'Emilia und das Flüstern von Liebe' - Seiten 305 - Ende

  • Ich bin gerade fertig geworden und werde nachher noch mehr schreiben,wenn ich mehr Zeit habe, aber erst mal: Wow, war das ein abruptes Ende! Und Lese-rina hatte doch Recht mit der Hugo-Inszenierung! :anbet

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Ich bin auch schon durch mit dem Buch. Und ich bin richtig froh, dass es dann zum Schluß doch noch ein Happy End zwischen Emilia und Antoine gegeben hat. Ich habe bis zum Ende mitgefiebert, dass die beiden wieder zusammen kommen. Ich mochte nämlich beide Persönlichkeiten total gerne und hätte es echt schade gefunden, wenn sie sich für immer getrennt hätten .Oder wenn Emilia gar mit dem Doktor zusammen gekommen wäre. Das habe ich schon fast befürchtet. Und den Doktor mochte ich bis zum Schluß leider nicht so gerne.

    Wow, war das ein abruptes Ende!

    :write Ich fand das Ende auch sehr abrupt. Irgendwie dachte ich: da muss doch noch was kommen? Aber nein, dann war es Schluß. Da hätten mir ein paar Seiten mehr dann doch ganz gut gefallen.

    Die Sache mit Hugo war also wirklich nur insziniert. Das hätte ich nicht gedacht. Okay, die Mutter wollte damit nur das Beste für Emilia, aber irgendwie hat mir das nicht so gut gefallen. Sie hat ihr damit ja echt einen Schrecken eingejagt. Das ist kein schöner Gedanke, wenn man plötzlich glaube die eigene Mutter wäre jetzt komplett dement oder schizophren. Mit dem Tod von der Mutter hatte ich dann auch schon gerechnet.


    Emilia als Person fand ich echt sehr liebenswert und super gelungen. Ich habe sie von Anfang an in mein Herz geschlossen. Insgesamt konnte mich das Buch allerdings nicht so stark berühren, wie "Der Duft der Stille" letztes Jahr. Das hat mir schon noch ein bisschen besser gefallen .

    Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die nette Begleitung der Leserunde, liebe Angelika!

  • Ich bin schon länger durch mit dem Buch, habe es aber nicht geschafft was dazu zu schreiben.

    Mir hat das Buch nach anfänglichen Startschwierigkeiten auch gut gefallen, vor allem sprachlich hat es mich überzeugt.

    Ein ganz wichtiges Zeichen, wie sehr Emilia sich verändert hat, und in der wirklichen Welt angekommen ist, ist für mich ihre veränderte Art Tagebuch zu schreiben, nicht mehr an eine fiktive Idealgestalt gerichtet.


    "Duft der Stille" hat mir allerdings deutlich besser gefallen.

  • Ihr Lieben,


    vielen Dank für eure Rückmeldungen! Ich finde es sehr interessant, dass ihr "Duft der Stille" mehr mochtet als Emilia. Vielleicht hängt es ein Stück weit damit zusammen, dass Emilia mit 40 Jahren erst die Entwicklung durchmacht, die man normalerweise als Jugendlicher/junge Erwachsene durchläuft? In gewisser Weise ist Emlias Geschichte ein verspätetes "Coming of age".


    "Duft der Stille" ist ja auch ein Herzensbuch von mir, genauso wie auch "Frostgras". <3


    Ich danke euch sehr für die Teilnahme an der Leserunde und für eure Eindrücke zum Buch. Falls ihr noch Fragen habt, immer nur her damit.


    Einen schönen Sonntag und einen guten Start in die nächste, hoffentlich nicht zu heiße Woche (hier haben wir heute wieder 37 Grad) wünsche ich euch! :wave

  • Ach ja, zum Ende wollte ich noch etwas sagen: Der Roman verläuft nach der klassischen Drei-Akt-Struktur, bei der es nach dem Höhepunkt nur noch einen relativ zügigen Ausklang der Geschichte gibt. Ich hatte darüber nachgedacht, ob ich mehr erzählen wollte, aber es wäre in meinen Augen nur noch leeres Auffüllen von Seiten geworden. Den Übergang nach Antoines Unfall und die Zeit der Trennung detaillierter zu erzählen hat mir nicht gefallen, weil das meinem Empfinden nach ein Über-Erzählen wäre. Mir hat es da besser gefallen, die verkürzte (erwachsenere) Tagebuchform zu wählen.


