Nicole C. Vosseler - DIe Eisbaronin - Bis ans Ende der Welt

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    Titel: Die Eisbaronin - Bis ans Ende der Welt

    Autor: Nicole C. Vosseler

    Verlag: Goldmann Verlag

    Erschienen: 19. August 2019
    Seitenzahl: 480
    ISBN-10: 3442483956

    ISBN-13: 978-3442483952

    Preis: 10,00

    Das sagt der Klappentext:


    Katya hat ein Gespür für Eis – eine Gabe, die sie bis ans Ende der Welt führen wird


    Russland 1822. Katya kann im Eis lesen. Farbe und Klang verraten ihr, wie es beschaffen ist – eine besondere Gabe, die sie mit ihrem Bruder Grischa verbindet. Beide haben große Träume und lassen schließlich die Armut ihres Heimatdorfes hinter sich. Ihre Reise führt sie über die Nordmeere bis nach Hamburg. Zusammen mit den ehrgeizigen Kaufmannsbrüdern Thilo und Christian gründen sie ein Handelsunternehmen. Der kühne Plan: das Eis des Nordens bis in die Tropen zu verschiffen. Doch der Weg zum Erfolg ist mit Stolpersteinen gepflastert, und auch die Gefühle zwischen Katya und dem verheirateten Christian drohen die jungen Eisbarone zu Fall zu bringen …


    Der Auftakt einer bewegenden Familiensaga um den Aufstieg einer Hamburger Handelsdynastie


    Meine Meinung:


    Nicole Vosseler ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen und ich war diesmal mehr als nur gespannt auf ihren neuen Roman. Entführte mich die Autorin sonst in warme Gefilde, ging es diesmal in die eisigen Breiten.


    Nicole Vosseler hat die wundervolle Begabung der intensiven bildlichen Beschreibung, so dass man sich sofort mittendrin fühlt. Man hat die Farben vor Augen, die Düfte in der Nase und die Geräusche in den Ohren. Intensiv und lebensnah.


    Man erkennt in diesem Roman die sehr gute historische Recherche der Autorin. Die Themen die damals sehr aktuell waren, wurden hier sehr gut eingearbeitet.


    Das Thema „Eis“ hat mich von Anfang an in den Bann gezogen und natürlich die Geschichte von Katya und Grischa. Sehr ergreifend ihre Flucht aus Russland bishin zur Idee, mit dem Eis Geld zu verdienen.


    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, zu keiner Zeit langweilig, wechselt die Autorin problemlos von einem zum anderen Protagonisten, locker leicht, dramatisch, traurig, aber auch mit viel Herz wird das Leben der beiden, aber auch der anderen Protagonisten, wie Christian oder Thilo, geschildert. Ihr Lebensweg, ihre Entwicklung, der Liebe, dem Leid, was sie erleben, werden hier so spannend geschildert, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.


    Wieder einaml hat die Autorin auch bei der Erschaffung der Charaktere ein gutes Händchen bewiesen, so dass sie mir am Ende alle ans Herz gewachsen und ich bin mehr als gespannt, wie es weitergeht.


    Mit viel Gefühl und Liebe zum Detail hat mich Nicole Vosseler entführt in ein neues Abenteuer. Ein Abenteuer von vier jungen Menschen, die ihr Leben in die Hand nehmen und für ihre Liebe, ihr Glück und ihren Erfolg kämpfen. Und dann das Eis: so vielseitig, so verschieden, so interessant; zum Schluss hatte ich das Gefühl, es singen zu hören.


    Eine klare Leseempfehlung und verdiente 10 Eulenpunkte.




    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Katya und Grischa wachsen in Russland auf. Doch eines Tages machen sie sich auf um sich ein neues Leben aufzubauen. Erst in Norwegen, dann in Hamburg. Beide haben ein besonderes Gespür, Grischa für das Wetter, Katya für Eis.

    Und aus genau diesem Gespür machen die beiden zusammen mit den Brüdern Petersen aus Hamburg ein Geschäft. Eis aus dem norwegischen Winter für den Sommer in Ländern, die keine Eisvorräte anlegen können.


