Das ist eine Parodie (na ja...) auf "Das Sonett" von Johannes R. Becher. Zuerst sein Gedicht, dann meins. Ich hab's für meine Freundin geschrieben, die letztes Jahr Facharbeit geschrieben hat und streckenweise sehr verzweifelt war...
Johannes R. Becher
Das Sonett
Wenn einer Dichtung droht Zusammenbruch,
Und sich die Bilder nicht mehr ordnen lassen,
Wenn immer wieder fehlschlaegt der Versuch,
Sich selbst in eine feste Form zu fassen,
Wenn vor dem Uebermasse des Geschauten
Der Blick sich ins Unendliche verliert,
Und wenn in Schreien und in Sterbenslauten
Die Welt sich wandelt und sich umgebiert -
Wenn Form nur ist: damit sie sich zersprenge
Und Ungestalt wird, wenn die Totenwacht
Die Dichtung haelt am eigenen Totenbett -
Alsdann erscheint, in seiner schweren Strenge,
Und wie das Sinnbild einer Ordnungsmacht
Als Rettung vor dem Chaos - das Sonett.
So nett
Wenn einem Schüler droht Zusammenbruch,
Und sich die Lehrer nicht erziehen lassen,
Wenn immer wieder fehlschlägt der Versuch,
Sich mit Geschichte und Mathe zu befassen,
Wenn vor dem Übermaß der Hausaufgaben
Der Blick in Richtung Abitur hin geht,
Und wenn in Schreckensrufen und in Klagen
Man plötzlich vor dem Tutor steht,
Wenn schnell vorbeizieht jedes Wochenende
Trotz Lernen, was Verschwendung ist der Zeit,
Der Montag drohend vor dir liegt
Alsdann erscheint, als eine gute Wende
Der Lehrer mit der Englisch - Facharbeit,
Auf die man fünfzehn teure Punkte kriegt.
Ich zieh schon mal den Kopf ein...