Lotte Minck - Darf`s ein bisschen Mord sein?

  • Loretta ist umgezogen und geht in einen Tante-Emma-Laden in ihrer Nähe einkaufen. Sie freundet sich mit der Besitzerin Gitti an. Doch plötzlich kommen dubiose Männer zu Gitti und beobachten sie. Als Gitti sich auch noch die Schulter bricht, hilft Loretta ihr natürlich im Laden. Und als Loretta in einen Schuppen gesperrt wird und ein Lieferant tot vor dem Laden liegt, nehmen Loretta und ihre Freunde die Ermittlungen in die Hand.

    Dies ist bereits das 11. Buch um die Callcenter-Mitarbeiterin Loretta Luchs und wie schon den 10. Teil nenne ich die Rezension passend nach einem Udo Jürgens-Titel - nach "das ehrenwerte Haus" ist es jetzt "Tante Emma".

    Das Cover des Buches ist wieder perfekt gemacht - wie bei allen Büchern der Autorin wurde es extra für das Buch gestaltet und ist daher wieder nicht nur absolut passend, sondern wieder sehr detailreich.

    Der Schreibstil der Autorin ist (ebenso wie gewohnt) ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden detailreich beschrieben, Hauptprotagonisten entwickeln sich weiter und wie gewohnt wechseln sich Humor und Spannung ab - wie es sich für eine "Krimödie" gehört, obwohl auch in diesem Buch die Lösung schon vorher logisch war. Trotzdem wird das Buch nie langweilig.

    Alleine die Figuren (wie hier z.B. Fr. Sievers), die sich die Autorin ausdenkt - einfach fantastisch.

    Man muss die Vorgängerbände nicht kennen und kommt trotzdem wunderbar mit dem Buch zurecht - allerdings will man dann sicher auch die anderen lesen.


    Fazit: 11. Teil der Ruhrpottkrimödie rund um Loretta Luchs, die das Zeug zum Kultstar hat. 5 von 5 Sternen


    ASIN/ISBN: 3770021231

  • Buchmeinung zu Lotte Minck – Darf‘s ein bisschen Mord sein?


    „Darf‘s ein bisschen Mord sein?“ ist eine Ruhrpott-Krimödie von Lotte Minck, die 2019 als Taschenbuch im Droste Verlag erschienen ist. Dies ist der elfte Band der Ruhrpott-Krimödien um Loretta Luchs.


    Zum Autor:

    Lotte Minck ist von Geburt halb Ruhrpottgöre, halb Nordseekrabbe. Nach 50 Jahren im Ruhrgebiet entschied sie sich, an die Nordseeküste zu ziehen. Ihre Heldin Loretta Luchs und alle Personen in Lorettas Universum sind eine liebevolle Huldigung an Lotte Mincks alte Heimat, die sie immer gern besucht.


    Klappentext:

    Seit Jahrzehnten ist Gittis Tante-Emma-Laden Dreh- und Angelpunkt der nachbarschaftlichen Nachrichten- und Lebensmittelversorgung. Als Gitti sich bei einem Sturz das Schlüsselbein bricht, ist es für Stammkundin Loretta Ehrensache, im Laden auszuhelfen. Doch der Sturz war nur vermeintlich ein Unfall. Als dann auch noch eine Leiche vor Gittis Haustür liegt, steht für Loretta fest: Hier stinkt es gewaltig, und zwar nicht nach dem Tilsiter aus der Käsetheke!


    Meine Meinung:

    Einige der Vorgängerbände kenne ich und so war ich von Anfang an mittendrin. Diesmal dreht sich die Handlung um einen typischen Tante Emma Laden, den es früher an jeder Ecke im Ruhrgebiet gab. Loretta Luchs, die Hauptfigur, ist ein unglaublicher Sympathieträger. Selbstlos opfert sie einen Teil ihres Urlaubs, um der an einem Schlüsselbeinbruch leidenden Besitzerin im Laden zu helfen.

    Und natürlich gibt es bald einen Toten.

