Nemesis - Wolfgang Hohlbein

  • Kleine Vorbemerkung
    Dieser Roman ist in sechs Bänden erschienen - ich denke aber nicht, das man ihn beim vorstellen auseinander reißen sollte! Er gehört einfach zusammen - und ich bin mir sicher, er wird eines Tages auch als Sammelband erscheinen. Mir kommt das Ganze ein bißchen wie Geldschneiderei vor, immerhin muss man für einen Band 6,95 Euro hinlegen - das ist heftig, wenn man das hoch rechnet! Aber egal, ich hab´ihn gelesen (dank Buchticket :-) ) und werde ihn euch jetzt näher vorstellen. Wenn ihr mir also folgen wollt?


    Inhalt
    Sechs junge Menschen bekommen einen seltsamen Brief, der sie auffordert, sich in Crailsfelden einzufinden. Es geht um eine große Erbschaft!


    Da man Geld immer gebrauchen kann, zögert keiner der sechs und so stoßen in dem kleinen Ort sechs völlig unterschiedliche Menschen aufeinander. Von Beginn an gibt es Sympathie und Antipathie - die Stimmung ist angespannt ... und das verstärkt sich noch, als der Anwalt, der ihnen weitere Informationen überbringen wollte, einem Herzanfall erliegt und sich die sechs zum übernachten plötzlich in der unheimlichen Burg Crailsfelden wiederfinden.


    Was jetzt beginnt, ist eine Nacht, wie man sie sich wohl lieber nicht vorstellen möchte. Diese Nacht wird mehr als einem das Leben kosten, es werden Geheimnisse ans Licht gezerrt, die besser verborgen geblieben wären .... und es folgt eine Auflösung, die schließlich doch ganz anders ist, als man es als Leser erwartet ....


    Meine Meinung
    Diese Bücher sind wirklich mit das beste, was ich bisher von Hohlbein gelesen habe. Ein bißchen schwierig ist es, diesen Roman in ein Genre einzuordnen, ich habe mich hier mal für Horror entschieden - aber ich möchte typische Horrorfans trotzdem gleich warnen, denn ein echter Horrorroman ist es eigentlich nicht. Aber es ist auch kein wirklicher Thriller - irgendwie eine Mischung aus allem. Auf jeden Fall stellenweise unerträglich spannend und immer wieder gut für eine neue Überraschung.


    Der Roman ist aus der Sicht eines der Erben in Ich-Form geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat, weil man so von Beginn hat eine feste Bezugsperson hat, der man in ihre Gedanken und Gefühle folgen kann.


    Die Bücher lassen sich flott weg lesen, wenn auch der letzte Band ziemlich bizarr wird und man lange Zeit überlegt, ob es sich bei den Erlebnissen jetzt "nur" um einen bösen Traum handelt oder um die völlig unwirkliche Wirklichkeit. Ich muss zugeben, hier habe ich beim lesen etwas gestockt - aber es dauert nicht lange und man kann sich auf diese Atmosphäre einlassen!


    Die einzelnen Bände
    Nemesis Bd. 1 - Die Zeit vor Mitternacht
    Nemesis Bd. 2 - Geisterstunde
    Nemesis Bd. 3 - Alptraumzeit
    Nemesis Bd. 4 - In dunkler Nacht
    Nemesis Bd. 5 - Die Stunde des Wolfs
    Nemesis Bd. 6 - Morgengrauen


    Die Bücher haben zwischen 150 und 190 Seiten und kosten je 6,95 Euro. Ein teurer Spaß bei Neukauf!

  • Wow... Das klingt toll... Und sind die einzelnen Bände denn in sich abgeschlossen? Oder wird man - wie bei Anders - nach Band I in der Luft hängen gelassen und quasi dazu gezwungen die anderen auch noch zu lesen???

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ja, spannend ist es wirklich ... und die Bände hängen sehr eng zusammen, eigentlich bilden sie einen großen Roman der mit Band eins anfängt und mit Band sechs aufhört. Einzeln lesen ist nicht!


    Und weil Hohlbein gemein ist, lässt er die Spannung zum Ende eines jeden Bandes nochmals in die Höhe steigen ... und den Leser damit hängen :wow


    Ich empfehle, erst mit dem lesen anzufangen, wenn man alle Bände zu Hause liegen hat, sonst platzt man wahrscheinlich vor Spannung!

  • Na ja, ich konnte jetzt nicht wiederstehen und hab mir Band 1 erst mal bestellt. Ich habe bisher schon ein paar andere Bücher von Hohlbein gelesen, war aber mit der Fantasy-Schiene nicht so wirklich zufrieden. Seinen Schreibstil dagegen finde ich einfach klasse... Bin also mal gespannt, wie mir dieses Buch hier zusagen wird... :-]

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Mir gefielen die Nemesis-Bände sehr gut. Was ich weniger gut fand, war das "Auseinanderschneiden" eines Romanes auf sechs dünne Bändchen. Das sind immer diese Verlagsspielchen, über die sich der Leser ärgern darf.
    Der Schluß der Geschichte traf aber meinen Geschmack nicht ganz so gut, wenngleich er sehr gut geschrieben ist.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

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  • Das mit dem 'Auseinanderschneiden' hat mich schon bei 'Anders' gestört. Da habe ich den ersten Band gelesen und da bleibt man am Schluss ja doch ziemlich in der Luft hängen. Aber gut, der zweite Band liegt schon hier... Nemesis hab ich jetzt trotzdem mal bestellt.


