Alles anzeigenDas Verhalten des Botschaftsmitarbeiters beim ersten Versuch war erschreckend.
Der war einfach überfordert, ich würde es ihm im nachhinein nicht ankreiden.
Erstaunt hat mich die Reaktion der Menschen auf den dunkelhäutigen US-Soldaten. Gab es dunkelhäutige Menschen nicht auch in der DDR, wenn auch nicht in der Häufigkeit wie bei uns, wobei auf dem Lande natürlich weniger Schwarze unterwegs sind.
Es war wohl weniger die Hautfarbe als das martialische Aussehen mit Uniform, Stahlhelm, Waffe etc. Meine Frau sagte mir, sie war beruhigt, als sie einen Farbigen erkannte, denn da wusste sie, dass war ein Amerikaner und nicht womöglich ein Tscheche.
'Die geteilten Jahre' - Seiten 362 - Ende
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Dieses Buch hat mich sehr berührt. Es ist realistisch erzählt. Bis auf die Flucht hatte ich eine ähnliche Biografie wie der Autor ,oder Marcus. Erschreckend finde ich die Unkenntnis vieler Westdeutscher über das Leben in der DDR und über unsere Erfahrungen, die wir nach der Wende machten. Das haben wir in vielen Gesprächen mit Bundesbürgern nach der Wende bemerkt. Mir hat der Roman gefallen und ich werde ihn weiter empfehlen.
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Erschreckend finde ich die Unkenntnis vieler Westdeutscher über das Leben in der DDR
Das verwundert mich auch.
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Das verwundert mich auch.
Mich wundert das weniger. Etliche hat es nicht interessiert, weil sie keinen Bezug zur DDR hatten. Selbst ich, dessen Vater aus der Nähe Wismars stammt, aber nie in der DDR war, kenne nur Schilderungen aus Rentner-Sicht. Diese Schilderungen waren relativ harmlos. Meine Eltern empfanden das ganz anders. DDR war nie ein Thema in der Schule und im Freundeskreis.
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Etliche hat es nicht interessiert, weil sie keinen Bezug zur DDR hatten.
Genau das ist es aber, was mich verwundert.
Da kommen 20 Millionen Menschen zu den bisherigen 60 Millionen dazu (oder meinetwegen auch umgekehrt) und dazu hat man keinen Bezug?
Wir gucken (hoffentlich) regelmäßig Nachrichten und lesen Zeitungen. Wir lesen etwas über China, Ruanda, Chile usw. Aber die DDR ist emotional zu weit weg?
Meine Verwunderung wird nicht kleiner.
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Genau das ist es aber, was mich verwundert.
Da kommen 20 Millionen Menschen zu den bisherigen 60 Millionen dazu (oder meinetwegen auch umgekehrt) und dazu hat man keinen Bezug?
Wir gucken (hoffentlich) regelmäßig Nachrichten und lesen Zeitungen. Wir lesen etwas über China, Ruanda, Chile usw. Aber die DDR ist emotional zu weit weg?
Meine Verwunderung wird nicht kleiner.
Mir geht es aber genauso, die DDR ist, bzw war sie es bis zu diesem Buch, ganz weit weg, zumindest, was den Alltag der ganz normalen Menschen angeht, im Geschichtsunterricht wurden wir vorm Abi mit den Zahlen und Fakten zur DDR erschlagen, was mir das alles aber auch nicht wirklich näher gebracht.
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Ich schleiche mich mal in die Runde.
Ich gehöre zu den wenigen Wessis, die mindestens einmal im Jahr ( von 76 bis 89) zu Besuch in der DDR waren in Ost-Berlin, einer Bezirksstadt und einer ländlichen Kleinstadt. Meine Beobachtungen decken sich mit den Beschreibungen des Autors.
Die Einreisebestimmungen in die DDR waren für Bundesbürger und Westberliner unterschiedlich und da wir privat eingereist sind mußte der Gastgeber das Visa für uns beantragen. Der Staat hat bestimmt wen ihre Bürger aus dem nichtsozialistischen Ausland empfangen dürfen, uns selbst einmal passiert.
In Westberlin gab es Passierscheinstellen, hier konnte man als Westberliner ein Tagesvisum beantragen.
Ich bin 1975 nach Westberlin gezogen und von daher war ich die ganzen Jahre nahe dran am Geschehen.