    Dass Emilia und Antoine auf jeden Fall zusammenfinden, war für mich indessen sehr wichtig, aber ich wollte nicht in Stein meißeln, dass sie tatsächlich wie in einer Lebensgemeinschaft leben und glücklich werden müssen. Das soll die Leserin/der Leser für sich selbst entscheiden. Dass sie aber auf jeden Fall zunächst einmal (vielleicht bis zum Einbrechen des Alltags?) glücklich miteinander sind, war mir ebenso wichtig, was dann auch in der Abschlussszene im Kaufhaus wieder gezeigt werden sollte. Hausmeister Schubert sagt eigentlich alles: Jetzt hamset kapiert. :)


    Ich habe in letzter Zeit schon öfter mitbekommen, auch bei vielen Kollegen und Kolleginnen, dass die Leser und vor allem Leserinnen noch etwas mehr und etwas länger in der Geschichte hätten bleiben wollen. Möglich, dass sich da gerade ein Trend hin entwickelt. Ich glaube, das ist letzten Endes dann eine Frage der persönlichen Vorliebe. Noch mehr zu erzählen, ist immer auch eine Gratwanderung. Will man wirklich noch wissen, wie der Alltag wieder ins Leben kommt? Oder bei Emilia: Wäre eine Erzählung darüber, wie sie ihre kleine Wohnung findet, einrichtet, mit dem Leben zurechtkommt (eben alles erledigt, was wir auch erledigen), wie sie sich mit Philipp Hardt anfreundet und von ihm Hilfe bekommt (dabei aber selbst keine Verliebtheit zu ihm entwickelt) wirklich interessant gewesen?

    Aber, wie gesagt, letzten Endes ist das wohl eine Frage der persönlichen Vorliebe.

  • So, ich habe das Buch eben auch beendet und muss jetzt erstmal meine Gedanken sortieren. Ich fand das Ende auch ziemlich abrupt, aber jetzt nicht in dem Sinne, dass mir da noch was gefehlt hätte, sondern eher, dass sich auf den letzten Seiten die Ereignisse fast ein bisschen überschlagen haben, gerade im Vergleich zu dem eher langsamen 3. Abschnitt.


    Hugo war also doch eine Inszenierung. Gut finde ich das nicht, Luise hat der armen Emilia damit sehr viel Kummer gemacht. Aber irgendwie passt es zu Luise, die - wie meine Kinder es ausdrücken würden - als Mutter ein kompletter Fail ist. Genauso, wie sie Emilia in ihrer Kindheit und Jugend vernachlässigt hat und ihr dann durch übertriebenes Behüten erst rechtgeschadet hat, so schubst sie sie jetzt auf eine Art und Weise ins Leben hinaus, die schon ziemlich grausam und wenig einfühlsam ist. Ich habe das Gefühl, dass Luise von Anfang bis Ende nur um sich selbst kreist...


    Dr. Philipp Hardt als "knight in shining armour" - oh Mann, was soll man davon halten? :lache Immer dann zur Stelle, wenn ein Retter in der Not oder ein verständnisvoller Freund gebraucht wird... wenigstens ist es bei der platonischen Freundschaft geblieben, sonst wäre es mir wohl doch zuviel geworden.

