Hörspiel, 2019
Kurzbeschreibung:
Mitten am helllichten Tag überfährt der Protagonist Jan mit seinem neuen Fahrrad das Kind seines besten Freundes. Aber natürlich muss auch dieser Tag weitergehen. Nur rutscht ihm dazu auch noch die Hose die ganze Zeit. Kaum ein Schritt, ohne dass er über die eigenen Beine stolpert. Vielleicht ist sogar das seine eigentliche Schuld. Oder jagt er auch dieser Schuld nur hinterher? Ist das womöglich seine Hoffnung? Und wie hat er bloß in dieser kurzen Zeit diesen unmöglich weiten Weg zurücklegen können? Haben die Eltern etwa schon auf ihn gewartet? Vielleicht will ihm sein Vater, der Schuft, auch nur seine Freundin ausspannen. Und die Mutter sieht tatenlos zu. Oder war vielleicht doch alles ganz anders? In stakkatohaften Sätzen und überraschenden Sprachbildern zeichnet Jan Peter Bremer in diesem Hörspiel die Szenerie eines aus den Fugen geratenen Lebens nach. Geschickt greift Regisseur Oliver Sturm die verblüffenden Zeitebenen auf und verbindet sie zu einem Vexierspiel über Schuld und Lebensmuster.
Über den Autor:
Jan Peter Bremer, geboren 1965, wurde für seine Romane wie zum Beispiel "Der Fürst spricht" oder "Der amerikanische Investor" vielfach ausgezeichnet. Gerade erscheint sein neuer Roman "Der junge Doktorand". Seit 1997 arbeitet Jan Peter Bremer auch regelmäßig für den Rundfunk. Bremers Hörspiele sind allesamt in der Regie von Oliver Sturm entstanden.
Sprecher:
Mit Florian von Manteuffel, Birte Schnöink, Imogen Kogge, Gunter Schoß, Niels Kreutinger.
Mein Eindruck:
Es beginnt mit einem Unfall. Der Protagonist fährt mit seinem Fahrrad den kleinen Sohn seines besten Freundes an. Und haut einfach ab.
Was dann folgt steht für den Zuhörer immer unter dem Eindruck des Fragwürdigen.
Man weiß nie genau, ob die Szenen real sind oder Einbildung sind, also der Traumatisierung und der Schuldgefühle sind.
Er gerät in einen schiefen Zustand von Scham und Schmerz, teilweise verhält er sich wie ein Kind.
Ein rätselhaftes Werk mit zum Teil typischen Jan Peter Bremer-Szenen.