So, und jetzt wird es mal wieder "dienstlich"
Kapitel 4 - 6
Das Buch gefällt mir immer besser, es
hat jetzt auch ein sehr angenehmes Tempo, es passiert immer wieder
etwas und es tun sich inzwischen auch neue Spuren auf. Und, was ich
besonders begrüße, es kam, bis auf Mr. Punchs seltsame Schreie,
noch keine dieser absolut verwirrenden, unverständlichen Szenen vor,
bei denen man sich nur "Häh??" fragen und ratlos am Kopf
kratzen kann
Zu Anfang von Kapitel 4 fühlte ich mich gleich in meinem Verdacht bestätigt, dass eventuell ein oder mehrere Elternteile etwas mit dem Verschwinden der Mädchen zu tun haben könnte, denn Peter wird zu DCI Windrow zitiert, der den gleichen Verdacht äußert (was aber mit ziemlicher Sicherheit darauf hindeutet, dass das nur zur Verwirrung der Leser dient, sonst wäre es ja zu einfach )
Peter recherchiert später am Computer,
als er Zugang zu HOLMES erhält, da ist eine Passage dabei, die
ich megasüß fand. Da weiß er nicht so recht, wie er vorgehen soll,
und prompt wandert sein erster Gedanke zu Lesley und er fragt sich
"Was hätte sie jetzt getan?" Obwohl sie ihn verletzt und
verraten hat, hält er offenbar immer noch große Stücke auf sie und
Ihre Fähigkeiten als Polizistin und sie ist für ihn auch trotz
allem noch die Stimme seines Gewissens, wenigstens was Logik und
Sorgfalt bei den Dienstgeschäften angeht. Das fand ich echt total
niedlich. Noch ist also für Peter und Lesley nicht alle Hoffnung
verloren
Eine weitere schöne Szene war die mit den beiden weißen Jungs, die Peter in dem Supermarkt-Café trifft und dann auf dem Parkplatz draußen überlegt, ob er ihnen mit einem frisierten Werlicht das Auto lahmlegt. Wenigstens wird hier mal über den Einsatz von Magie nachgedacht, wenn schon nicht wirklich gezaubert wird. Bis jetzt kommt so wenig Magie vor, dass man selbst mit kleinen Dosen schon zufrieden ist. Und außerdem bringt es Peter auf die Sache mit den Handys der beiden Mädchen, und es stellt sich später heraus, dass hier wirklich Magie im Spiel war.
Hier nimmt die Geschichte auch deutlich Fahrt und Tempo auf, und es passiert jetzt auch ständig etwas, es wird richtig spannend. Dominic gabelt den Freiluft-Swinger Russell Banks auf, Peter untersucht den Fundort der Handys, der verdächtig nah bei Hugh Oswalds Turm liegt, Beverley taucht auf (sehr skurrile Szene), ein totes Schaf wird gefunden und Peter befragt noch einmal Gabriella - und hier wird es jetzt richtig interessant und ich bin gespannt, ob an diesen Spuren etwas dran ist.
Jedenfalls gibt es eine Verbindung zwischen der unsichtbaren Freundin Prinzessin Luna, die offenbar ein Pony ist und Schaffleisch mag, zu a) dem gerissenen Schaf auf der Weide und b) zu Stans Bunkerversteck, das angeblich von einem Pony heimgesucht wurde. Bloß wie das alles zusammenhängt - bis jetzt keine Ahnung. Es ist die Rede von einem Feenwald, von Kobolden und Feenbälgern …. also es geht wohl in diese Richtung und wir lernen bestimmt wieder einige magische oder seltsame Kreaturen aus Aaronovitchs bizarrem Universum kennen.
[Paranoia-Modus an]
In Kapitel 4 ist mir noch etwas aufgefallen, das möglicherweise ein Hinweis im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Mädchen sein könnte. Peter besucht da die Familie Lacey und inspiziert dabei auch deren Haus, er schaut sich alle Zimmer einzeln an. Da heißt es einmal, er findet im Spiel-/Wohnzimmer im Erdgeschoss neben Brettspielen, Konsolen und anderem Kram ein völlig zerlesenes Exemplar von Harry Potter und der Feuerkelch. Und im Obergeschoss, in Nicoles Zimmer, steht im Regal der ganze Rest der Reihe, allerdings nagelneu und ungelesen.
Vielleicht ist das nur Zufall, aber
mich hat das echt ins Grübeln gebracht. Wieso ist ein Band total
abgenutzt, die anderen aber praktisch unangetastet? Gibt's in dem
Band irgend etwas Besonderes, was hiermit zu tun haben könnte? Oder
wurden die alten Bände in neue getauscht, nur dieser eine nicht?
Oder dient das wieder nur der Leserverwirrung?
[Paranoia-Modus aus]
Am Schluss des sechsten Kapitels kam
dann der Hammer schlechthin: eine SMS von Lesley. Da habe ich echt an
mich halten müssen, um nicht sofort weiterzulesen. Aber das werde
ich spätestens morgen tun.