Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
MORD VOR LAUFENDER KAMERA
Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller.
Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend - und die Zahl Neunzehn.
Autor (Quelle: Verlagsseite)
Marc Raabe, 1968 geboren, ist Geschäftsführer und Gesellschafter einer TV- und Medienproduktion. Schlüssel 17, Auftakt der Thriller-Serie mit Kommissar Tom Babylon, war monatelang in den Top-Ten der LITERATUR SPIEGEL Paperback-Bestsellerliste. Raabes Romane sind in über zehn Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Familie in Köln.
Allgemeines
Zweiter Band der Reihe um Tom Babylon und Sita Johanns
Erschienen am 30. August 2019 im Ullstein Verlag als TB mit 528 Seiten
Gliederung: Prolog – 74 Kapitel – Danksagung
Erzählung in der dritten Person, hauptsächlich aus den Perspektiven von Tom Babylon und Sita Johanns
Handlungsort und -zeit: Berlin, im Februar 2019 und im August 2001 (Rückblicke)
Inhalt
Bei der Eröffnung der Berlinale wird zum Entsetzen der Zuschauer ein Film vorgeführt, der die Vergewaltigung und Tötung einer jungen Frau zeigt. Bei dem Opfer handelt es sich um Sinje Keller, die Tochter des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Kurz darauf wird ein weiteres Mädchen, wiederum die Tochter eines relativ prominenten Vaters, entführt, doch die Väter der betroffenen jungen Frauen zeigen sich den Ermittlern vom LKA gegenüber nicht gerade kooperativ, vielmehr scheinen sie etwas zu verbergen haben.
Sita Johanns wird durch diverse Tatumstände an schreckliche Ereignisse aus ihrer Jugend erinnert, sie ist davon überzeugt, dass die aktuellen Mord- und Vermisstenfälle etwas mit einem Verbrechen zu tun haben, dessen Opfer sie selbst achtzehn Jahre zuvor geworden ist.
Tom Babylon, der gemeinsam mit Sita ermittelt, wird von einer seltsamen Begebenheit abgelenkt: Bei der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale ist ihm ein etwa elfjähriges Mädchen in Begleitung eines älteren Mannes aufgefallen, das wie eine Doppelgängerin seiner vor zwanzig Jahren verschwundenen Schwester Viola aussieht. Er ist besessen von der Idee, dieses Mädchen zu finden…
Beurteilung
Wer der sehr komplexen und verwickelten Handlung von „Zimmer 19“ folgen können möchte, sollte zunächst den ersten Band der Reihe um Tom Babylon, „Schlüssel 17“ gelesen haben, denn dann kennt man bereits das vielköpfige Ermittlerteam und vor allem die – ein wenig merkwürdige – Vorgeschichte von Tom.
Die Handlung von „Zimmer 19“ entfaltet sich in 74 Kapiteln, die durch häufigen Perspektivwechsel zwischen Tom und Sita, aber auch weiteren Kollegen, gekennzeichnet sind, außerdem spielt sich die Handlung auf zwei verschiedenen Zeitebenen ab: in den Jahren 2001 und 2019. Durch diesen Aufbau gestaltet sich die Lektüre sehr abwechslungsreich und kurzweilig, verlangt dem Leser aber auch eine gewisse Konzentration ab. Die Schilderung ist sehr anschaulich und spannend, deshalb fällt es schwer, den Roman aus der Hand zu legen. Tom und Sita sind als Charaktere gründlich ausgestaltet, als Leser kann man leicht ein Gefühl der „Verbundenheit“ mit ihnen aufbauen.
Der Kriminalfall, der in die Vergangenheit der DDR zurückführt, ist ebenso interessant wie beklemmend, er ist intelligent, aber in einigen Details aufgrund unwahrscheinlicher Zufälle wenig glaubwürdig konstruiert.
Es werden nicht alle Handlungsstränge zu Ende gebracht, einige Fragen bleiben offen, sodass nichts Anderes übrigbleibt als auf den dritten Band der Reihe zu warten…
Fazit
Ein komplexer und nicht in allen Aspekten realitätsnaher Kriminalroman, der jedoch unglaublich fesselnde Unterhaltung bietet!
8 Punkte