Hier kann zu den Seiten 244 - Ende (Kapitel 17 - 22) geschrieben werden.
'Mittagsstunde' - Seiten 244 - Ende
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Das war ein intensives Buch, und ein bisschen muss ich noch darüber nachdenken.
Zuerst war ich ein klein wenig enttäuscht, dass alles irgendwie in der Schwebe bleibt für Ingwer. Ich hätte mir eine Lösung für ihn gewünscht, vielleicht eine Frau, aber das wahre Leben ist kein Wunschkonzert und Veränderungen, Lösungen, Glück und Zufriedenheit fallen nicht einfach so vom Himmel.
Insofern ist es gut, dass die Autorin alles offen gelassen hat.
Mehr will ich jetzt gar nicht schreiben.
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Ich musste es erst mal einen Tag sacken lassen, bevor ich was dazu sagen kann. Mir kommt es am Ende ein wenig unvollständig vor, ich hätte gerne mehr darüber erfahren, was Ingwer nun wirklich aus seinem Leben macht. Er hat eine großartige Entwicklung angefangen, die ich gerne noch etwas weiter verfolgt hätte.
Auch dieser Abschnitt hatte es wieder in sich. Ich hätte Sönke seine Feier ja echt gegönnt - auch wenn ich eigentlich glaube, dass allein das Planen der Feier, die Vorstellung, welchen Triumph es bedeutet, dieses Ziel erreicht zu haben, ihm viel gegeben hat. Vielleicht wäre die Feier selbst eine Enttäuschung geworden.
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Für mich war das Ende absolut passend, Ingwer macht den ersten Schritt in eine ganz neue Richtung und ich finde es gut, dass die Autorin völlig offen lässt, wohin sein Weg, so eine Entwicklung braucht Zeit und eine schnelle Lösung hätte für mich bestimmt aufgesetzt erzwungen gewirkt.
Auch dieser Abschnitt hatte es wieder in sich. Ich hätte Sönke seine Feier ja echt gegönnt - auch wenn ich eigentlich glaube, dass allein das Planen der Feier, die Vorstellung, welchen Triumph es bedeutet, dieses Ziel erreicht zu haben, ihm viel gegeben hat. Vielleicht wäre die Feier selbst eine Enttäuschung geworden.
schon allein Ella ist da ja ein absolut unberechenbarer Faktor.
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Die Schilderung, als die Journalistin da war, war auf jeden Fall mein Highlight in dem Abschnitt. Ja, es ist unvollständig und ich bin froh, mit dem Hörbuch jetzt durch zu sein. Mein bestelltes Exemplar hätte ich heute holen können aber das lasse ich jetzt. Ich glaube aber, dass ich das Buch irgendwann noch mal lesen werde. Das ist sicher noch intensiver, als es zu hören, wo mir dauernd die Gedanken davon laufen und ich wieder 2 Sätze nicht mitbekomme.
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Die Schilderung, als die Journalistin da war, war auf jeden Fall mein Highlight in dem Abschnitt.
Ja, die Szene war super. Nix mit vor Fremden heile Welt spielen und geballtem Glück nach so vielen Jahren
Irgendwann, ab einem bestimmten Punkt, ist es alten Leuten egal, was Andere von ihnen denken, auch wenn sie ein Leben lang den braven Schein gewahrt haben.
Das ist alles so aus dem Leben. Mich würde interessieren, ob die Autorin Erfahrungen in der Richtung hat, Pflege von Eltern oder Großeltern. So etwas kann man sich ja kaum ausdenken!
Das ist sicher noch intensiver, als es zu hören, wo mir dauernd die Gedanken davon laufen und ich wieder 2 Sätze nicht mitbekomme.
Das könnte ich mir durchaus vorstellen. Ich musste beim Lesen manchmal kurz innehalten, sacken lassen oder auch nochmal lesen, und das geht bei einem Hörbuch sicher schlecht.
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Mir ging es hier ganz ähnlich wie euch.
Auf der einen Seite passt das zerfließende Ende ganz prima zu der Geschichte, auch dass die dörfliche Chronik wie zu Anfang wieder dominierendes Element wird.
Erhofft habe ich mir jedoch eine deutlichere Perspektive für Ingwer und seine Zukunft, und ich hätte
sehr gerne erfahren, was aus Gönke geworden ist.
Marret ist also irgendwann verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Auch das passt gut in die Gesamtausrichtung der Geschichte - ohne dass es mir jetzt besonders gefällt.
In etwa so ist dieses Buch auch bei mir angekommen.
