Ich habe vor kurzem eine der rororo Monographien bei Buchticket ertauscht über Lou Samole. Ich habe bis jetzt noch nie ein Buch aus der Reihe gelesen und deshalb habe ich ein wenig bei Amazon die Rezensionen der einzelnen Bücher gelesen und da gab es doch einige mit sehr schlechten Bewertungen. Jetzt bin ich ein wenig verunsichert.
Was haltet ihr von den Büchern? Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Biographien, welche sind zu empfehlen, von welchen ist eher abzuraten,...?
rororo Monographien
-
-
hiya, Nihasa,
ja, da gibt es ganz große Unterschiede zwischen den einzelnen Bänden.
Ich sage Dir gleich, daß ich diese Reihe sehr gern mag und sie in meinen Regalen auch zahlreich vetreten ist.Man muß jedoch folgendes dazu wissen:
Es ist keine neue Reihe, im Sinn von aktuell oder aus den letzten Jahren stammend. Viele der Biographien, gleich, ob es sich um MusikerInnen, SchriftstellerInnen oder Persönlichkeiten aus der Politik handelt, sind gut 40 Jahre alt und nicht neu bearbeitet. Das heißt, daß die Sichtweise auf die einzelnen Personen eben älter ist.
In manchen Fällen macht das gar nichts aus, weil die Forschung seither nicht weitergekommen ist, andere können überholt sein.
Zuweilen ist der Stil altmodisch.
Manchmal sind die Bändchen extra für die Reihe geschrieben worden, manchmal, z.B. bei ausländischen AutorInnen, sind es Übersetzungen bestehender Biographien aus dem Französischen oder Englischen.
Meist stammen sie von FachwissenschaftlerInnen, oft von JournalistInnen, selten von SchriftstellerInnen.
Ich liebe die Dinger, eben weil sie altmodisch sind.
Sie sind dicht geschrieben, voller Informationen, die in der Regel zuverlässig sind in den Fakten und vor allem voll tollem Bildmaterial.Einige sind inzwischen neuaufgelegt, aber, bitte beachte, NICHT immer überarbeitet. Andere haben ein neues 'Outfit', z.B. farbige Kapitel-Überschriften oder farbige Hervorhebungen im Text. Und die Bilder sind jetzt bunt.
Andere sind neu geschrieben und bunt, wie z.B. das Bändchen über den Dichter Eichendorff. Es kommen immer wieder neue dazu.Als wirklich schlecht ist mir bislang nur der Band über Stalin aufgefallen. Der hat auch Fehler in der Darstellung. Ich habe ihn trotzdem nicht aussortiert, weil die Bilder und die Bibliographie gut sind.
Einer meiner Lieblinge ist das Bändchen über Hans Christian Andersen (sehr alt, ich weiß nicht, ob es den noch gibt).
Was ich zuerst vergessen hatte und nun anfüge: ich liebe diese Selbstzeugnisse am Ende jedes Bandes.
Summa summarum: nützlich sind sie allemal. Und das Konzept ist klasse. -
Wow! Tausend dank für diese tolle und ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr weiter. Und mit Andersen habe ich vorhin schon bei Ebay geliebäugelt, aber erst mal schaue ich mir Frau Salome an. Da kann ich auch gut vergleichen, da ich im Moment eine sehr ausführliche Bio eines anderen Verlages über sie lese.