Achtung Spoiler!
Ich habe gestern Fast genial von Benedict Wells ausgelesen und das Ende geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Für mich ist dieser Schluss irgendwie unbefriedigend und mir gefällt mehreres daran nicht. Vielleicht hat ja die/der eine oder andere das Buch auch gelesen und mag ihren/seinen Eindruck dazu schildern.
Zum einen finde ich es blöd, dass das Ende so offen bleibt. Normalerweise stören mich offene Enden nicht, aber hier hätte ich mir doch zumindest eine Richtung gewünscht. Zum anderen gefällt es mir aber auch schon nicht, dass Francis keinen anderen Weg sieht, sein Leben in den Griff zu bekommen, außer zu spielen. Das finde ich sehr depremierend - was ist denn mit Anstrengung, Mut, Einsatz? Alles umsonst? Will uns der Autor das damit wirklich sagen und mit auf den Weg geben? Eine sehr pessimistische Lebenseinstellung. Ja, Francis hat natürlich recht, wenn er darüber nachdenkt, dass das Leben eine große Lotterie ist. Und ja, wahrscheinlich ist es so realistischer als alles andere. Trotzdem macht mich dieser vermeintlich letzte Ausweg traurig.
Und noch ein Kritikpunkt: ich habe während des ganzen Buches darauf gewartet, dass Francis endlich erkennt, das es weder auf Gene noch auf Umfeld ankommt, sondern was er darauf macht. Das tut er zwar dann ganz zum Schluss, aber da ging es mir dann zu schnell. Was war denn jetzt der Auslöser dafür, dass er sich endlich auf den Hosenboden setzt und seine High-School-Abschluss doch noch schafft und sich zudem mit mehreren Jobs über Wasser hält? Die Begegnung mit seinen Vater? Sein Kind? Die Motivation, Anne-May nicht zu verlieren? Oder alles zusammen? Nach dem langen Ringen die ganzen Seiten vorher hat das für mich nicht gepasst.
ASIN/ISBN: 3257241984 |