B.A.f.H., Bastard Assistant from Hell von Florian Schiel

  • Deutsche Universitäten und ihre Belegschaften gelten gemeinhin als ziemlich humorlose Veranstaltungen -, doch ein kleines Münchner Institut scheint diese Auffassung zu widerlegen, seit dort der "Bastard Assistant from Hell" sein Unwesen treibt. Mit viel Sarkasmus und bösartigem Witz macht er seinem Chef, seinen Kollegen und nicht zuletzt seinen Studenten das sonst oft so beschauliche akademische Alltagsleben zu einer privaten kleinen Hölle, in der nie etwas so funktioniert, wie es sollte, nie etwas einfach erledigt wird, wenn es auch kompliziert geht, und kein Tag vergeht, ohne das eine mittlere Katastrophe über den Leerstuhl, äh Lehrstuhl, hereinbricht. Dazu kommt noch, dass B.A.f.H. das ganze Institut unerbittlich im Griff hält, weil nur er allein das Superuser-Passwort aller Institutsrechner kennt. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt das Abwimmeln von Studenten bei gleichzeitigem Anlocken von hübschen Studentinnen. Dann hängt er vielleicht mal wieder das Schild "NOTFALL BEIM S. O. P. L." vor seine Tür. Natürlich weiss niemand, was S.O.P.L. heisst, klingt aber arbeitsintensiv. Und zur Entlastung seiner Telefonleitung legt er gerne mal den "DUMMY MODE ON".


    Eine herrliche Satire, die sich in einem Rutsch durchliest


    :chen


    Weitere Bücher von ihm:
    The Bastard Assistant Goes Overseas. Die USA-Wochen des berüchtigten Uni-Assistenten.
    B.A.f.H. Das Neueste vom Bastard Assistant

  • Mensch Lilli, du gräbst wieder Thread aus... :lache


    Dieses Buch hab ich irgendwie übersehen, aber dank dir ist es jetzt auch auf meinem Wunschzettel und ich werde es bestimmt bei der nächsten Bestellung mit draufsetzten. Genau so etwas brauche ich momentan!


    Und danke für den Tip, Tanzmaus!

  • @ Lilli,


    nein, mit CAMPUS kann man es wirklichnicht vergleichen. Das ist ein Assi, der Studenten gleichermaßen wie Professoren in den Wahnsinn treibt. Sprich, er treibt allerlei Schabernack und keiner kommt ihm auf die Schliche.

  • Ich habs nun auch gelesen und war total überrascht, richtig fies und böse sind die kleinen Schabernackereien, die der BafH da so ausheckt. Dazu Nero der Sekretariatsrabe, die armen Haustechniker und bemittleidenswerten Studenten, der dummdoofe Chef... herrlich. Hab mir direkt Teil 2 vorgemerkt.
    Dabei hatte ich das Buch mehr halbherzig gekauft, nun bin ich begeistert....mehr davon!

  • Hat mir auch viel Freude gemacht - werde irgendwann ausprobieren, ob das mit dem zusammengeklebten schwarzen "Endlospapier" im Faxgerät funktioniert... zumindest stell ich mir das in dunklen Stunden vor. Richtig Klasse war auch das Star Trek-Kapitel. Nur die Borg haben noch gefehlt.

  • Das Buch "B.a.f.H. Bastard form Hell" von Florian Schiel ist im Dezember 2001 im Goldmann Verlag erschienen und kostet 8.00 EUR (das sind genau 8.00 EUR zuviel!) und hat 281 überflüssige Seiten


    Florian Schiel arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Phonetik und Sprachliche Kommunikation der Universität München. Das sollte man wissen wenn man dieses Buch liest.


    Als ich die Lektüre dieses Buches beendet hatte, ging mir einfach nur folgender Gedanke durch den Kopf: „Ja, anders kann es nicht gewesen. Genauso muss dieses Buch entstanden sein.“


    Und so muss man sich das jetzt vorstellen.

    Die Entstehungsgeschichte dieses Buches:


    Ein kleiner frustrierter subalterner, völlig humorloser Beamter, kommt nach Hause, setzt sich an seinen Schreibtisch, natürlich erst als er den Sitz seiner Ärmelschoner überprüft hat, und denkt: „So, nun bin mal ganz lustig und schreibe einfach mal Humor.“
    Naja, dass das Ding voll in die Hose gegangen ist, muss man halt unter der Rubrik „Pech gehabt – hat nicht geklappt“ abheften.


    Ich habe wohl selten ein solch plattes Buch gelesen. „Hallervorden-Humor“ der übelsten Sorte, billigster Slapstick den man vielleicht gerade noch mit 3,8 Promille (obwohl ich sehr bezweifle, dass man sich dieses Buch erträglich saufen kann) ertragen kann, muss man auf 281 Seiten über sich ergehen lassen. Da ist nichts witzig, da ist nichts was bitterböse Satire sein könnte, nein, da ist jede Teleshopsendung im Fernsehen lustiger und inhaltsvoller.


    Natürlich ist es verständlich, dass ein frustrierter Beamter, der auf der Karriereleiter wahrscheinlich nur die Sprossen über sich sieht, versucht seinen Frust auf diese Art und Weise abzubauen, aber musste das wirklich in Buchform passieren? Hätte er da nicht lieber Holzhacken als Frustabbaublitzableiter in Erwägung ziehen sollen?


    Satire ist etwas anderes, denn Satire duldet keine Plattheiten. Der Klappentext spricht von „....schwarzen Humor und bösartigem Witz....“, allerdings habe ich beides in diesem Buch nicht gefunden. Die acht Euro für dieses Buch wären besser in vier Flaschen Dornfelder von ALDI angelegt gewesen.


    Eines steht aber fest: Nie wieder Florian Schiel!

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Schade Voltaire, daß es dir nicht gefallen hat.
    Ich fand es wirklich gelungen, witzig und vorallem bitterböse.... (Vielleicht bist du vom Thema schon zu weit weg??)