Die Frauen vom Nordstrand - Marie Sanders

  • Die Autorin (Quelle Amazon): Hinter MARIE SANDERS verbirgt sich Bestsellerautorin Steffi von Wolff. Die 1966 bei Frankfurt geborene Journalistin arbeitete jahrelang für verschiedene Radiosender und hat zahlreiche Romane veröffentlicht. Schon immer war es ihr großer Wunsch, über die 50er Jahre zu schreiben, ein Jahrzehnt, das sie seit jeher fasziniert hat. Steffi von Wolff lebt in Hamburg, die Sommer verbringt sie zum Schreiben auf einem Boot in Dänemark.




    Inhalt: Der Roman erzählt die Geschichte dreier junger Frauen im Jahr 1953. Der Krieg ist nun seit ein paar Jahren vorbei und die Zeichen der Zeit lassen auf einen Neubeginn hoffen.

    Anni und Ihre Freundinnen, die Lehrerin Edith und die Ärztin Helena, sprudeln über vor neuen Ideen und werden doch immer wieder von der Realität ausgebremst.


    Meine Meinung: Der Klappentext des Buches hatte mich sofort angesprochen und somit war ich sehr gespannt auf diesen Roman, der den Auftakt zu einer Trilogie bildet.

    Leider wurden meine hohen Erwartungen nicht erfüllt und ich habe das Buch schließlich etwas enttäuscht beendet.

    Zwar ließ es sich flüssig und flott lesen, die Geschichte und auch die Personen konnten mich aber nicht wirklich packen. Zu viel an Problemen und Themen wurde in die Geschichte integriert und so sprang man von der allgemeinen, eher untergeordneten Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft über Vergewaltigung und Misshandlungen in der Ehe bzw. Familie, ungewollte Schwangerschaft und illegale Abtreibung, Alkoholismus, Spielsucht und Demenzerkrankung bis hin zu den grausamen Verbrechen während der Nazizeit hin und her.

    Das alles wurde eingebettet in die Geschichte von Anni, die voller Elan die Renovierung des elterlichen Hotels plant und zuerst vom Vater und dann vom Ehemann ausgebremst wird.

    Mit Sicherheit sind die angegangenen Themen wichtig und auch typisch für die damalige Zeit, doch meiner Meinung nach wäre hier etwas weniger mehr gewesen.

    So sprang man als Leser „vom Hölzchen zum Stöckchen“ und kam nirgendwo richtig an. Das fand ich schade, denn die Autorin hat einen ansprechenden Schreibstil und zudem bietet eine Trilogie ja viele Möglichkeiten die verschiedenen Themen aufzubereiten.

    Aber bitte nacheinander und nicht gleichzeitig!


    6 Punkte


    ASIN/ISBN: 3746635705

  • Annis Familie besitzt die Seeperle in St. Peter schon seit Generationen und nun ist es an Anni ihre Ideen einzubringen. Wenn sie ihr Vater nur lassen würde! Der will aber von Neuerungen nichts wissen und stellt sich stur. Glücklicherweise kommt ihr Hans, ein Freund aus Kriegstagen, zur Hilfe. Doch die Probleme mit dem Vater werden nicht die einzigen Hürden sein, die Anni zu meistern hat.

    Ihre Freundinnen Edith und Helena stehen ihr nicht nur bei, sondern haben auch beide ihr Päckchen zu tragen. Edith kämpft für die Frauenrechte und Helena ist die neue Inselärztin. So haben beide auf ihr Art mit den Vorurteilen der Menschen zu kämpfen.