    Nicole C. Vosseler gelingt es hier einen sehr dichten, intensiven Roman zu liefern. Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen Katya, Grischa, Christian und Thilo, man hat aber an keiner Stelle einen Bruch im Lesefluss. Die Beziehungen zwischen den Vieren bestimmen den Großteil des Buches und machen es zu einem faszinierenden Ganzen. Die Idee, Eis in warme Gegenden der Welt zu bringen, ist damals nicht ganz neu, allerdings haben die Vier mit Katya eine Expertin für Eis in der Firma, so dass sie Eis ernten können, das den langen Transport mit den geringsten Verlusten übersteht.


    Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen, man hatte immer das Gefühl die Landschaften vor Augen zu haben, hat mitgelitten und mitgefiebert mit Katya und Grischa. Ich war sehr begeistert von dem Beziehungsgeflecht zwischen den Vieren, das von der Autorin sehr einfühlsam dargestellt wird. Da hat jeder seine Macken und Fehler, aber man kann hervorragend mit allen mitfühlen und nachvollziehen, warum jeder so handelt und fühlt, auch wenn man die Protagonisten manchmal auch gerne schütteln würde.


    Ich freue mich schon auf einen weiteren Band, der die Geschichte der Vier weiter erzählen wird. Es interessiert mich doch sehr, wie es weitergeht mit dem Eishandel und der Familie.

    Von mir daher eine Leseempfehlung.


    9 von 10 Punkte

  • Mir hat der Auftakt der Eisbaronin-Saga ebenfalls gut gefallen. Ich habe einiges über Eis gelernt und wurde sehr gut unterhalten. Von Nicole bin ich ja schon lange ein Fan, ihren bildhaften Erzählstil mag ich einfach. Ich freue mich jetzt schon auf Band 2.


    10 Eulenpunkte!

  • Ich kann mich streifi nur komplett anschließen.


    Ich habe den ersten Band soeben beendet und bin noch ganz begeistert. Besonders Grischa hatte für mich eine unheimliche Ausstrahlung und das Lesen aller Passagen mit ihm eine unglaubliche Intensität. Auch Thilo gefiel mir neben Katya überaus gut. Mit Christian konnte ich allerdings nicht so warm werden, obwohl mir durchaus klar ist, dass genau sein Charakter gerade für die Vierergeschichte gebraucht wird.


    9 Punkte.

  • Nicole C. Vosseler kann schreiben! Das beweist sie auch in diesem Buch wieder aufs Allerfeinste. Ich wurde mitgenommen in fremde Welten und konnte darin voll und ganz eintauchen.


    Der Schreibstil war es auch, der mich durch das Buch gezogen hat. Inhaltlich fand ich es – trotz des faszinierenden Eisthemas – leider eher langatmig. Die Geschichte der Geschwister Katya und Grischa und später ihrer Handelsfreunde Thilo und Christian wird sehr breit erzählt. Bis es überhaupt zu der in der Buchbeschreibung erwähnten Geschäftsgründung kommt, vergeht mehr als die Hälfte des Buches. Dafür muss danach vieles im Zeitraffer erzählt werden, was ich vor allem bei den faszinierenden Beschreibungen von Norwegen sehr bedauerte. Den wohl unvermeidlichen Liebesgeschichten wird dagegen sehr viel Raum eingeräumt.


    Hauptperson Katya wird für meine Begriffe zu oft von außen geschildert. Gerade im ersten Teil der Geschichte erfuhr ich weit mehr über die Gefühlswelt ihres Bruder Grischa, als über die titelgebende „Eisbaronin“. Das fand ich sehr schade, ich hätte mir viel mehr aus ihrer Sicht gewünscht.


    Fazit: Toller Schreibstil, wie von der Autorin gewohnt/erhofft. Inhaltlich war es nicht meins, deswegen auch nur durchschnittliche 7 Eulenpunkte (von 10).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021