    Auch dass Antoine und Emilia am Schluss wieder zusammenkommen, hätte es für mich nicht gebraucht. Ich fand das eigentlich ganz gut gemacht, die zwei finden zusammen und dann wird es aber doch zu schnell zu eng, weil die Beziehung keine Zeit hatte, sich wirklich zu entwickeln. Es knallt (im wahrsten Sinn des Wortes) und mit dem Knall reift v.a. bei Emilia die Erkenntnis, dass sie und Antoine sich doch zu ähnlich sind und dass es mit ihnen nicht gutgehen kann. Dass Antoine durch seinen Unfall so geläutert wird, dass ihm die Lust auf "Frischfleisch" komplett vergeht, das hat mich nicht ganz überzeugt. Mir wäre es lieber gewesen, wenn die beiden zwischen sich die Dinge ins Reine gebracht hätten, um es dann (erstmal?) bei einer platonischen Freundschaft zu belassen. Auch wenn sie jetzt getrennte Wohnungen haben - ich hätte diese Art von Happy End nicht gebraucht.

    Aber ich mag durchaus auch offene Enden, wo nicht alles bis ins letzte Detail auserzählt wird, sondern wo ich mir noch meine eigenen Gedanken machen und die Geschichte für mich weiterspinnen kann. In vielen Romanen empfinde ich den Epilog als überflüssig - natürlich lese ich ihn, denn man weiß ja nie, ob er nicht doch noch wichtige Informationen bringt, aber ganz oft denke ich mir, dass der Autor sich das hätte sparen können. Aber es kann gut sein, dass das heutzutage ein Trend ist, dass die Leser das erwarten, weil sie keine Ungewissheiten mehr ertragen können - zumindest nicht in Büchern... :gruebel


    Übrigens, dass Emilia so um das Haus trauert, dass es ihr beinahe körperlich wehtut, als es neu angestrichen wird, das konnte ich gut nachvollziehen - immerhin war es ihr einziges Zuhause, das sie bis dato kannte, die letzte Verbindung zu ihrem bisherigen Leben. Dass sie so damit hadert und nicht damit abschließen kann, zeigt ja auch, wie sehr sie eigentlich noch Kind ist - was ihr Antoine ja auch knallhart an den Kopf wirft.


    Ich muss das Buch noch ein bisschen sacken lassen, ehe ich meine Rezi schreibe. Es hat mir gut gefallen, auch wenn ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden bin. Aber da sind viele Kleinigkeiten, die ich wirklich schön fand - den Aufbau des Buches (v.a. auch die Intermezzi), die Art, wie Emilia wie aus der Zeit gefallen ihre Tagebucheinträge verfasst, Hausmeister Schubert, die Atmosphäre im Theater... Ich habe das Buch wirklich mit Vergnügen gelesen, auch wenn es sich bis zuletzt ein wenig "sperrig" angefühlt hat. Vielen Dank für die nette Begleitung, liebe AngelikaLauriel  :blume , die Rezi kommt in den nächsten Tagen!


    LG, Bella

  • Liebe belladonna


    Dass Emilia "sperrig" ist, passt. ;-) Manche identifizieren sich ganz mit ihr, andere verstehen sie zwar, können sich aber nicht ganz in sie hineinversetzen. Aber mit "sperrig" meintest du ja auch nicht nur sie als Person, sondern das gesamte Buch, und das ist natürlich völlig okay. Es ist, wie schon gesagt, sehr interessant zu sehen, wie die Leserinnen bestimmte Dinge empfinden. Das ist ja auch der Grund, weshalb ich Leserunden immer wieder interessant finde. (Wobei das in einem gewissen anderen Forum inzwischen keinen Spaß mehr macht, weil die Leserinnen dort nur noch durch die Bücher hechten und kurze Inhaltszusammenfassungen des Gelesenen posten. Nicht selten äußern sie ihre Kritik dann auch noch sehr unhöflich und verletzend. Das ist bei den Büchereulen anders, weshalb ich immer wieder gerne hierher komme.)