    Marie Sanders gelingt es einen mitzunehmen nach Amrum in die fünfziger Jahre, wo vieles im Wandel ist und eine neue Zeit anbricht, aber eben auch viele alte und überkommene Gewohnheiten noch in den Leuten festsitzen und die jungen Frauen zu Verzweiflung treiben. So ist nicht nur Ole, Annis Vater, der Überzeugung nur der Mann kann das Heft in der Hand haben, auch Hinnerk, ihr Freund, seine Freunde und viele andere Männer auf Amrum sind der Meinung, dass die Frau an den Herd gehört und sie eh machen können, was sie wollen. So werden Frauen geschlagen und vergewaltigt und viele Frauen ertragen es, weil man ja verheiratet ist und was sollen denn die Leute sonst denken. Diese Zögerlichkeit den neuen Gegenüber zieht sich durch den gesamten Roman. Anni möchte gerne ausbrechen, kann ihr Leben aber nicht so gestalten, wie sie es gern möchte. Daher geht sie Kompromisse ein und kriegt so manche Kröte zu schlucken.

    Ich habe das Buch gerne gelesen. Es war spannend und anschaulich geschrieben und Anni und ihre Freundinnen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Es wurde auch keine Sekunde langweilig. Gut, man kann bemängeln, dass ein bisschen viele Themen aufs Tablet kamen, ich befürchte aber, dass gerade Frauen, die sich nicht immer an die Konventionen gehalten haben, die volle Macht der Vorurteile damals zu spüren bekamen.


    Mich hat das Buch auf jeden Fall gut unterhalten und ich freue mich schon auf die folgenden Teile, um zu erfahren, wie es weitergeht mit Anni, Edith und Helena.


    8 von 10 Punkte

  • Die Frauen waren es, die in Kriegszeiten alles am Laufen hielten. Doch langsam kehren die Männer zurück und wollen das Ruder wieder übernehmen. Da können Konflikte nicht ausbleiben.

    Auch Ole Janssen ist so ein Mann. Die Seeperle in St. Peter ist seit Generationen im Besitz von Annis Familie, und nun möchte Anni frischen Wind in das Hotel bringen. Aber ihr Vater lässt nicht mit sich reden. Auch die junge Ärztin Helena hat es nach St. Peter verschlagen, wo sie neu anfangen und den Menschen helfen will. Edith begleitet Kinder aus Hessen, die zur Erholung an die Küste gekommen sind. Die Frauen freunden sich an. Sie alle wollen nur ein unabhängiges Leben führen, aber sie müssen noch an vielen Fronten kämpfen, um ihren Weg gehen zu können.

    Das Buch liest sich gut, aber manchmal ist mir die Beschreibung einfach zu detailliert. Einerseits sorgt das dafür, dass man alles genau vor Augen hat, aber es ist auch schon mal langatmig.

    Anni liebt ihre Seeperle und möchte, dass das Hotel, welches schon so lange im Besitz der Familie ist, eine Zukunft hat. Dazu sind Veränderungen notwendig, aber ich hatte manchmal auch den Eindruck, dass sie zwar Träume hatte, aber in der Praxis nicht so genau wusste, wie sie es anpacken sollte. Erst Hans, der sich als Verwundeter im zum Lazarett umfunktionierten Hotel mit Anni angefreundet hatte, schafft es Ole umzustimmen. Er ist es auch, der ständig die Initiative ergreift, die Anni dann aufnimmt. Auch in manchen anderen Dingen kommt mir Anni etwas naiv vor. Am Ende steht sie dann vor einer ungewissen Zukunft. Zum Glück hat Anni ihre Freundinnen, die auch beide ihre Vorgeschichte haben.

    Die Frauen haben es in den fünfziger Jahren nicht leicht. Erst mussten sie ihren Mann stehen, nun erwarten die Männer, dass sie zurück an den Herd gehen. Viele Frauen beugten sich den Entscheidungen ihrer Männer, aber die jüngeren unter ihnen wollen ihren eigenen selbstbestimmten Weg gehen. Besonders schlimm fand ich, dass mehr Wert auf die Meinung anderer Leute gelegt wird, als auf die eigenen Befindlichkeiten. Annis Freundin Rena hat mir daher sehr leidgetan.

    Es werden eine Menge Themen abgehandelt in dieser Geschichte, aber ich glaube, dass es für die damalige Zeit passt.

    Obwohl ich mir bei einige Personen etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, habe ich dieses Buch gerne gelesen und ich bin gespannt, wie es mit Anni, Helena und Edith weitergeht.


