterschied zu Hobby-AutorInnen. Da wird erst mal das eine gemacht und das andere, geputzt und mit Tante Erna telefoniert und der Hund Gassi geführt und Blumen in die Vase gesteckt und dann schreibt man noch ein Viertelstündchen.
    Menschen, die schreiben wollen, schreiben auch nach einem achtstündigen Arbeitstag, nach dem Haushalt und nachdem die Gören im Bett sind.
    Die wenigsten derjenigen, die hierzulande Bücher schreiben, können vom Schreiben leben. Die meisten haben noch einen Brotberuf.
    Es ist einfach die Frage, was man vom Leben will.
    Seidenmalen ist auch eine schöne Beschäftigung. Oder töpfern. Oder Chinesisch kochen.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Danke schön, für eure Erklärungen!


    Aber findet ihr das nicht manchmal schade, nicht loslassen zu können, nicht mal unbeschwert einen Abend genießen zu können, ohne an den Roman, den Plot, den Spannungsbogen, .... denken zu müssen???
    Verliert man denn dadurch nicht den Realitätsbezug?
    Und gibt es überhaupt solche Freunde, die das verstehen und auch über einen längeren Zeitraum hinweg (Entstehung, Niederschrift des Romans/Krimis/..) mitmachen?
    Wird man dadurch nicht eher einsam? Gefangen in seiner eigenen Geschichte?


    Und wie schafft ihr es, die Idee, die am Anfang einer Geschichte steht, auf sooooo viele Seiten auszudehnen. Wenn ich eine gute Idee habe und daraus eine Geschichte mache, dann komm ich selten über 10- 12 Seiten. Dann hab ich alles gesagt, was ich sagen wollte. Und diese ganzen Andeutungen, die man auf S. 50 lesen kann, die sich aber erst auf S. 150 aufklären sollen, die hat man doch eigentlich schon wieder ganz vergessen, wenn man dann auf S. 150 ist, oder?!
    Also, wie macht ihr das? Wo lernt man sowas????


    Grüße vom Mäkel,
    der gerade FELSENFEST davon überzeugt ist, NIE NIE NIEmals Schriftstellerin zu werden!

  • Mäkel,
    Du unterschätzt einfach den Spaß-Faktor bei der Sache.
    Schreiben ist reine Lust. Wir leben einfach nach dem Lust-Prinzip :lache


    Das gilt für Malen, Bildhauern, Tanzen und Musizieren genauso.
    Und für die Wissenschaft.
    Für alles eben, wozu man ein großes kreatives Potential entfalten muß.
    Ja, die Umwelt hat Probleme damit. Aber die Umwelt will auch gute Bilder sehen, Musik hören und schöne Bücher lesen. Also muß sie sich mit den Produktionsbedingungen abfinden.
    Was sie meist nicht tut.
    Das Leben ist für jemand, die/der sich EINER Sache widmet, nicht einfach.
    Gottes Gaben sind eine ambivalente Angelegenheit.


    Wie man eine lange Geschichte erzählt?
    Wer sagt, daß sie lang sein müssen? Es gibt eine Menge SchriftstellerInnen, die nur Erzählungen geschrieben haben oder nur Gedichte. Es muß keine Roman sein.
    Ansonsten ist es einfach so, wie wenn man redet. Man schwätzt und schwätzt und schwallert...
    Und zack, hat man 500 Seiten. ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • :anbet Meine Bewunderung an alle Schriftsteller/innen :anbet


    Ich werde immer ein dankbarer Abnehmer sein, für das, was ihr euch ausdenkt...:-)

    "Ich bin eigentlich anders. Ich komme nur nie dazu." Horváth

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  • Hallo, Mäkel,


    um zu verhindern, dass man wichtige Dinge, die man unbedingt irgendwann irgendwo einflechten will, vergisst, kann man sich Notizbücher anlegen, genauso für einen guten Woortwitz und ähnliches, was einem einfällt.


    Außerdem hilft ein grober Plott, in den man dann eben schreibt "An der und der Stelle das und das aufklären".



    Ich muss ehrlich sagen, ohne das hätte ich sicher das ein oder andere Mal den Faden verloren, weil mir manchmal nicht mehr klar war, worauf ich mit etwas hinauswollte. -Aber gut, ich besitze auch ein extra Täschen, in dem alle Notizbücher und Plottentwürfe, und Charakterentwürfe und, weiß der Teufel was, drin sind.



    JASS :keks

  • Die Tipps kenen ich von anderen Schreibseminaren und -bücher.
    Bei eingien stimme ich dir zu.


    Nur irgendwo muss ich mal anfangen. Mir ist bewußt das ich wahrscheinlcih neben meinem Beruf, kein großer Autor werde.
    Nein es geht mir um etwas anderes, das Aufschreiben und festhalten.
    Dafür gibt es ein Beispiel. Ich habe ein paar Frauen kennengelernt, die eine Art Frauentreff in den 60ziger hatten.
    Nach so langer Zeit wußte aber keine mehr so genau, was das Ziel war, welche Aufgaben erledigt wurden.
    Das ist mit wichtig, das aufschreiben damit hinterher ich jemanden noch erzählen kann, wie es war.
    Das ist nur ein Beispiel von vielen.


    Und es macht einfach Spaß Geschichten zu entwickeln.


    Zofie :-]