368 Seiten, gebunden
S. FISCHER, 2019
Kurzbeschreibung:
Der Übersetzer Emil Lanz lebt allein in einem Haus auf dem Lido von Venedig und beschließt, seinem eintönigen Leben ein Ende zu setzen. Auf der Suche nach einem guten Platz zum Sterben betrinkt er sich und schläft ein. Als er erwacht, beobachtet er einen Mord. Aber ist wirklich passiert, was er gesehen hat? Oder ist sein Selbstmordversuch doch gelungen, und er bewegt sich von nun an in einer anderen Dimension? Als einziger Zeuge des Mordes gerät Lanz jedoch in höchste Gefahr. Er, der eben noch sterben wollte, will nur noch überleben und sieht die Welt wie nie zuvor. Welche Rolle spielt die rätselhafte Fotografin Julia Ellis, welche das tote Flüchtlingsmädchen am Strand? Ist die Wirklichkeit tatsächlich nur das, was wir wahrnehmen? Lanz nimmt es mit einem übermächtigen Gegner auf – dem Unsichtbaren.
Über den Autor:
Gerhard Roth, 1942 in Graz geboren, lebt als freier Schriftsteller in Wien und der Südsteiermark. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus ›Die Archive des Schweigens‹. Anschließend erschienen die Bände des ›Orkus‹-Zyklus: die Romane ›Der See‹, ›Der Plan‹, ›Der Berg‹, ›Der Strom‹ und ›Das Labyrinth‹, die literarischen Essays über Wien ›Die Stadt‹ sowie die beiden Erinnerungsbände ›Das Alphabet der Zeit‹ und ›Orkus‹. Zuletzt erschien der Roman ›Grundriss eines Rätsels‹.
Mein Eindruck:
Der österreichische Schriftsteller Gerhard Roth war mir zwar ein Begriff, aber richtig aufgefallen ist er mir erst mit diesem Roman, der für den österreichischen Buchpreis nominiert ist.
Es ist ein ungewöhnliches Buch, teils rätselhaft, mit einem integriertem Kriminalplot.
Dabei ist aber entscheidend, das man als Leser manchmal unsicher ist, was ist real, was vielleicht nur eingebildet? Die Hauptfigur Emil Lanz ist streckenweise nicht ganz glaubwürdig, da er in entscheidenden Momenten in einem unklaren Zustand war. Zum Beispiel sah er einen Mord, als er gerade betrunken sich selber erschießen wollte. (Siehe Kurzbeschreibung oben).
Der Autor wählt die Methode gezielt und spielt damit.
Bestechend sind einige von Gerhard Roth Beobachtungen und Formulierungen, angereichert mit kulturwissenschaftlichen Anmerkungen.
Schauplatz ist Venedig und es wird ein Italien-Roman, wie es schon lange keinen mehr gab.
Ich denke, bei Gelegenheit werde ich noch mehr von Gerhard Roth lesen.
Es gibt noch einen zweiten Venedig-Roman von Gerhard Roth, den habe ich schon bestellt.
ASIN/ISBN: 310397213X |