Taschenbuch: 311 Seiten
Verlag: Amazon Crossing (23. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1477806024
ISBN-13: 978-1477806029
Originaltitel: 600 Hours of Edward
Über den Autor
Craig Lancaster arbeitete als Journalist für mehrere Zeitungen in den USA, so auch bei den „San Jose Mercury News“, wo er als Chefredakteur die Berichterstattung über den BALCO-Dopingskandal leitete. Er schrieb „600 Hours of Edward“ im Jahr 2008 während des „Nationalen Romanschriftstellermonats“ in unter 600 Stunden. Das Buch erhielt 2009 in Montana einen Ehrenpreis (Montana Honor Book) und den ersten Preis des „High Plains Book Award“ (2010) als bestes Erstlingswerk. Zu seinen weiteren Veröffentlichungen zählen der Roman „Der Sommersohn“ und die Kurzgeschichtensammlung „Quantum Physics and the Art of Departure“. Craig Lancaster lebt in Billings, Montana.
Kurzbeschreibung
Edward Stanton, ein 39-jähriger Mann mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung und Asperger-Syndrom, lebt allein und nach strengem Zeitplan in der Stadt seiner Kindheit in Montana. Zu seinen sorgsam ausgearbeiteten Routineabläufen gehört es, dass er täglich seine Aufwachzeit notiert, um die häufigste zu ermitteln (7:38 Uhr), seine Therapiesitzung niemals auch nur eine Sekunde vor dem vereinbarten Termin beginnt (10:00 Uhr) und jeden Abend um Punkt 22:00 Uhr eine Folge der alten Fernsehserie „Polizeibericht“ ansieht.
Doch als eine alleinerziehende Mutter und ihr neunjähriger Sohn im Haus gegenüber einziehen, gerät nicht nur sein Zeitplan aus den Fugen. Im Verlauf der beschriebenen 600 Stunden freundet er sich mit den neuen Nachbarn an und rebelliert gegen die Einschränkungen durch seine Eltern und die Entfremdung von ihnen, insbesondere aber gegen die Demütigungen seines Vaters. Er erfährt durch die neue Freundschaft nicht nur Freude, sondern auch Leid, und muss entscheiden, ob er sich dennoch in die Welt vor seiner Tür hinauswagt oder sich wieder in die Einsamkeit zurückzieht.
Meine Rezension
Ich habe dieses Buch mal "für schlechte Zeiten" als Kindle Deal gekauft und dann lag es laaaaaange auf dem Kindle herum, bis ich es während einer eigentlich schon unverschämt langen Wartezeit beim Arzt zu lesen begonnen habe. Es war weiß Gott keine Liebe auf den ersten Blick zwischen Edward und mir. Edward ist anstrengend und seine monotonen Tage würden mich in den Wahn treiben. "Leider" stehen diese aber auch genau so im Buch und man liest wiederholt, was Edward isst, wann Edward aufgestanden ist und welche Folge des Polizeiberichts er an diesem Tag an sieht. Das hört sich erst mal anstrengend an und es ist auch spröde geschrieben. Zuerst dachte ich mir auch "Auweia, das kann ja was werden". Aber wenn ich darüber nachdenke, gehört genau das zum Buch. Edward ist nun mal so - er hat Probleme bei der sozialen Interaktion und seine Tage müssen genau durchgetaktet und strukturiert sein, damit er nicht aus dem seelischen Gleichgewicht gerät.
Doch Edward ist ein guter Mensch mit Anstand und manchmal ist er absichtlich oder auch nicht überraschend witzig. Schade, daß sein Vater ein Problem mit dem Handicap seines Sohnes hat und so muß Edward immer und immer wieder beim Anwalt seines Vaters erscheinen und bekommt schriftliche Weisungen, was er zu tun oder zu lassen hat oder wofür er künftig kein Geld mehr ausgeben darf.
Dieses Buch begleitet Edward durch 600 Stunden seines Lebens, die es in sich haben und in denen sich viele Dinge ein Edwards Leben verändern. Ob nun zum Guten oder zum Schlechten, das müßt ihr schon selbst herausfinden. Sehr schön fand ich übrigens die von Edward geschriebenen, aber nie abgeschickten Beschwerdebriefe. Sowas ist eine hervorragende Idee, um mal ordentlich Dampf abzulassen.
Nach anfänglichen Zweifeln hat mir das Buch nämlich sehr gut gefallen und der Sonderling Edward ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe vorhin gesehen, daß es einen 2. Band gibt, in dem Edward auf Reisen geht und habe ihn mir gleich geholt - für die nächsten Arzttermine.
Craig Lancaster - 600 Stunden aus Edwards Leben
ASIN/ISBN: 1477806024 |