    Von Beginn an hatte ich einen positiven Eindruck, der bis zum Ende erhalten blieb. Zwar ist die ein oder andere Figur etwas überzeichnet, aber gerade Loretta punktet mit Herz, Einsatz und auch mit Verstand. Der humorvolle Grundton sorgt für ein angenehmes Lesegefühl und mehrmals konnte ich ein lautes Lachen nicht unterdrücken. Sehr gut passt auch das Cover von Ommo Wille dazu. Aber auch der Kriminalfall kommt nicht zu kurz. Er ist durchaus interessant und enthält die ein oder andere überraschende Wendung. Die Mischung zwischen Komödie und Kriminalfall ist der Autorin gut gelungen. Neben der sympathischen Hauptfigur bevölkern weitere interessante Figuren die Handlung. Es bleibt unterhaltsam, aber auch spannend.


    Fazit:

    Die Ruhrpott-Krimödie hat mir wieder gut gefallen. Neben sympathischen Figuren punktet das Buch mit Sprache und Handlung. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Loretta fühlt sich wohl in der Gegend, in der sie nun lebt, und hat auch schon eine gute Einkaufsmöglichkeit gefunden, den Tante-Emma-Laden von Gitti Scheffer, mit der sie sich auch bereits angefreundet hat. Als Gitti sich das Schlüsselbein bricht, gibt es für Loretta daher keinen Zweifel: Sie hilft. Und dann kommt es, wie es kommen muss, Loretta landet wieder mitten in einem Verbrechen, auch wenn die Polizei zunächst fest an einen Unfall glaubt und Gitti und Loretta der Fahrlässigkeit bezichtigt.


    Das ist tatsächlich schon Band 11 um Loretta Luchs, die bei einer Sexhotline arbeitet und mit ihren Freunden immer wieder in Kriminalfälle stolpert, die sie letztlich meist bravourös löst. Hier zeigt Loretta einmal wieder, wie groß ihr Herz ist, den eigenen Urlaub dafür einzusetzen, um jemand anderem bei dessen Arbeit zu helfen, ist sicher nicht selbstverständlich. Mir gefällt auch Gitti gut, die, sympathisch und schrill wie sie ist, gut zu Lorettas Freundeskreis passen würde – ich hoffe, wir treffen sie in den Folgebänden wieder.


    Der Fall selbst hat zwei Komponenten, die aber durchaus zusammen gehören könnten. Zum einen ist da die Tatsache, dass jemand, womöglich zu jedem Preis, Gittis Haus haben möchte, zum anderen ein Toter, für dessen Tod Loretta mit verantwortlich gemacht wird. Die Polizei will nicht helfen, also muss Loretta selbst ran, natürlich nicht, ohne Erwin und Frank einzuspannen. Zusammen mit Frank wird sie auch wieder „andakawwa“ (Originalton Frank) tätig, und der Leser hat etwas zum Schmunzeln.


    Schmunzeln ist das Stichwort: Die Reihe ist eine Krimödie, d. h. der Humor kommt nicht zu kurz, und findet sich u. a. in meist sehr treffenden Personenbeschreibungen. Hier ist es z. B. Nachbarin Sievers und ihr Dackel, der immer wieder neue Modekreationen tragen muss, die zuverlässig für eine Schmunzelattacke sorgen. Auch dass Loretta selbst in Ich-Form erzählen darf, trägt zum humorvollen Stil bei. Ganz so lustig wie manche Vorgängerbände fand ich diesen allerdings nicht.


    Als Leser kann man wieder gut mitraten, allerdings wird es einem teilweise etwas zu leicht gemacht. Die Auflösung ist zufriedenstellend und das Ende gefällt mir richtig gut. Man darf sich wohl auch auf weitere Romane der Reihe freuen – ich bin dann auf jeden Fall wieder mit dabei.


    Auch der elfte Band der Reihe lässt sich wieder gut lesen. Als Kenner der Reihe freut man sich, alte Bekannte wieder zu treffen und mit Loretta neue Leute kennen zu lernen. Wer Krimödien mag, kann hier bedenkenlos zugreifen.


    8 Eulenpunkte