HERKUNFT - Saša Stanišić

  • Produktinformation (Amazon):


    • Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
    • Verlag: Luchterhand Literaturverlag; Auflage: Originalausgabe (18. März 2019)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3630874738
    • ISBN-13: 978-3630874739

    ASIN/ISBN: 3630874738


    Kurzbeschreibung lt. Amazon:

    HERKUNFT ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt.

    HERKUNFT ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache, Schwarzarbeit, die Stafette der Jugend und viele Sommer. Den Sommer, als mein Großvater meiner Großmutter beim Tanzen derart auf den Fuß trat, dass ich beinahe nie geboren worden wäre. Den Sommer, als ich fast ertrank. Den Sommer, in dem die Bundesregierung die Grenzen nicht schloss und der dem Sommer ähnlich war, als ich über viele Grenzen nach Deutschland floh.

    Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2019

    HERKUNFT ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre. HERKUNFT ist traurig, weil Herkunft für mich zu tun hat mit dem, das nicht mehr zu haben ist.
    In HERKUNFT sprechen die Toten und die Schlangen, und meine Großtante Zagorka macht sich in die Sowjetunion auf, um Kosmonautin zu werden.

    Diese sind auch HERKUNFT: ein Flößer, ein Bremser, eine Marxismus-Professorin, die Marx vergessen hat. Ein bosnischer Polizist, der gern bestochen werden möchte. Ein Wehrmachtssoldat, der Milch mag. Eine Grundschule für drei Schüler. Ein Nationalismus. Ein Yugo. Ein Tito. Ein Eichendorff. Ein Saša Stanišić.


    Meine Meinung:

    Das Buch Herkunft von Saša Stanišić ist bereits im März 2019 im Luchterland Literaturverlag erschienen. Mittlerweile wurde es mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet.


    Die Handlung dazustellen fällt mir schwer, handelt es sich vielmehr um Fragmente einer Biographie, nicht chronologisch angeordnet, sondern gemischt aus seinem Leben erzählt, was dem Autor gerade in den Sinn kommt. Dazu muss man wissen, dass der Autor mit 14 Jahren von Jugoslawien nach Deutschland ausgewandert ist. Die Großeltern und Verwandte sind geblieben.


    Der Leser erfährt, wie es gewesen sein musste, als Ausländer hier seine Jugend zu verbringen. Nicht immer akzeptiert, aber Saša Stanišić ist intelligent und weiß was er will. Er will Schreiben. Als ihm die Abschiebung droht, findet er einen Weg diese abzuwenden.


    Der Leser erfährt auch wie es sich anfühlt in die ursprüngliche Heimat zurückzukehren, die betagte Großmutter wieder zu sehen.


    Sicherlich ganz außergewöhnlich ist der Stil des Buches. Willkürlich werden Geschichten aus dem Leben des Autors erzählt, ich empfand es fast so, als würde ich dem Autor gegenüber Sitzen und er erzählt mir Lebensgeschichten. So wie ich ihn in seinem Interviews gesehen hatte.


    Die Geschichten waren nicht aus Zeiten des Zweiten Weltkrieges, sondern ich hatte diese Zeit bereits als Erwachsener erlebt. Viele Geschichten waren interessant, dennoch konnten sie mich nicht durchgehend begeistern. Noch außergewöhnlicher war dann das individuelle Ende.


    Fazit:


    Auch wenn ICH nur 7/10 Sterne vergebe, finde ich, dass der Autor zu recht mit dem Buchpreis ausgezeichnet wurde für ein sehr persönliches Werk, dessen Extravaganz erst einmal überboten werden muss.


    Herzlichen Glückwunsch!

  • Nachdem Saiya dieses Buch immer wieder als Lesehighlight hervorgehoben hat, habe ich es auf meine Wunschliste gesetzt, und es hat sich tatsächlich jemand gefunden, der es mir geschenkt hat.


    Rezensionen gibt es bereits viele zu diesem Buch, und ich bin nicht der Ansicht, dass ich das Buch besser rezensieren könnte. Aber meinen Leseeindruck teile ich gerne mit Euch.


    Zu Beginn mußte ich mich erst an Saša Stanišićs Schreibstil gewöhnen, vor allem sein Erzählen wie im Gespräch mit einem Freund. Ein Lesesog setzte bei mir erst nach einem guten Drittel des Buches ein. Es waren insbesondere die Teenagerjahre in Heidelberg, die bei mir eine besondere Wirkung ausgelöst haben, was aber auch daran liegen kann, dass ich unweit von dort aufgewachsen bin, und was der Autor erzählte, für mich besonders gut greifbar war. Der letzte Teil des Buchs hat mich von seiner Gestaltung sehr überrascht, und ich muss mich damit noch mal auseinandersetzen (variables Ende).


    „Herkunft“ ist ein Buch, das ich sicher nicht nur einmal gelesen haben werde.


    8 von 10 Punkten