'Das achte Leben (Für Brilka)' - Seiten 290 - 433

  • Das Buch ist wirklich sehr trostlos. Gerade habe ich Kittys Folter und Zwangsemdbindung hinter mir. Der Krieg geht zum Glück nur noch 2 Jahre, ich hoffe das zieht sich nicht mehr ewig. Aber ob das Buch danach wieder etwas fröhlicher wird? Mir fehlt auf jeden Fall ein bisschen die Leichtigkeit, die auf den ersten 100 Seiten ja vorhanden war.

  • Es gibt wirklich nicht viel Erfreuliches in diesem Abschnitt. Ansatzweise wird deutlich, wie wahllos grausam die Herrschenden vorgehen gegen jeden, der ihnen nicht in den Kram passt.

    Verstärkt wird das durch den Krieg.


    Womit ich mittlerweile Probleme habe, ist die Erzählperspektive. Eine Person, die die ganzen Geschehnisse selbst nur aus Erzählungen kennt, berichtet einer anderen davon. Aber ich frage mich, wie sie an diese Informationen gekommen sein kann. Eigentlich unmöglich, wenn man an die intimen Einzelheiten denkt und die Tatsache, dass eigentlich keiner wirklich mit dem Anderen spricht.

  • Es steht ja zwischendurch immer mal wieder dabei, dass sie es nicht genau weiß ob es zeitgleich passiert, aber sie legt es so, weil sie es schöner so findet. Also da wird einiges an "dichterischer Freiheit" von Niza bei sein. Natürlich ist es viel wo fraglich ist woher sie es wissen soll, aber das stört mich nicht. Die Erzählperspektive tritt ja auch selten in den Vordergrund.


    Kostja ist aus dem Krieg zurück, und beugt sich dem Druck über Andro etwas herauszufinden. Doch selbst wenn Andro zurückkehren könnte, insbesondere wenn Christine noch Beria aufsucht, was soll das für eine Zukunft werden zwischen Kostja und Andro? Und auch, wie wird die Beziehung von Kitty und Andro?

  • Mittlerweile werdenn die Geschichte ganz schön schaurig. Alle Personen sind durch die erlebten Schrecken mehr oder weniger traumatisiert.

    Für mich ist der Zufall, dass Kitty bei der Party, auf die Kostja sie mitgenommen hat, ausgerechnet auf ihre Peinigerin trifft, schon ein bisschen viel.

    Aber Georgien war und ist ein kleines Land.

  • Dadurch, dass sie benachbar von dem Partyhaus wohnt, finde ich den Zufall ganz in Ordnung. Das letztendlich Mariam Alla ermordet,Kostja Kitty deckt und dann in den Westen schickt, ist doppelte Ironie, denn auch Andro wollte mit ihr in den Westen, wo sie nicht hinwollte.


    Nach dem Krieg hast du Recht, alle sind dadurch gezeichnet. Kostjas "ich hasse euch alle" hat mich tief überrascht und zeigt, wie schonungslos die Autorin diese Zerrissenheit und traumatische Zeit darlegen möchte. Trotzdem ist das Buch jetzt wieder lebendiger und gefällt mir wieder besser.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von baro () aus folgendem Grund: Bis zum Abschnittsende gelesen und vervollständigt.

  • Dass Kitty durch Kostja wieder auf ihre Peinigerin trifft, finde ich realistsich, immerhin gehört Kostja auch zur Elite, die im kleinen Georgien bestimmt ziemlich überschaubar war.


    Mit der Erzählperspektive komme ich gut zurecht, es stört mich nicht, dass sie deutlich mehr weiß und erzählt, als sie überhaupt wissen könnte.





    Nach dem Krieg hast du Recht, alle sind dadurch gezeichnet. Kostjas "ich hasse euch alle" hat mich tief überrascht und zeigt, wie schonungslos die Autorin diese Zerrissenheit und traumatische Zeit darlegen möchte. Trotzdem ist das Buch jetzt wieder lebendiger und gefällt mir wieder besser.

    Dieser Ausbruch von Kostja hat mich nicht überrascht, ich finde, man merkt ihm diesen Hass schon lange an, auch wenn ich denke, dass er hauptsächlich sich selbst hasst, weil er weiß, dass in diesem System, für das er arbeitet sehr viel Schreckliches passiert.

  • Ich hätte nicht gedacht, dass die Peinigerin zur Elite gehört. Eher so wie die Schergen in den KZs nicht unbedingt zur guten Gesellschaft gehörten. Das waren eher die, die Befehle gaben.


    Kostja profitiert zwar einerseits als hoher Militär vom System, hatte aber auch heftig drunter zu leiden. Und seine unglaubliche Familie darf man auch nicht vergessen.

  • Ich hätte nicht gedacht, dass die Peinigerin zur Elite gehört. Eher so wie die Schergen in den KZs nicht unbedingt zur guten Gesellschaft gehörten. Das waren eher die, die Befehle gaben.



    Mir kam sie auch schon beim Lesen dieser schrecklichen Szenen als ein "hohes Tier" vor, die befiehlt, sich aber nicht selbst die Hände schmutzig macht.

  • Mir kam sie auch schon beim Lesen dieser schrecklichen Szenen als ein "hohes Tier" vor, die befiehlt, sich aber nicht selbst die Hände schmutzig macht.


    Interessant. Ich hatte eher den Eindruck, sie hätte auch den Eingriff selber gemacht, wenn sie nur gekonnt hätte. Andererseits konnte sie ja durch das Delegieren auch Mariam noch mitquälen.

    Das hat ihr sicher gefallen.