Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Türkisblaues Meer, sattgelbe Ginsterbüsche, majestätische Klippen – doch die Idylle auf den Scilly-Inseln trügt …
Detective Inspector Ben Kitto wollte bei seiner Rückkehr auf die Scilly-Inseln vor Cornwall eigentlich nur eines: zur Ruhe kommen. Seinem Onkel beim Bootsbau helfen, sich vom Inselwind den Kopf freipusten und London hinter sich lassen. Soweit der Plan. Doch bereits bei der Ankunft auf seiner Heimatinsel Bryher wird die 16-jährige Laura Trescothick vermisst und kurz darauf ermordet aufgefunden. Ben meldet sich freiwillig, die Ermittlungen zu übernehmen, aber bald hat er mehr Verdächtige, als ihm lieb ist. Darunter auch Menschen, die er sein Leben lang kennt und die ihm viel bedeuten. Denn in der kleinen Inselgemeinschaft auf Bryher gibt es dunkle Geheimnisse. Und der Täter kann jederzeit erneut zuschlagen.
Der packende Start einer neuen Krimireihe auf den Scilly-Inseln mit dem charismatischen Ermittler Ben Kitto, der Ruhe sucht und Verbrechen findet.
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
Allgemeines
Erster Band einer Reihe um DI Ben Kitto
Titel der Originalausgabe: “Hell Bay“, ins Deutsche übersetzt von Birgit Schmitz
Erschienen am 22. Mai 2019 im Fischer Verlag als broschiertes TB mit 464 Seiten
Gliederung: Prolog – 56 Kapitel -Danksagung
Ich-Erzählung von Ben Kitto
Handlungsort und -zeit: Scilly-Insel Bryher, in der Gegenwart
Inhalt
Nachdem DI Ben Kitto in London seine Kollegin Clare auf tragische Weise verloren hat, kehrt er für eine Auszeit vom Dienst zur Insel Bryher, auf der er aufgewachsen ist, zurück. Er ist in Begleitung von Shadow, dem Wolfshund seiner verstorbenen Team-Partnerin. Ben kennt die nicht einmal 100 Bewohner der Insel seit seiner Kindheit und hofft auf ein paar erholsame Wochen. Doch schon bei seiner Ankunft erfährt er, dass die sechzehnjährige Laura, Tochter von Bens Schul- und Jugendfreunden Matt und Jenna, vermisst wird. Nach intensiven Suchaktionen wird das Mädchen ermordet aufgefunden, als Mörder kommt nur ein Inselbewohner in Frage. Ben versucht herauszufinden, wer die schreckliche Tat, die nicht die einzige bleiben wird, verübt haben kann, dabei muss er feststellen, dass es viele Dinge gibt, die er über die ihm vermeintlich gut bekannten Inselbewohner nicht weiß…
Beurteilung
„Nachts schweigt das Meer“ ist ein atmosphärischer Krimi, der das Leben auf einer kleinen und nur durch den Fährbetrieb erreichbaren Insel beschreibt, mit dieser Beschreibung ist eine anschauliche Schilderung der Landschaft und Natur verbunden. In dieser abgeschlossenen und überschaubaren Gesellschaft versucht Ben, einen Mörder zu finden. Er spricht wiederholt mit allen Inselbewohnern und erfährt im Laufe der Ermittlungen Dinge über diese, die ihm trotz langjähriger Bekanntschaft vollkommen neu sind und ihn schockieren. Nicht wenige Bewohner haben etwas zu verbergen und zählen schnell zu den Verdächtigen. Die Auflösung ist für den Leser – ebenso wie für Ben - nicht vorzeitig abzusehen, solange das Mordmotiv ungeklärt ist. Die Ermittlungen sind logisch konstruiert und recht breit angelegt, da sowohl eine Beziehungstat aus Eifersucht als auch finanzielle Motive im Zusammenhang mit Drogenschmuggel nicht ausgeschlossen werden können. Die eher langsam voranschreitenden Untersuchungen werden in einem flüssigen und anschaulichen, aber nicht allzu spannenden Erzählstil geschildert.
Ben Kitto ist ein sympathischer Protagonist, kein Superheld und manchmal etwas leichtsinnig, aber beharrlich und auch einfühlsam und empathisch. Seine Charakterisierung ist – ebenso wie der Kriminalfall - realistisch und nachvollziehbar.
Als Zusatzmaterial enthält die vordere Umschlagklappe eine Karte der Scilly-Inseln, die dem Leser die Orientierung erleichtert, in der hinteren Umschlagklappe findet man ein Interview mit der Autorin.
Fazit
Ein glaubwürdig konstruierter, atmosphärischer Krimi, der ohne brutale Szenen auskommt und damit auch für Freunde „ruhiger“ Kriminalliteratur geeignet ist!
8 Punkte