Eine gute Geschichte, herausragend erzählt und ein Thema, das es wert ist in dieser Form darüber zu schreiben.
Ich bin froh es gelesen zu haben, und doch kann ich nicht sagen, dass es mir "gefallen" hat. Wie gesagt, kann ich es wertschätzen ohne es wirklich zu mögen.
Der Schwerpunkt lag mir zu sehr auf den trostlos-deprimierenden Aspekten und die Erzählweise für meinen Geschmack häufig zu bildhaft und metapherlastig.
Dörte Hansen ist ganz sicher eine großartige Autorin, aber ihre Themen und ihre Schreibweise sind nichts, was ich regelmäßig lesen möchte, so weit ich das nach einem Buch beurteilen kann. Altes Land liegt noch auf meinem SuB, ich bin gespannt, ob sich dieser Eindruck bestätigt, wenn ich es lese.
Es war auf jeden Fall wieder eine schöne Runde mit euch, danke dafür
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Erhofft habe ich mir jedoch eine deutlichere Perspektive für Ingwer und seine Zukunft, und ich hätte
sehr gerne erfahren, was aus Gönke geworden ist.
Marret ist also irgendwann verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Auch das passt gut in die Gesamtausrichtung der Geschichte - ohne dass es mir jetzt besonders gefällt.
Dörte Hansen ist ganz sicher eine großartige Autorin, aber ihre Themen und ihre Schreibweise sind nichts, was ich regelmäßig lesen möchte, so weit ich das nach einem Buch beurteilen kann. Altes Land liegt noch auf meinem SuB, ich bin gespannt, ob sich dieser Eindruck bestätigt, wenn ich es lese.
Es war auf jeden Fall wieder eine schöne Runde mit euch, danke dafür
Diese offenen Enden, alles in der Schwebe zu lassen, hat mich auch etwas gestört. Aber wie Du sagst, es passt gut. Man kann sich jetzt selber ausmalen, was gewesen sein kann oder ob sich Ingwer und Gönke doch noch über den Weg laufen. ist eben kein Liebesroman sondern so etwas wie eine Dorfchronik mit Schwerpunkt auf die Wirtsfamilie.
Mir hat dieses Buch viel besser gefallen wie "Altes Land" obwohl ich das auch sehr gerne gelesen habe. Dieses geht noch tiefer, setzt sich noch mehr mit dem Land und dem Schicksal der Menschen auseinander.
Auch ich habe die Runde mit Euch sehr genossen und möchte mich bedanken.Auch, dass es manchmal persönlicher geworden ist, hat mir gut getan. Danke
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Auch ich habe die Runde mit Euch sehr genossen und möchte mich bedanken.Auch, dass es manchmal persönlicher geworden ist, hat mir gut getan. Danke
Das kann ich so nur zurückgeben!
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Dörte Hansen ist ganz sicher eine großartige Autorin, aber ihre Themen und ihre Schreibweise sind nichts, was ich regelmäßig lesen möchte, so weit ich das nach einem Buch beurteilen kann. Altes Land liegt noch auf meinem SuB, ich bin gespannt, ob sich dieser Eindruck bestätigt, wenn ich es lese.
Bei "Altes Land" mochte ich ihre Art zu schreiben noch mehr, nicht weil sie es da besser gemacht hätte, sondern weil es mir persönlich damals noch mehr gefiel, habe ich festgestellt. Man verändert sich ja.
Erhofft habe ich mir jedoch eine deutlichere Perspektive für Ingwer und seine Zukunft, und ich hätte
sehr gerne erfahren, was aus Gönke geworden ist.
Marret ist also irgendwann verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Auch das passt gut in die Gesamtausrichtung der Geschichte - ohne dass es mir jetzt besonders gefällt.So geht es mir auch. Ich habe nichts gegen offene Enden, die Raum für meine Fantasie lassen, aber hier bleib mir ein wenig zu viel offen.
Warum wird zum Beispiel so viel über Gönke, das Schreibaby und anstrengende Kind erzählt, und dann taucht sie nicht mehr auf in der Gegenwart. Es hätte mit gut gefallen, wenn sie eine größere Rolle gespielt hätte, wie ich schon geschrieben habe.
In etwa so ist dieses Buch auch bei mir angekommen.
Eine gute Geschichte, herausragend erzählt und ein Thema, das es wert ist in dieser Form darüber zu schreiben.
Ich bin froh es gelesen zu haben, und doch kann ich nicht sagen, dass es mir "gefallen" hat. Wie gesagt, kann ich es wertschätzen ohne es wirklich zu mögen.
