Titel: All das zu verlieren
Autorin: Leila Slimani
Übersetzt aus dem Französischen von: Amelie Thoma
Verlag: Luchterhand
Erschienen: Mai 2019
Seitenzahl: 218
ISBN-10: 363087553X
ISBN-13: 9783630875538
Preis: 22.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Nach außen hin führt Adele ein Leben, dem es an nichts fehlt. Sie arbeitet für eine Pariser Tageszeitung, ist unabhängig. Mit ihrem Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn lebt sie in einem schicken Viertel, ganz in der Nähe von Montmartre. Sie reisen, sie fahren übers Wochenende ans Meer. Dennoch macht Adele dieses Leben nicht glücklich. Gelangweilt eilt sie durch die grauen Straßen, trifft sich mit Männern, hat Sex mit Fremden. Sie weiß, dass ihr die Kontrolle entgleitet. Sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte. Trotzdem setzt sie alles aufs Spiel.
Die Autorin:
Die französisch-marokkanische Autorin Le‹la Slimani gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Frankreichs. Slimani, 1981 in Rabat geboren, wuchs in Marokko auf und studierte an der Pariser Eliteuniversität Sciences Po. Ihre Bücher sind internationale Bestseller. Für den Roman Dann schlaf auch du® wurde ihr der renommierte Prix Goncourt zuerkannt. „All das zu verlieren“, ebenfalls preisgekrönt, erscheint in 25 Ländern. In den Essaybänden „Sex und Lügen“ und „Warum so viel Hass?“ widmet Leila Slimani sich dem Islam und dem Feminismus sowie dem zunehmenden Fanatismus. Seit 2017 ist Leila Slimani offiziell Botschafterin für Frankophonie. Sie lebt mit ihrer Familie in Paris.
Meine Leseeindrücke
Dieses ist eines jener Bücher, wo das Feuilleton mal wieder kollektive Schnappatmung bekommt – und sich der Lese fragt: Wieso eigentlich? Zugegeben, es ist ein lesbarer, ein guter Roman – aber eben kein Roman der einen vor Ehrfurcht erstarren lässt und dem man die Stiefel lecken möchte. Dazu besteht nämlich absolut kein Anlass.
Die Hauptperson dieses Romans, die Journalistin Adele, geht einem sehr schnell auf den Zeiger, wenigstens mir ging es so. Eine Frau die offenbar der Ansicht ist, das alles was sich nicht um sie dreht nur von nach geordnetem Interesse ist, sie ist nicht nur der Nabel der Welt, nein sondern auch die Steigerung davon.
Eine Frau, die einem gehörig auf die Nerven gehen kann – und es auch tut.
Sie vögelt sich offenbar aus Langeweile durch die Gegend und ist irgendwann dann aus eigenem Verschulden das jammernde Elend.
Es wäre wünschenswert gewesen, wenn dieser Roman an einigen Stellen nicht nur an der Oberfläche kratzen würde, sondern auch versucht hätte sie ohne Wenn und Aber zu durchbrechen.
Ein lesenswerter Roman, allerdings mit einigen Schwächen.
Vermessen ist allerdings wenn man Adele als „moderne Madame Bovary“ bezeichnet. Da hat dann jemand den Roman von Gustave Flaubert wohl nicht aufmerksam genug gelesen.
6 Eulenpunkte – mehr war leider nicht drin.