Joachim Sohn - Wie ich Jesus Star Wars zeigte

  • Der 38-jährige Florian Schneider ist nicht religiös und will beweisen, dass Religion austauschbar sei, denn schließlich gäbe es sonst nur einen Gott und nicht so viele Religionen. Da er Star Wars-Fan ist und eine Zeitmaschinen-App erfunden hat, will er zu Jesus zurückreisen und ihm die Star Wars-Religion erklären. Sie soll das Christentum ablösen. Doch natürlich läuft nicht alles wie geplant.

    Das Cover des Buches ist trotz seiner Einfachheit sehr gut gemacht und ist auch sehr detailreich. Es zeigt nicht nur Jesus und Florian, es erinnert auch an "Star Wars", wie es ja auch passt. Ebenso passend ist aber der Vergleich der sich zu "Das Leben des Brian" anstellen lässt.

    Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, die Charaktere und Orte werden sehr gut dargestellt. Die Spannung ist über das ganze Buch auf mittelhohem Niveau, der Humor deutlich spürbar.

    Obwohl ich mit Star Wars gar nichts anfangen kann (ich bin eher ein Trekkie) hat mich das Buch interessiert. Zu einem liebe ich Zeitreisegeschichten und zum anderen ironisch-satirischen Humor, wie er auch bei "Das Leben des Brian" vorhanden ist. Und der Plot dieses Buches hat ja beides zu bieten.

    Insgesamt wirkt das Buch auch gut recherchiert, allerdings reist Flo ins Jahr 28 n. Chr. zurück, um Jesus vor seiner ersten Predigt zu treffen. Und da ist es nicht ganz logisch, denn Jesus hat ja (laut wissenschaftlicher Meinung) von ca. 6 v. Chr. bis 31 n. Chr. gelebt. Und dass er erst die letzten 3 Jahre zu dem Jesus wurde, ist nicht ganz logisch. Ebenso wie Flo Jesus findet, denn in der Bibel sind ja keine Datumsangaben vermerkt. Des weiteren fragt Flo in Israel nach Jesus, wo ihn (vorerst) keiner kennt. Nur war Jesus damals ein relativ gebräuchlicher Name.

    Ansonsten entwickelt sich die Story gut, auch wenn der Klappentext schon fast ein wenig zuviel verrät, denn die Rückreise erfolgt erst im vorletzten Kapitel. Bis dahin lernt Flo Jesus das Kämpfen mit Uzis und anderen Waffen und erobert Gebiet um Gebiet. Und genau dies störte mich dann auch: Um seine Theorie zu beweisen ist dies alles unnötig und das so ein gewaltiger Eingriff in die Zeit Folgen hat, kann mal wohl erahnen. Denn nicht nur das Waffen viel zu früh erfunden und eingesetzt werden, wenn man auch noch die Römer "vertreibt", kann das nur schwerwiegende Konsequenzen haben.

    Nichtsdestotrotz gefiel mir das Buch im großen und ganzen und ich werde mir diesen Autor mal vormerken bzw. andere Bücher von ihm lesen.

    Fazit: "Star-Wars" und "Das Leben des Brian" in einer Zeitreise-App kräftig durcheinandergemixt. 4 von 5 Sternen