    Dass Luise als Mutter ein kompletter Fail ist - besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Natürlich war das nie Luises Absicht, sie hat auch viele Jahre gar nicht erkannt, was sie anrichtet. Sie ist eben so eine narzisstische Person, die tatsächlich um sich selbst kreist. Und ihr Mann, der Große Canotti, genauso. Da haben sich zwei gefunden, denen das Äußere und ihre Kunst wichtiger ist als Empathie. Schlimm für das arme Kind, das die beiden zunächst nur als Schmuck für sich selbst betrachteten, als weiteres Mittel zur Selbstdarstellung. Emilia hat in all den Jahren zwar innerlich bereits ihre große Stärke entwickelt, und in ihrem stillen Kämmerlein weiß sie auch, wer sie ist, aber den Schritt nach außen hat sie halt nie gewagt. Ich glaube, so etwas kommt (nicht exakt auf diese Art, aber im übertragenen Sinne) öfter vor, als es uns scheinen mag. Wie viele Menschen wagen sich erst relativ spät im Leben, ihr echtes Potenzial zu zeigen?


    Vielen Dank an dich fürs Mitlesen und -diskutierten und für die Einblicke in deine Wahrnehmungen beim Lesen!


    Herzliche Grüße

    Angelika

  • Forstgras habe ich noch gar nicht gelesen. Dann sollte ich das bald mal nachholen.:)

    Frostgras gibt es als Taschenbuch nicht mehr, soweit ich weiß. Der Verlag hat es eingedampft, lässt allerdings die e-book-Ausgabe noch in den Shops. Es gibt da momentan einen luftleeren Raum, denn eigentlich sind die Verlagsrechte mit dem Makulieren (oder Verramschen, ich bin nicht genau informiert) der Printausgabe erloschen.


    Wenn du möchtest, könnte ich dir ein Exemplar zuschicken, damit du es lesen kannst, müsste dich aber bitten, es wieder zurückzuschicken. Ich habe nämlich auch selbst keine unbenutzte Printausgabe mehr davon. Die letzte habe ich bei meiner letzten Lesung verkauft. Es wird eine Neuauflage geben, aber vorher müssen alle rechtlichen Fragen geklärt sein. Frostgras ist auf jeden Fall auch ein Buch, dessen Lektüre sich lohnt. Es ist halt leider weitgehend unbekannt geblieben.

  • AngelikaLauriel : das ist ein sehr liebes Angebot von Dir! Vielen Dank!:knuddel1 Aber es ist für mich einfacher, wenn ich das Buch demnächst von belladonna geliehen bekommen. Ansonsten hätte ich mir auch das ebook gekauft. Ich hatte gesehen, dass es ein ebook gibt und das ist ja dann auch kein Problem für mich.

  • AngelikaLauriel : das ist ein sehr liebes Angebot von Dir! Vielen Dank!:knuddel1 Aber es ist für mich einfacher, wenn ich das Buch demnächst von belladonna geliehen bekommen. Ansonsten hätte ich mir auch das ebook gekauft. Ich hatte gesehen, dass es ein ebook gibt und das ist ja dann auch kein Problem für mich.

    Ich habe "Frostgras" gerade bei booklooker gefunden und direkt bestellt. :-]

    Ihr seid toll! Ich wünsche euch viel Spaß damit - und gebt mir doch gerne eine Rückmeldung dazu.

    Ich werde das Buch auf jeden Fall nochmal neu auflegen, und da bietet es sich natürlich an, es auch noch einmal zu überarbeiten. Geringfügig, denn insgesamt ist es so, wie es sein soll. :-)

  • Ihr habt schon recht: im letzten Abschnitt überschlagen sich die Ereignisse. Allerdings passt es für mich vom Tempo her, mehr Seiten hätte ich nicht gebraucht, denn es ist alles erzählt.


    Zunächst kommt Emilia mit Antoine zusammen. Da hatte ich mal kurz Angst, dass es jetzt zu kitschig wird (gerade als sie nach der ersten Nacht auf Philipp Hardt trifft und der ihr "ihre ganzen Gefühle ansieht":rolleyes). Aber zum Glück war das nur ganz kurz. Antoine verliert ja sehr schnell seine rosarote Brille - so schnell hätte ich nicht damit gerechnet! Dabei war ich aber auch ganz froh, dass Emilia ihre Eigenheiten behält und sich nicht so rapide ändert, auch wenn ihn das natürlich nervt. Erschrocken bin ich dann weniger über den Streit (wobei die Aussagen schon extrem heftig sind - Antoine sollte wirklich keinen Alkohol mehr trinken!), viel mehr aber darüber, dass er auch nach dem Unfall am anderen Tag genauso abweisend ist. Meiner Meinung nach hat es Emilia genau richtig gemacht und ist aus seinem Leben verschwunden - so muss sich keine Frau behandeln lassen! Auch wenn Antoine durchaus im Kern recht hat mit seinen Vorwürfen ist es halt immer die Frage, WIE man so etwas rüberbringt.

