Meine wunderbare Frau - Samantha Downing

  • Dieses Buch ist eine echter Pageturner. Nach außen hin verkörpern die beiden Hauptpersonen eine ganz normale, perfekte kleine Familie. Erfolgreiche Frau, die ihre Work-Life-Balance absolut beherrscht, ein Junge und ein Mädchen, die ganz normale Teenies sind und ein Vater, der als talentierter Tennislehrer die Reichen unterrichtet und davon leben kann.


    Doch nichts ist so wie es scheint. Schon von Anfang an weiß man, dass die beiden ein mörderisches Hobby haben, aber wenn man herausfindet, wie das alles angefangen hat, erkennt man, welche psychopathischen Neigungen in den Personen lauern. Als dann die Kinder durch gewisse Umstände auch anfangen, sich zu verändern, zerbricht Stück für Stück die perfekte Idylle.


    Es war unglaublich spannend, das Buch zu lesen und irgendwie hat man es geschafft, dass ich zwischendurch tatsächlich auf der "Seite" der beiden war und ihnen fast gewünscht habe, dass alles perfekt klappt und sie nicht entdeckt werden - das muss man als Autorin auch erst mal schaffen, Chraktere zu erschaffen, die schrecklich und irgendwie sympathisch sind. Aber keine Sorge, auch dieses Gefühl verschwindet dann bald, als sich mehr und mehr Facetten aufdecken.


    Einen der Plottwists habe ich von Anfang an kommen gesehen, was natürlich schade ist, da der Schock-Moment fehlt, aber einfach zu erwarten, wenn man schon viele Thriller gelesen hat. Ehrlich gesagt ist mir so etwas dann auch lieber, als dass die Twists an den Haaren herbeigezogen sind.

    Natürlich kann man sagen, dass die Handlung noch einige Lücken hat, aber da der Erzähler (der namenslos bleibt, was mir aber gar nicht aufgefallen ist) auch nicht wirklich alles weiß, kann man die Lücken so auch erklären.


    Ich fand es super spannend und es hat mich von der Art her ein bisschen an Girl on the Train oder A simple favour erinnert.

    Wer Thriller mag, mag das Buch vermutlich auch - aber letztendlich ist natürlich alles Geschmackssache.


    ASIN/ISBN: 3442205743

  • Das häusliche Leben der Psychopathen.


    Wir erleben hier ein auf den ersten Blick normal erscheinendes Paar. Zwei Kinder, ein Haus, Jobs. Der Erzähler ist der Ehemann, dessen Namwen nie genannt wird. Aber schon bald erfahren wir, das die beiden ihr Normaloleben mit Morden aufpeppen. Beim ersten Mal war es eher Zufall. Hier haben sich nicht zwei Psychopathen gefunden, um zusammen Frauen umzubringen. Durch diesen Zufallsmord haben beide erst gemerkt, das sie das anmacht.


    Es gibt ein paar Handlungslöcher und die Geschichte ist auch eher langsam erzählt. Es gibt auch viel Alltagshandlung z.B. welches organische Abendessen Millicent, die Ehefrau, denn zubereiten wird. Aber genau das hat mir gefallen. Millicent und ihr Ehemann sind total gestört, trotzdem sind sie in der Lage, ihren Kindern ein funktionierendes Familienleben zu bieten. Ihr "Hobby" behandeln sie ziemlich trocken und sachlich. Genau dieser Kontrast hat mir gut gefallen. Gleich zu Beginn merkt man, das etwas unterschwellig nicht erzählt wird. Die Autorin möchte, das wir den Erzähler mögen, aber er ist eine schwer gestörte Persönlichkeit. Das Ganze gerät langsam ausser Kontrolle und und die unfassbaren Dinge , die die beiden tuen, haben nach und nach Auswirkungen auf alle anderen Personen in ihrem Umfeld, vor allem auch auf die Kinder. Ihre Tochter entwickelt eine gewisse Paranoia und beide Elternteile versuchen ihr zu helfen, während sie nebenbei den nächsten Mord planen.


    Dieses Buch hat irgendwie für mich funktioniert. Es gibt das ein oder andere zu kritisieren, aber im Grunde hat es mir Spaß gemacht. Die Diskrepanz zwischen einem normalen Familienleben und dem Ausleben eines morbiden Dranges war ein düsteres Vergnügen für mich.