Während eines Superbebens sterben in Zentraleuropa mit Epizentrum in der Schweiz und Österreich etwa 11 Millionen Menschen. Weite Teile Europas wurden dabei völlig zerstört und in Schutt und Asche gelegt. In den benachbarten Regionen wurden Versorgungspunkte errichtet um die überlebenden Zivilisten vorerst mit dem Nötigsten zu versorgen.
Das Rettungsteam von Commander Dawn, der 6ten Task Force, wurde in eines dieser Krisengebiete entsandt um dort nach dem Rechten zu sehen.
Aber nicht nur das sie umgebende Chaos sollte sich als Herausforderung der besonderen Art erweisen, dies sollte lediglich der Anfang einer viel schrecklicheren Bedrohung sein die sich in den Trümmern und Ruinen der Stadt herum treibt.
Dies ist ihre Geschichte . . . .
Um es direkt vorweg zu nehmen: „Carnivora“ ist ein Wälzer.
Dennoch nimmt sich Autor Ben Weber nicht viel Zeit um das Spielfeld vorzubereiten. Auf den ersten wenigen Seiten wird sofort die komplette Welt erklärt und dann geht es auch schon mitten ins Getümmel.
Erwähnte Seiten beinhalten nicht nur den Umstand, dass die Welt von „Carnivora“ ohnehin schon apokalyptische Ausmaße angenommen hat – wofür ein gigantisches Erbeben verantwortlich zeichnet – auch die Umstände, wie es denn zur Zombifizierung gekommen ist, werden dem Leser kurz und knapp um die Ohren geschlagen. Das ich mit selbigen nur geschlackert habe, kann man vielleicht nachvollziehen, denn so einfach und simpel habe ich es bisher in keiner Zombie-Dystopie erlebt.
Und nicht nur das ist erfrischend anders. Man muss dem Buch auch zugutehalten, das es bereits 2015 erschienen ist und ich mir nicht sicher bin, ob es zu dem Zeitpunkt bereits Zombieapokalypsen gegeben hat, die nicht in den USA spielen, sondern auf dem europäischen Kontinent.
Seine Charaktere fleischt Weber allerdings mehr aus, als das Setting, was mir ebenfalls sehr gut gefiel. Ich muss nicht unbedingt genaustens in Pseudo-Sciencebabble erklärt bekommen, warum und wieso sich die Leichen nun bewegen und Menschen verzehren, es reicht mir meistens ein „Is halt so!“ aus, wenn der Rest unterhaltsam genug ist. Und das ist er hier.
Gemetzel gibt es zur Genüge und auch mit dem Sex wird nicht gespart. Hier ist es Weber gelungen, den nicht zu peinlich und körperflüssigkeitstriefend rüberkommen zu lassen.
Damit wäre eigentlich alles zu „Carnivora“ gesagt. Es ist, auch wenn man den Umfang des Buches berechnet, eine schnell und unterhaltsame Fahrt durch ein halb zerstörtes Europa mit einer Menge Stinkern, welche sich nicht nur auch bezeichnend auf die Zombies beziehen.