'Das achte Leben (Für Brilka)' - Seiten 566 - 704

  • Dieser Abschnitt geht gleich gut los mit dem Atom-U-Boot Unfall.

    Kostja muss einen neuen Schlag hinnehmen, ob er allerdings so ganz informiert ist, welche Folgen dieser Unfall für ihn hat, möchte ich bezweifeln.


    Gelernt hat er auch nichts. Wie kann er seine wechselnden Freundinnen mitbringen, wenn seine Tochter da ist? Der Mann hat echt Talent im Öl ins Feuer gießen.

    Und muss sich nicht wundern, wenn ihm alles um die Ohren fliegt.

  • Du hast natürlich recht, im Endeffekt gelingt es keiner der Frauen wirklich was aus ihrem Leben zu machen, wenn eine auf einem guten Weg, taucht meistens Kostja auf, der ohne Rücksicht auf Verluste seinen Willen durchsetzt und das war's dann wieder ...

    Trotzdem, mir reichen diese kleinen, kurzen positiven Momemte, dass mir das Buch nicht zu trostlos wird.

  • Es ist meistens sogar so, dass Kostja dafür verantwortlich ist, wenn sich problematische Situationen zu Katastrophen auswachsen.


    Ich frage mich die ganze Zeit, wie wohl ganz normale Menschen diese Zeit überstanden haben, wenn schon so privilegierte Familie so völlig kaputt gegangen sind.

  • Und die Korruption scheint in Georgien ja noch einmal eine andere Nummer gewesen zu sein.


    Das es in den privilegierten Familien schlimmer war glaube ich nicht. Natürlich liegt dort vielleicht ein anderer politischer Druck vor. Aber lebensbedrohliche Probleme ließen sich wohl immer durch Geld und Einfluss regeln. Das nützt Kostja ja auch richtig aus.


    Kostja ist aber nicht für alle Probleme verantwortlich. Das Elene Vasili überredet nach Amerika zu gehen beispielsweise. Ich bin gespannt wie er seine Rolle als Opa auf der einen Seite und Politiker auf der anderen ausfüllt. Viel kaputtmachen kann er bei beiden. Aber ich bin hoffnungslos optimistisch und hoffe er schafft noch irgendwas positives im Buch. :grin

  • Natürlich ist Kostja nicht für alles ursächlich. Aber er steht eben bei vielen Ereignissen am Anfang, ganz einfach weil er versucht, alles und jedes zu regeln und das Leben der anderen zu bestimmen.


    Ich frage mich die ganze Zeit, ob es irgendwann eine Chance gegeben hat, die Entwicklung in Georgien anders zu gestalten. Es scheint alles in einem einzigen Sumpf zu versinken, egal wer gerade an der Regierung ist.

    Das ist so demoralisierend.

  • Letztendlich war es eine Zeit, in der das System Rücksichtslosigkeit und die Parteilinie der Swojetunion gefördert hat. Das hat sich natürlich auf die Satellitenstaaten und insbesondere deren Regierung ausgewirkt. Ob es eine wirkliche Chance gab? Wer weiß was passiert wäre, wenn beim Prager Frühling nicht direkt das Militär einmaschiert wäre? Oder wenn doch nicht Gorbatschow an die Regierung gekommen wäre? Da ist die Chance sehr personenabhängig.

  • Der Prager Frühling war wohl einfach zwei Jahrzehnte zu früh. Da wurde militärisch eingegriffen, koste es was es wolle.

    Es war ja 1953 in der ddr und ungarn 56 nicht so sehr viel anders.


    Ich habe es auch so verstanden, dass sich die georgische Elite sehr wohl mit der Sowjetherrschaft abgefunden hatte und ihr Schäflein ins Trockene gebracht hat.

    Wie es der Bevölkerung erging, das war den meisten ziemlich egal.


    baro, hast du im letzten Jahr zufällig "Die Katze und der General" von der Autorin als Hörspiel gehört oder als Buch gelesen?