Linda Castillo: Brennendes Grab (Kate Burkholder 10)

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    • Taschenbuch: 352 Seiten
    • Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2. (24. Juli 2019)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 359670426X
    • ISBN-13: 978-3596704262



    Zitat

    Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie mit dem Schreiben anfing. Ihre Thriller, die in einer Amisch-Gemeinde in Ohio spielen, sind internationale Bestseller, die immer auch auf der SPIEGEL-ONLINE-Bestenliste zu finden sind. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf einer Ranch in Texas.


    Zum Buch:

    Spät am Abend erhält Polizeichefin Kate Burkholder den Anruf, dass die Scheune der amischen Familie Gingerich in Flammen steht. Dort angekommen erfährt sie von den Eltern, dass der älteste Sohn Daniel vermisst wird. Schließlich findet man seine völlig verkohlte Leiche in den Trümmern der Scheune und es stellt sich heraus, dass jemand ihn dort eingeschlossen und bei lebendigem Leibe verbrennen lassen hat. Zunächst erzählt bei den Befragungen jeder, wie nett, gutmütig und tüchtig Daniel war. Aber nach und nach entdeckt Kate auch eine dunkle Seite, die er wohlweislich zu verbergen versucht hat. Schließlich gibt es mehr als genug Verdächtige, aber wer hat den jungen Mann wirklich so sehr gehasst, dass er ihn in die Scheune gelockt und auf diese grausame Art umgebracht hat?

    Meine Meinung:
    "Brennendes Grab" ist der zehnte Teil der Thriller Reihe um die ehemals amische Polizistin Kate Burkholder. Und auch dieser hat mir wieder richtig gut gefallen.

    Wieder einmal wird deutlich, wie schwierig der Spagat für Kate ist zwischen ihrer alten Welt, ihrer Familie, den Traditionen der Amischen und ihrem jetzigen Leben und Job als Polizeichefin von Painters Mill.
    Besonders dieser Fall macht ihr zu schaffen, denn er erinnert sie an ihre eigenen Erlebnisse als Teenager. Und es fällt ihr zwischendurch schwer, das Ganze professionell und objektiv zu betrachten. Aber genau diese Szenen machen Kate menschlicher und fast wünscht man sich einen anderen Ausgang des Falls.

    Von Anfang bis Ende bleibt es spannend und die Suche nach dem Täter gibt immer wieder Rätsel auf. Auch dieses Mal lernt man wieder viel über die "Gesetze" der Amischen und deren Traditionen und das macht das Ganze noch mal dramatischer und sorgt für Emotionen. Ich habe mich gefragt, wie man als Mutter so handeln und dann damit weiterleben kann, einfach weil es "Gottes Plan ist".

    Auch das Privatleben von Kate und John Tomasetti spielt wieder eine Rolle, aber ich finde, dieser Teil nimmt nie zu viel Platz ein und ich finde es auch wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte. Deswegen würde ich allen, die die Reihe lesen möchten, empfehlen, diese chronologisch ab Band 1 zu lesen.

    Fazit: Ein weiterer gelungener Teil der Reihe und ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung.


    10 Eulenpunkte


  • Meine Meinung über das Buch:


    Nachdem mir das letzte Buch aus der Burkholder-Reihe nicht so sehr gefallen hatte, war dieses wieder ein tolles Leseerlebnis.


    Immer interessant zu lesen ist, wie das Leben der heutigen Amischen in Pennsylvania abläuft. Die Autorin ging in diesem Buch etwas mehr auf die unterschiedlichen Glaubensströmungen ein und zeigte, dass es wie in vermutlich jeder Religionsgemeinschaft auch unter den Amischen strenggläubige Anhänger gibt und solche, welche die "Ordnung" weniger ernst nehmen und Smartphones, Autos und Computer gerne für sich nutzen. Und dass es auch nicht ohne Konflikte innerhalb der Gemeinschaften abläuft.


    Es war sehr spannend, die Ermittlungen zu verfolgen. Während zuerst niemand ein böses Wort über das Opfer Daniel Gingerich sagen wollte, bekam das Bild des guten, fleißigen, hilfsbereiten jungen Mannes immer mehr Risse und mit jedem davon gab es weitere Verdächtige. Motive gab es mit der Zeit auch zuhauf, aber keine wirklich heiße Spur - zumindest keine, die zu einem brauchbaren Ergebnis geführt hätte. Es brauchte viele hartnäckige Befragungen, bis sich der Kreis um nur noch wenige Personen zusammenziehen konnte.


    Der Fall, um den es in diesem Buch geht, ging mir ganz schön an die Nieren. Zumal auch der Anfang recht brutal ist und ich mich gefragt habe, ob hier nicht unnötig detailliert beschrieben wird, wie ein Mensch im Feuer umkommt. Aber dass die Autorin sich nicht scheut, ein Verbrechen auch so darzustellen, wie es ist, weiß ich schon aus ihren anderen Büchern. Der Hintergrund des Verbrechens hat es auch in sich, natürlich kann ich auf den hier nicht genauer eingehen. Nur so viel: mich hat sehr gewundert, wie fatalistisch die Amischen reagieren und was sie alles als "Gottes Willen" hinnehmen können.


    Was mir noch an den Büchern gefällt: es fällt kein Beweis vom Himmel, sondern es muss mühsam jedes einzelne Puzzleteil an seinen Platz gelegt werden, bis man das Bild um das jeweilige Verbrechen erkennen kann. Manchmal ist man zusammen mit der Hauptperson Kate Burkholder frustriert, weil jede bisher ermittelte Spur zu keinem Ergebnis geführt hat, aber irgendwann klärt sich doch alles auf.


    Natürlich wird auch wieder Kates Beziehung zu Agent Tomasetti thematisiert, aber sie steht deutlich weniger im Vordergrund als in manchen anderen Büchern - und das ist auch gut so. Ich lese die Bücher gerne, weil die Fälle und die Polizeiarbeit interessant, spannend und glaubwürdig beschrieben werden. Zu viel "Beziehungsarbeit" stört mich da eher.


    Für mich ist das Buch ein echter Buchtipp und ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn es einen neuen Fall für Kate Burkholder geben wird.