    8/10

  • „Die Frauen vom Nordstrand“, das sind Anni, Edith und Helena, die in St. Peter an der Nordsee Freundschaft schließen und ihr Leben fortan gemeinsam meistern. Jede der Frauen hat dabei einen anderen Hintergrund und jede für sich ein Päckchen zu tragen. Die Lebensgeschichten sind teilweise tragisch, aber dennoch lassen sich die drei Frauen nicht unterkriegen.


    In diesem Band der Nordstrand-Trilogie geht es hauptsächlich um Anni, die in St. Peter geboren wurde und ihr ganzes Leben in der „Seeperle“, einer von ihren Eltern geführten Pension, verbracht hat. Nun ist sie alt genug, um die Geschäfte der „Seeperle“ allein weiterzuführen. Ihre Umstrukturierungspläne kommen bei ihrem Vater nicht gut an, doch mit Geschick und der Hilfe ihres guten Freundes Hans gelingt es ihr, diverse Steine aus dem Weg zu räumen.


    Immer wieder Thema in diesem Roman ist das Vorherrschen der männlichen Entscheidungsbefugnisse: Es sind die Männer, die das Leben bestimmen, Frauen haben sich allem zu fügen und dem Mann ein angenehmes Leben zu bereiten. Entsprechend gezeichnet werden die handelnden Figuren. Mir persönlich war diese Welt der 50er, die hier präsentiert wird, zu einseitig beschrieben, es gab gefühlt nur schwarz oder weiß, keine Abstufungen. An manchen Stellen hätte eine differenziertere Betrachtung der Geschehnisse gutgetan. Darüber hinaus konnte ich auch Annis Handlungen nicht immer nachvollziehen bzw. gutheißen. Es gab keine einzige Figur, mit der ich wirklich mitgefiebert habe oder mit der ich richtig in die Geschichte eintauchen konnte.


    Das Buch beinhaltet viele Themengebiete, die, jedes für sich genommen, schon ein eigenes Buch wert gewesen wären. Eine solche Vielzahl an (schwerwiegenden) Themen auf eine solch geringe Seitenzahl zu packen ist schon ambitioniert und funktionierte für mich auch nicht. Es wurde jeweils an der Oberfläche gekratzt, eine tiefergehende Beschäftigung ist meines Erachtens ausgeblieben – schade! Wie so oft wäre weniger auch hier sehr viel mehr gewesen.


    Nicht alle Handlungsstränge werden zu Ende geführt, was ich als Leserin sehr unbefriedigend fand. Vermutlich ist vieles, was unerzählt bleibt, der Tatsache geschuldet, dass diese Geschichte auf mehrere Bände ausgelegt ist. Mich hat dieser erste Band nicht so packen können, dass ich die nachfolgenden Bände lesen möchte. Das Buch ist keineswegs schlecht geschrieben, sondern war angenehm zu lesen, aber wie und was erzählt wurde, hat mich kaum berührt und manchmal sogar ärgerlich gemacht oder aber (stellenweise) gelangweilt.


    Für mich gerade einmal 4 Eulenpunkte.

  • Ich war sehr neugierig auf das Buch "Die Frauen vom Nordstrand".

    Die Beschreibung hörte sich interessant an und ich lese zur Zeit gerne Reihen mit mehreren Bänden.

    Nach ca. 2/3 habe ich das Buch nun aber abgebrochen.

    Es waren mir eindeutig zu viele Klischees in jeder Hinsicht, insgesamt eine zu einseitige Erzählung ( besonders in Bezug auf Männer ) und die 3 Frauen haben meiner Meinung nach immer wieder so gehandelt, dass ich das erstens nicht nachvollziehen und zweitens nicht gut finden konnte.

    Bei der Hochzeit bin ich nun an einem Punkt angelangt an dem ich das Buch abgebrochen habe.

    Mir war eh schon klar, das ich die weiteren Teile nicht lesen werde.

    Schade.


    Maximal 4 von 10 Sternen.