Robert A.Heinlein, Fremder in einer fremden Welt

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  • Klappentext:
    Noch weiß die Welt nicht, welch atemberaubende Fähigkeiten in Valentine Michael Smith schlummern, noch wird der junge Mann in einem Krankenhaus versteckt gehalten, da die Wissenschaft ihn als einzigartiges Studienobjekt betrachtet. Denn Smith ist ein Phänomen: Ein Mensch, der den Planeten Erde nicht kennt und dem zahlreiche menschliche Verhaltensweisen völlig fremd sind. Eines Tages jedoch entkommt Smith. Damit beginnt eine haarsträubende Entdeckungsreise, und immer mehr Menschen erliegen der Faszination, die von dem schönen Fremden ausgeht...



    Stranger in a strange land (so der Originaltitel) ist wirklich sehr strange, bizarr, grotesk. Einerseits gespickt mit humorvollen Szenen - wobei ich mir aber nicht immer sicher war, ob sie wirklich so lustig gedacht waren. Andererseits ein Abgleiten in eine Welt jenseits aller herkömmlichen Moral- und Wertvorstellungen.
    Gut gefielen mir die marsianischen Einsprengsel, die ich fast alle gegrokt habe
    Anfangs gabs noch viel Spannung, die aber nach und nach von einer gemeinschaftlichen Orgie abgelöst wurde, in der jeder jeden Bruder oder Gott nannte (ja, auch die Frauen sind Brüder). Und dazu die (pseudo)philosophischen Kommentare eines älteren Herrn namens Jobal, der mich oft erheiterte, oft aber auch mit seinen banalen Sprüchen ärgerte.


    Ich habe selten ein so eigenartiges Buch gelesen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Hi!


    Das Buch fand ich zunächst sehr faszinierend, hat mir wahnsinnig gut gefallen, wahrscheinlich auch weil es so relativ eigenartig war.
    Aber nur bis zur Gründung von Valentines Religion. Ab da hat es eine Wendung genmmen, die mir nicht so gefallen hat. Aber, alles in allem schon.
    Und, der "ältere Herr", Jubal, ist mir sehr ans Herz gewachsen.


    Bye,


    Grisel

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen (als ungekürzte Ausgabe) und ehrlich gesagt ging's mir eher fast genau umgedreht. Am Anfang war ich nicht übermäßig begeistert, musste mich immer durchringen es weiterzulesen, aber am Ende konnte ich gar nicht mehr aufhören.
    Als Valentine seine Kirche gegründet hat, war ich mir auch sehr unsicher, ob mir der Rest noch gefallen wird - aber erstaunlicherweise schon, auch wenn die Idee ja doch erstmal sehr gewöhnungsbedürftig ist.


    Ich fand's jedenfalls sehr interessant, dass man sich in dem Buch um solche grundlegenden Fragen kümmert, wie: Was ist der Mensch? Was zeichnet ihn aus? Wie würde jemand, der unsere Welt überhaupt nicht kennt, unsere Welt sehen? Was ist Religion? Lauter solche Dinge... klar, kann man die nicht einfach so in einem Buch beantworten, aber es regt eben doch zum Nachdenken an.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Zitat

    Original von Grisel
    Das Buch fand ich zunächst sehr faszinierend, hat mir wahnsinnig gut gefallen, wahrscheinlich auch weil es so relativ eigenartig war.
    Aber nur bis zur Gründung von Valentines Religion. Ab da hat es eine Wendung genmmen, die mir nicht so gefallen hat. Aber, alles in allem schon.
    Und, der "ältere Herr", Jubal, ist mir sehr ans Herz gewachsen.


    :write


    Ich weiß auch kaum wie ich das Buch in Worte fassen soll, irgendwo skurril, es hatte so einen weltfremden Aspekt in einer so "grundsätzlichen" heruntergebrochenen Welt, dass man zwischen allen Emotionen hin und her pendelt.


    Jubal gefiel mir ebenfalls sehr gut - für mich hatte das Buch auch einen starken Anfang, wie ist das, unsere Welt mal anders zu sehen, es erinnerte an das auch im Buch herangezogene Experiment mit den Ameisen und der Lupe und dem Sonnenlicht...viel Religion und Philosophie...und wenn man das Buch vor dem Hintergrund seines Erscheinungsjahres liest, dann sind viele dieser grundlegenden Fragen immer noch aktuell.


    Valentines Religion und die Gründung fand ich in der Mitte des Buchs dann im Rahmen der "Orgie" auch etwas abflachend, am Ende, als Jubal dann dazu kam, war es wieder interessant. Deswegen fand ich das Ende des Buchs auch wieder sehr rund, es passte, aber es lässt mich dennoch mit dieser Mischung aus "so skurril, dass es irgendwo fast wieder abstößt" bis "so simpel, dass es anzieht" zurück...


    Habe mich selten so schwer getan bei einer Bewertung, allein schon beim Text und bei den Punkten wird es ungleich schwerer, so dass ich mich da erst einmal enthalte...vielleicht sagen die Worte dann auch mehr als die Zahl.