Das hast du gut zusammengefasst. Ich fand das Buch auch großartig geschrieben, das Thema sehr interessant und nahegehend. Aber unterm Strich blieben zu viele Dinge, die ich nicht mochte, als dass ich den Roman einen Lesegenuss für mich nennen könnte.
Gelesen habe ich es gerne, vor allem mit euch!
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Was aus Gönke geworden ist, hätte ich auch gerne noch erfahren und dieses sang und klanglose Verschwinden von Marret hat mich auch etwas gestört, dass ein Mensch einfach so verschwindet, müsste doch höhere Wellen im Dorf geschlagen haben, als nur die Sensen wieder auszupacken ...
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Bevor mich die Internetverbindung wieder rausschmeißt (Urlaub im Nirgendwo) noch ein paar Worte von mir.
Ich fand das Ende sehr passend zu Ingwers Erkenntnis, dass alles irgendwie weitergeht, egal wie sehr sich vieles ändert. So habe ich es jedenfalls verstanden und finde das auch über das Buch hinaus sehr passend.
Ich hoffe, ich kann in den andern Leseabschnitten noch das ein oder andere schreiben, wenn die Verbindung mich lässt.
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Eine gute Geschichte, herausragend erzählt und ein Thema, das es wert ist in dieser Form darüber zu schreiben.
Ich bin froh es gelesen zu haben, und doch kann ich nicht sagen, dass es mir "gefallen" hat. Wie gesagt, kann ich es wertschätzen ohne es wirklich zu mögen.
Ich bin echt froh, dass es nicht nur mir so ging.
Bei mir war ab der Mitte ein leichter Unmut beim Lesen, weil ich das Gefühl hatte, die Protas treten auf der Stelle - allen voran Ingwer, der Unentschossene. Und am Ende hat die Autorin das Meiste in der Schwebe gelassen. Wobei ich immer das Gefühl hatte, auf allem liege ein Gewicht, dass versucht alles nach unten zu ziehn. Alles so schwer. Nichts leicht und optimistisch.
Die Sprache war toll - aber in einem ganzen Buch für mich schwer so einfach wegzulesen. Eigentlich eher ein Buch, welches man immer wieder mal für einen Abschnitt zur Hand nimmt, dann wieder weglegt und verdaut. Passiert ja nicht viel, kann man also gut auch mit Pausen lesen, finde ich.
Das Ende ist mir auch zu wage. Da bleibt zu viel ungesagt, zu wenig für mich spürbare Bewegung in eine Richtung.
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Wobei ich immer das Gefühl hatte, auf allem liege ein Gewicht, dass versucht alles nach unten zu ziehn. Alles so schwer. Nichts leicht und optimistisch.
Die Sprache war toll - aber in einem ganzen Buch für mich schwer so einfach wegzulesen. Eigentlich eher ein Buch, welches man immer wieder mal für einen Abschnitt zur Hand nimmt, dann wieder weglegt und verdaut. Passiert ja nicht viel, kann man also gut auch mit Pausen lesen, finde ich.
Gerade dieses Schwere hat es mir leicht gemacht. Ich kann es nicht beschreiben, sich sind die Protagonisten schwerfällig, in ihren Gedanken und Handlungen. Aber ich kann es nachvollziehen. Mich hat das Buch eher aus meiner Tiefe herausgeholt und ich bin sehr froh, dass ich es gerade zu diesem Zeitpunkt gelesen habe.
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So geht es mir auch. Ich habe nichts gegen offene Enden, die Raum für meine Fantasie lassen, aber hier bleib mir ein wenig zu viel offen.
Warum wird zum Beispiel so viel über Gönke, das Schreibaby und anstrengende Kind erzählt, und dann taucht sie nicht mehr auf in der Gegenwart. Es hätte mit gut gefallen, wenn sie eine größere Rolle gespielt hätte, wie ich schon geschrieben habe.
Das fasst meine Empfindungen zu dem Buch ebenfalls ganz gut zusammen.
Auch ich hätte zumindest über Gönke noch gerne etwas gehört. Diesen Charakter fand ich - in ihrer Rolle als Dorfrebellin - echt interessant. Dass sie das Dorf verlässt und nicht wiederkommt, kann ich völlig verstehen. Aber ich hätte doch gerne gehört, was sie aus ihrem Leben macht, auch wenn es nur ein paar Worte sind.
Was aus Gönke geworden ist, hätte ich auch gerne noch erfahren und dieses sang und klanglose Verschwinden von Marret hat mich auch etwas gestört, dass ein Mensch einfach so verschwindet, müsste doch höhere Wellen im Dorf geschlagen haben, als nur die Sensen wieder auszupacken ...