    Auch dass Antoine und Emilia am Schluss wieder zusammenkommen, hätte es für mich nicht gebraucht. Ich fand das eigentlich ganz gut gemacht, die zwei finden zusammen und dann wird es aber doch zu schnell zu eng, weil die Beziehung keine Zeit hatte, sich wirklich zu entwickeln. Es knallt (im wahrsten Sinn des Wortes) und mit dem Knall reift v.a. bei Emilia die Erkenntnis, dass sie und Antoine sich doch zu ähnlich sind und dass es mit ihnen nicht gutgehen kann. Dass Antoine durch seinen Unfall so geläutert wird, dass ihm die Lust auf "Frischfleisch" komplett vergeht, das hat mich nicht ganz überzeugt. Mir wäre es lieber gewesen, wenn die beiden zwischen sich die Dinge ins Reine gebracht hätten, um es dann (erstmal?) bei einer platonischen Freundschaft zu belassen. Auch wenn sie jetzt getrennte Wohnungen haben - ich hätte diese Art von Happy End nicht gebraucht.

    Aber ich mag durchaus auch offene Enden, wo nicht alles bis ins letzte Detail auserzählt wird, sondern wo ich mir noch meine eigenen Gedanken machen und die Geschichte für mich weiterspinnen kann. In vielen Romanen empfinde ich den Epilog als überflüssig - natürlich lese ich ihn, denn man weiß ja nie, ob er nicht doch noch wichtige Informationen bringt, aber ganz oft denke ich mir, dass der Autor sich das hätte sparen können. Aber es kann gut sein, dass das heutzutage ein Trend ist, dass die Leser das erwarten, weil sie keine Ungewissheiten mehr ertragen können - zumindest nicht in Büchern... :gruebel

    Beim Ende stimme ich belladonna voll und ganz zu. Zum einen zum Happy End zwischen Emilia und Antoine, zum anderen auch zum offenen Ende. Das wäre für mich auch voll und ganz ausreichend gewesen. Ich weiß nicht, warum Emilia Antoine so bereitwillig verzeiht - ohne Aussprache und Entschuldigung! Aber vielleicht muss man da auch Emilia sein, um so handeln zu können. :-]


    Ich fand es ja toll, dass Emilia es alleine auf die Reihe gekriegt hat, sich selbst eine Wohnung zu suchen und sich um den Umzug zu kümmern. Leider braucht sie dann schon wieder einen "Retter" an ihrer Seite, der ihr das Regal aufstellt. He, das kann sie doch auch alleine bzw. mit ihren Freunden Lulu und Kurt oder mit Hilfe von Emil - er ist als Hausmeister doch perfekt für solch handwerkliche Herausforderungen. Schade, dass sie von dem Muster des Beschützers (immer) noch nicht wegkommt. Aber vielleicht erwarte ich da zuviel von Emilia, es ist ja eh schon eine große Menge, wie sie sich innerhalb des Buches weiterentwickelt hat.

    Vielleicht hängt es ein Stück weit damit zusammen, dass Emilia mit 40 Jahren erst die Entwicklung durchmacht, die man normalerweise als Jugendlicher/junge Erwachsene durchläuft? In gewisser Weise ist Emlias Geschichte ein verspätetes "Coming of age".

