Braucht ein Roman eine Hauptfigur?

  • Warum klappt die Verlinkung nicht? Hab es doch wie beschrieben gemacht.

    . . . Die Verlinkung der Nummer klappt, nur erscheint das Cover nicht.


    Das liegt nicht an dir. Vielleicht stammt das Bild von einem Marketplace Verkäufer und es klappt deshalb nicht.

    Richtig. Immer, wenn ein Bild nicht von Amazon selbst stammt, wird es nicht angezeigt.



    Ein Buch, durch das ich mich gerade kämpfe ist Magris: Donau, Biographie eines Flusses.

    Das klingt interessant - danke für den Hinweis.

    ASIN/ISBN: 3552048111



    Wenn's ein Gesellschaftsroman ist, stellt mitunter ein ganzer Familienclan die Hauptfiguren.

    Das ließe sich auch über Ernst Lothars "Der Engel mit der Posaune" sagen, dessen Untertitel "Roman eines Hauses" lautet.

    ASIN/ISBN: 3442715105

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das liegt nicht an dir. Vielleicht stammt das Bild von einem Marketplace Verkäufer und es klappt deshalb nicht.

    Richtig. Immer, wenn ein Bild nicht von Amazon selbst stammt, wird es nicht angezeigt.


    :wave Aha, danke für den Hinweis! :knuddel1

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Sagen wir mal so: HauptfigurEN.

    Romane, die über extrem lange Zeiträume laufen, haben zwangsläufig mehrere Hauptfiguren (Michener, glaube ich, habe ihn leider noch nicht gelesen). Generationenromane ebenfalls (Buddenbrooks, obwohl die Liebe des Autors eindeutig Thomas Buddenbrook gehört und er auch einen Großteil der Seiten einnimmt). Manche Romane versuchen sich am Panorama eines Ortes („Manhattan Transfer“ - entspricht im Film vielen Episodenfilmen) mit vielen, kurz auftretenden "Hauptfiguren" . Bei anderen wiederum gibt es zwei Handlungsstränge, die lange parallel nebeneinander und endlich aufeinander zulaufen („Der Schakal“ z.B., Forsyths brillanter Erstling).

    Gut ist, was funktioniert, sagt man im Hörspiel ...

    Ich persönlich präferiere bei Romanen EINE Hauptperson, auch wenn es ein „Antiheld“ sein sollte.

  • Nur eine Hauptfigur, mehrere Hauptfiguren oder keine Hauptfigur - es muss jedenfalls für den Roman, den Autorin oder Autor geschrieben hat, schlüssig wirken und mich überzeugen.


    Daneben sollte ein fairer Leser beziehungsweise eine faire Leserin allerdings auch ein wenig die Zielsetzung von Autorin und Autor im Auge behalten. Es macht halt doch einen Unterschied, ob die Lebensgeschichte des Helden oder Heldin A erzählt wird, mit dem sich die Leserschaft nach Wunsch der Autorin oder des Autors auch "identifizieren" soll, oder ob es in Wirklichkeit darum geht, die Geschichte eines Verbrechens zu erzählen, wobei die Ermittlerfigur lediglich gewählt wurde, um so etwas wie einen roten Faden zu haben. (Detektiv ist zwar völlig farblos, aber die Leserschaft und er teilen die Sicht auf das Verbrechen.) Bei einem historischen Roman hat eine fiktive Heldenfigur jedenfalls den Vorteil, dass wenigstens mit seinem Schicksal der Leserschaft Überraschungen bereitet werden können, da der Ausgang gewöhnlich vorhersehbar ist. (Beispiel: Herrscher A endet auf dem Schlachtfeld - kann als bekannt vorausgesetzt werden - unter diesem Aspekt keine Spannung. Fiktiver Held begleitet Herrscher auf das Schlachtfeld - Spannung: fällt er an der Seite seines Herrn oder überlebt er die Schlacht und reitet mit seinem Mädchen in den Sonnenaufgang / in eine bessere Zukunft etc.).

    Wenn die Autorin oder der Autor mit Absicht auf die Hauptfigur verzichtet - vielleicht ist es auch nur ein Hinweis für die Leserschaft, mit dem dieser die Interpretation der Geschichte vorgegeben werden soll, Beispiele:

    - Verzicht auf den Helden zugunsten des Kollektivs (ein im 20. Jahrhundert zur Zeit des Kommunismus beliebtes Thema)

    - Verzicht auf Hauptfigur, Fokus wird auf das Geschehen, auf die Stadt, auf etwas anderes gelegt

    - Verzicht auf Hauptfigur, Hervorhebung einer gewollten oder versuchten Objektivierung (für unsere Zeit problematisch, da heute von der Perspektive des allwissenden Erzählers eher abgeraten wird. Seine zusätzlichen Funktionen für den Autor oder die Autorin übernimmt heute oft das Nachwort. )

    - Bei heiklen Themen kann das Fehlen (oder angebliche Fehlen) der Identifikationsfigur auch eine vorbeugende Schutzmaßnahme der Autorin oder des Autors sein. So wird Objektivität erzielt oder vorgetäuscht.

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    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Teresa () aus folgendem Grund: Tippfehlerkorrektur, Präzisierung

  • Für mich braucht ein Buch eine Figur, mit der ich mich in gewisser Weise identifizieren kann und/oder deren Handlungsstrang mich interessiert/begeistert. Deswegen neige ich bei der Frage erst einmal grundsätzlich zu einem "Ja", da es für mich schwer wird, ein Buch zu mögen, in dem mich nur eine unbedeutende Nebenrolle fesselt aber keine der Hauptfiguren...das ist auch schon passiert, aber es ist dann für mein Lesevergnügen einfach eine höhere Hürde.


    Wenn es wiederum keine Hauptfiguren gibt - ich überlege krampfhaft, in welchem der von mir gelesenen Bücher, die mir noch präsent sind, das der Fall war...mir fällt keines ein, wenn ich ehrlich bin. Dann fällt es allerdings auch wieder auf den ersten Satz zurück.