Die tödliche Jagd geht weiter…
Die Vereinigten Staaten wurden durch mehrere Atombomben aus Nordkorea nahezu zerstört. Wie weit werden die Überlebenden gehen, um die zu retten, die sie lieben?
In einer Zeit, in der die Bedrohung noch nie so real war, schildert die Trackers-Serie, welche Auswirkungen ein EMP-Angriff haben könnte. Explosive, harte Action, geradezu aus den Schlagzeilen gerissen.
Serienautoren haben allgemein die Gewohnheit, einfach davon auszugehen, dass man weiß was was im letzten Buch so alles passiert ist. Wer jedoch entweder viel liest, oder eine längere Pause zwischen Band Eins und Band Zwei (so wie ich in diesem Fall) eingelegt hat, ist froh darüber, wenn es nochmal eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse des Vorgängerbandes gibt. Nicholas Sansbury Smith war so freundlich mir hier diesen Gefallen zu tun, was mich sehr schnell wieder in die Welt von Raven und Nathan zurückbrachte.
Nach wie vor macht sich Sanbury Smith auch sehr gut auf dem Gebiet des realen Schreckens, denn die Geschichte von „Trackers“ sind nicht weit hergeholt. In Zeiten in denen sich immer mehr Despoten erheben (als ich das schreibe greift Erdogan gerade Syrien an), sich einen Kehricht um die Belange der restlichen Welt kümmern, und auch immer näher zusammen rücken, kann das lesen solch eines Buches schon einmal den ein oder anderen Gedanken an „Naja, wenn das so weiter geht, habe ich zumindest gelesen, wie man sich verhalten sollte, wenn es soweit ist!“ zutage fördern.
Die Hauptcharaktere sind nach wie vor nachvollziehbar, so ich mir denn mein Verhalten in solch einer Situation vorstellen kann. Das Zusammenspiel der verschiedenen Protagonisten ist ebenfalls glaubhaft. Das er in der Lage ist, dies realistisch darzustellen, hat Sansbury Smith ja bereits im Extinction Cycle bewiesen.
Die Story kommt sehr ausgewogen in ihren Action- und Ruheanteilen daher. Man vergisst nicht die Weiterentwicklung der einzelnen Personen zu pushen, doch genau so wenig wird vergessen, ab und an das Tempo drastisch anzuziehen und teilweise atemlose Spannung zu liefern.
Wendungen in der Geschichte gibt es ebenfalls genug, doch waren sie – zumindest für mich – gut vorherzusehen. Dies ist eben der Nachteil, wenn man sich lesetechnisch fast ausschließlich auf dem Gebiet der Dystopie jedweder Couleur aufhält.
Serien zu bewerten, ist immer so eine Sache, denn wenn sich der Autor keine extrem Faux Pas erlaubt und gleichbleibende Qualität abliefert, kommt zumeist ein „Ist genau so gut wie der Vorgänger!!“ dabei heraus. Und hier ist das auch wieder der Fall. Ich mag die Schreibe von Sanbury Smith sowieso und bin froh, dass seine Bände in deutscher Sprache bei Festa veröffentlicht werden.
Wer „natürliche“ Dystopien denen mit Zombies und Co. vorzieht, der sollte hier einen Blick riskieren, denn den wäre es wert.