    @Demo:
    Die sind ziemlich dünn die Bücher schreibst Du?

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Oh weh... Das lohnt sich ja kaum... :wow Vielleicht sollte ich mir die anderen Bände dann direkt hinterher bestellen... :lache

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Danke für den Tipp... :-]



    EDIT:
    Hab gestern mit dem hier angefangen. Bei den ersten Seiten war ich etwas enttäuscht und habe die 'schöne Schreibweise' von Hohlbein - die ich aus anderen Büchern kenne - ein wenig vermisst. Aber ich bin ja noch am Anfang... Vielleicht kommt das noch... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich finde, wenn man die Nemesis- Reihe als Horror bezeichnet kann man eigentlich nichts falsch machen.
    Bei mir steht die Reihe auf Platz zwei, direkt hinter dem Hexer von Salem. Obwohl man bei dem ja auch wieder über das Genre streiten kömmte...


    LG,
    Rava

    Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.


    Bücher sind lebensnotwendig. Ohne Bücher existiere ich. Aber ich lebe nicht.

  • ich fand nemesis einfach nur sch.... - gute grundstory! aber eine saudämliche hauptfigur, die ein langweiliges überängstliches weichei ist....


    1000000 seiten nur langweiliges gedenke, unwahrscheinlich an den haaren herbeigezogene story - die anderen figuren sind genauso langweilig und nichtssagend....


    anstatt 6 teuere bücher daraus zu machen, hätte man das ganze auch in einer kurzgeschichte von 300 seiten packen können - und von jemand anders schreiben lassen sollen! dann wäre es vielleicht ein gutes buch geworden!


    lieber herr hohlbein, hören sie auf bücher zu schreiben, sie können es einfach nicht! schreiben sie gute short stories und ich werd mich nicht mehr beschweren! sowas wie mission mars!!! das war echt gut!!!


    nicht böse sein, über das was ich geschrieben habe, ist halt meine persönliche meinung - hab schon einige sachen von hohlbein gelesen (bzw durchgeblättert) und werde sicherlich keinen mehr kaufen! :knuddel1


    lg
    andi

  • Ich finde die Bänder auch toll bin noch am lesen da ich die letzte zeit sehr krank war aber ich finde die einfach toll und freue mich schon auf das ende. Endlich raus zufinden. Ich habe ja schon viel von Hohlbein gelesen aber die sind die besten Bücher finde ich.


    Also als ein Band wäre es besser gewesen als 6 einzelne Bücher aber ich lese auch 6 einzelne da mein Freund mir gern mal was schenkt und statt Blumen oder dickmacher schenkt er mir einfach ein Buch das ich gerne hätte. :-)

    Wenn Dir einmal jemand das erwartete
    Lächeln verweigert, so lächle trotzdem.
    Denn niemand braucht ein Lächeln mehr,
    als der, der Anderen keins schenken kann.

  • Drei Männer und drei Frauen werden vom exzentrische Multimillionär von Thum auf die Burg Crailsfelden eingeladen. Wenn zwei ihnen einen Nachkommen zeugen, erhalten sie ein Millionenerbe. Doch so einfach kann keiner von ihnen das Angebot annehmen. Auf Craisfelden geschehen unheimliche Dinge und selbst das Verlassen der Burg entpuppt sich unmöglich. Dazu werden alle Anwesenden von rätselhaften, ähnlichen Albträumen folgen. Als wäre das nicht gruselig genug, kommt von den Besuchern einer nach dem anderen unter mysteriösen Umständen ums Leben. Um zu überleben, müssen die anderen versuchen, hinter das Geheimnis der alten Burg zu kommen. Dabei finden sie Hinweise auf ein schauriges altes Nazi-Projekt namens Lebensborn, das unter anderem hier auf der Burg durchgeführt worden zu sein schien.

    Die Geschichte ist in sechs Teile aufgeteilt, die alle innerhalb einer Nacht spielen und die Zeit bis zum Morgengrauen abdecken, und wird aus der Ich-Perspektive der Hauptperson Frank Gorisberg erzählt. Anfangs wirkt „Nemesis“ dadurch wie ein Noir-Krimi, doch durch die immer wieder leicht eingreifenden, leicht übernatürliche Einflüsse verschwindet auch der Eindruck schnell. Ein wenig erinnert die Handlung an die alten Agatha-Christie-Krimis, ohne jedoch deren Cosy-Crime-Charme zu erreichen. Schon ab dem zweiten Teil scheint in der Geschichte irgendwie die Luft raus zu sein, ab dem vierten Teil wird es schlimmer. Die Figuren geraten in eine waghalsige Cliffhanger-Situation nach der nächsten und schon früh ahnt man, dass bis zum Ende der Geschichte wohl kaum mehr jemand übrig sein wird. Etwas nervig ist auch, wie oft Frank in Ohnmacht fällt, um dann wieder mysteriös zu träumen und in einer neuen Extrem-Situation zu erwachen. Dafür wird zwar am Ende eine Erklärung geliefert, dennoch ist es eine ständige Effekthascherei, die ich sonst nur aus Sebastian Fitzeks Romane kenne. Auch das große Finale ist recht Fitzek-haft: Mit überraschenden und nicht immer logischen Wendungen. Etwas untypisch fand ich, dass es in Teil Vier sogar eine Sex-Szene gibt – so was kommt in Hohlbein-Romanen normalerweise eher selten vor.