    Mit dem "Coming of age" hast du auf alle Fälle recht und ich tue mich nach wie vor etwas schwer damit, wenn eine 40-jährige so ganz von vorne anfängt mit dem Erwachswenenleben. Ich frage mich, was sie in den letzten 30 Jahren gemacht hat. Emilia kommt mir da etwas vor wie Dornröschen, die einen Großteil ihres Leben verpennt hat. Natürlich dauert es mit dem Erwachsenwerden und so wirklich "abgenabelt" ist wohl mit 20 keiner von uns, aber zumindest auf dem Weg sollte man doch sein. Ja, Emilia hatte eine ungewöhnliche Kindheit und eine besondere Beziehung zu ihren Eltern - aber kann man als gesunder Mensch wirklich so lange auf einer Stufe stehenbleiben?


    Schön fand ich die Gedanken, die sich Emilia zwischendurch macht - über das Leben und das Wachsen. Und auch wenn das Sterben ihrer Mutter natürlich für sie sehr traurig war, gehört es dazu zu Emilias Wachstumsprozess. Es war schön, sie mit euch zusammen da ein Stück weit zu begleiten - herzlichen Dank dafür!


    Noch ganz was anderes: ich sage nochmal Danke fürs E-book liebe Angelika und bin sehr froh, dass du mich damit angestupst hast, mich mit dem Thema E-book auseinanderzusetzen. Die Bedienung auch auf dem Ipad war nämlich wirklich einfach - hätte ich gerade bei den verschiedenen Formaten nicht gedacht und war hier sehr positiv überrascht. Ich habe auch festgestellt, dass E-Book lesen nachts echt super ist - der Partner wird wirklich nicht gestört! Allerdings hätte ich oft gern weitergelesen, wollte aber das Ipad nicht mitnehmen z. B. zum Schwimmen. Der wichtigste Grund, warum ich im Normalfall doch lieber beim "richtigen" Buch bleibe: ich habe festgestellt, dass für mich Lesen mehr als reiner Text ist. Mir hat hier das Produkt Buch nämlich schon gefehlt: der Geruch, die Geräusche beim Umblättern der Seiten, die Haptik beim Halten. Deshalb: E-Book auch auf dem Ipad ist eine gut funktionierende Alternative, wenns geht bleibe ich aber beim gedruckten Buch. :)

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Liebe Lese-rina,


    nun muss ich mich entschuldigen, weil ich so spät antworte, aber du kannst es dir vermutlich denken, es ist immer wahnsinnig viel los.

    Ich habe deine Anmerkungen und deine Meinung mit großem Interesse gelesen und will dir sehr dafür danken, dass du dich beteiligt und mitdisktutiert hast!


    Was das Lesen von e-books betrifft: Da bin ich ganz bei dir! Ich lese inzwischen relativ oft auf dem Reader (auch aus Kostengründen), aber ich bevorzuge nach wie vor das gedruckte Buch, übrigens auch, weil ich dort immer wieder hin- und herblättern kann. Und es gibt Bücher, bei denen ich mit Stift lese, weil ich oftmals Dinge finde, die ich später immer mal wieder nachschlagen will, auch in Romanen.


    Zum Schluss möchte ich euch allen nochmals sehr für euer Engagement danken! Mir hat die Leserunde mit den Eulen wieder sehr viel Spaß gemacht.


    Eine Frage habe ich noch: Gibt es nicht einen eigenen Thread, in dem alle Rezensionen stehen? Oder habe ich ihn einfach noch nicht gefunden?

  • Hallo AngelikaLauriel,


    ja - los ist immer was. :grin Ich bin ja selbst ewig hinterhergehinkt, so ist das Leben nun mal. Aber wohl immer noch besser als zu langweilig, oder? ;) Schön, dass du dich noch gerührt hast!

    Eine Frage habe ich noch: Gibt es nicht einen eigenen Thread, in dem alle Rezensionen stehen? Oder habe ich ihn einfach noch nicht gefunden?

    Meinst du alle Rezensionen zu diesem Buch? Der wäre hier: klick


    Oder meinst du die neu eingestellten Rezensionen zu allen Büchern? Da gab es mal einen Thread, der wurde aber wieder gelöscht, als die Amazon-Verlinkung wieder funktionierte. :wave

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021