Sehe ich ähnlich.
In Summe lässt mich das Buch eher unzufrieden zurück, obwohl ich es eigentlich gut fand. Verwirrend, aber besser kann ich es nicht beschreiben.
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und dieses sang und klanglose Verschwinden von Marret hat mich auch etwas gestört, dass ein Mensch einfach so verschwindet, müsste doch höhere Wellen im Dorf geschlagen haben, als nur die Sensen wieder auszupacken ...
Finde ich auch. Gesucht haben sie ja schon, aber intensiv genug? Ich weiß nicht...Irgendwie sträubt sich bei mir da alles. Sicher, da wir nicht wissen, wo sie abgeblieben ist, stehen alle Wege offen, aber so geht das für mich nicht. Wenn sie eine Spur hinterlassen hätte, dass sie noch lebt und fortgegangen ist, würde ich es noch einsehen, aber so?
Auch ich hätte zumindest über Gönke noch gerne etwas gehört. Diesen Charakter fand ich - in ihrer Rolle als Dorfrebellin - echt interessant. Dass sie das Dorf verlässt und nicht wiederkommt, kann ich völlig verstehen. Aber ich hätte doch gerne gehört, was sie aus ihrem Leben macht, auch wenn es nur ein paar Worte sind.
Das wäre eine neue, andere Geschichte gewesen. Aber ich finde, wenn man eine Figur so aufbaut, kann man sie nicht sang- und klanglos in der Kiste verschwinden lassen. So empfand ich es jedenfalls.
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Mir kam leider auch die Beziehung zwischen Ingwer und seiner Mutter zu kurz, die ja eigentlich auch nicht vorhanden war. Wir erfahren nur, dass er sie eher als Schwester sah und auch lange dachte, sie wäre es. Warum zum Beispiel hat er nicht irgendwann versuch, mehr zu erfahren, sie gesucht, nachgeforscht oder so. Er hat einfach akzeptiert, dass sie verschwand und nie mehr gesehen ward.
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Warum zum Beispiel hat er nicht irgendwann versuch, mehr zu erfahren, sie gesucht, nachgeforscht oder so. Er hat einfach akzeptiert, dass sie verschwand und nie mehr gesehen ward.
Das ist mein Hauptproblem mit ihm (wenn man vom Namen mal absieht ). Er akzeptiert gerne mal Alles und geht sehr selten in die Offensive.
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Auch ich hätte zumindest über Gönke noch gerne etwas gehört. Diesen Charakter fand ich - in ihrer Rolle als Dorfrebellin - echt interessant. Dass sie das Dorf verlässt und nicht wiederkommt, kann ich völlig verstehen. Aber ich hätte doch gerne gehört, was sie aus ihrem Leben macht, auch wenn es nur ein paar Worte sind.
Das wäre eine neue, andere Geschichte gewesen. Aber ich finde, wenn man eine Figur so aufbaut, kann man sie nicht sang- und klanglos in der Kiste verschwinden lassen. So empfand ich es jedenfalls.
So etwas führt bei manchem zu einer leisen Frustration.
Wenn man das Buch alleine für sich liest, bleibt das vielleicht eher ein vages Gfühl, aber in einer Leserunde liest man intensiver und macht sich einzelne Dinge klarer bewusst.
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Mir kam leider auch die Beziehung zwischen Ingwer und seiner Mutter zu kurz, die ja eigentlich auch nicht vorhanden war. Wir erfahren nur, dass er sie eher als Schwester sah und auch lange dachte, sie wäre es. Warum zum Beispiel hat er nicht irgendwann versuch, mehr zu erfahren, sie gesucht, nachgeforscht oder so. Er hat einfach akzeptiert, dass sie verschwand und nie mehr gesehen ward.
Vielleicht lag es ja doch an Sönkes Erziehung der ja auch der große Dulder war und nicht gerade ein Rebell. Er hat klaglos akzeptiert, dass seine Frau ein Kind von einem anderen bekommt, sicher der Zeit geschuldet aber trotzdem. Mehr noch, er hat still die weitere Beziehung Ellas zum Lehrer hingenommen. Ingwer hat sicher gespürt, dass was nicht stimmt, konnte es aber nie an etwas fest machen. Das verunsichert ein Kind. Genauso die Beziehung zur Mutter, die keine war. Wie sich das auf das Verhalten und den Umgang mit herausfordernden Situationen auswirkt, kann man nur erahnen.