Michael Kull - Jasmin...aber nicht meine Seele

  • Jasmin (26) wird von einem Tag auf den anderen zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn Till (7) von ihrem Mann David aus dem Haus geworfen. David zahlt ihr für ein Jahr eine Wohnung, die er auch eingerichtet hat, an Till hat er kein Interesse. Davids Eltern, die Jasmin noch nie leiden konnten, kümmern sich jedes 2. Wochenende um Till und nehmen ihn auch auf Reisen mit. Jasmin, die keinerlei Ausbildung hat, lernt zwar schnell die eine oder andere Freundin kennen, kann sich aber unmöglich ihr Leben leisten. Damit sie Vollzeit arbeiten kann, wird sie von ihrem Filialleiter Holger schließlich zum Sex gezwungen.

    Das Cover des Buches fiel mir sofort ins Auge. Es ist nicht nur ausgezeichnet gemacht, sondern drückt auch vieles aus, was in diesem Buch wichtig ist - Erotik, Hoffnungslosigkeit, aber auch das vieles irgendwann vorbeigeht und damit auch trotz allem Hoffnung. Eins der perfektesten Cover, die ich gesehen habe.
    Der Schreibstil des Autors ist sehr gut. Die Charaktere und Orte werden ausgezeichnet beschrieben, sodass man sich sofort in die Figuren einfühlen kann.
    Zwar stürzt Jasmin immer mehr in die Prostitution (zuerst als Edelnutte, dann als gewöhnliche Hure) hat aber immer Hoffnung und gute Freundinnen, die zu ihr halten und die meist auch ihr Päckchen zu tragen haben.
    Die ganze Situation wird sehr lebensnah und emotional beschrieben, sodass mich das Buch perfekt unterhalten konnte und ein richtiger Pageturner wurde.
    Ab der Hälfte des Buches schlichen sich jedoch immer mehr kleine Fehler ein. So wurden Wörter vergessen, aus Rainer wurde plötzlich Helmut, oder jemand war strickt gegen etwas.
    Mir als Rechtschreibfreak fielen die Fehler zwar auf, sie störten aber das Lesevergnügen kaum. Trotzdem muss ich dafür einen halben Stern abziehen.
    Fazit: Berührende Geschichte über eine Frau, die in die Prostitution rutscht, aber nie die Hoffnung verliert. 4,5 von 5 Sternen