Lothar Nietsch – Familienbande

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    • Taschenbuch: 322 Seiten
    • Verlag: Knaur TB (2. Juli 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3426216817
    • ISBN-13: 978-3426216811


    Über den Autor:

    Lothar Nietsch, Jahrgang 1966, ist selbstständiger Installateur, Fitnesstrainer und KEP-Kaufmann. Lesen und Schreiben begleiten ihn seit seiner Kindheit. Seit dem Jahr 2000 veröffentlicht er in Anthologien und Literaturzeitschriften. »Familienbande« ist sein dritter Roman. Weitere sind in Planung.



    Inhaltsangabe:

    Die Schwester dem Wahnsinn verfallen, ihr Kind verschollen – Ruth Clairborne ist nach ihrer Rückkehr in die Heimat einem grausigen Geheimnis auf der Spur. Ein fesselnder Kriminalroman von Lothar Nietsch.

    Ruth Claireborne kehrt in ihre Geburtsstadt zurück, um den Nachlass ihrer verstorbenen Tante zu regeln. Überrascht muss sie feststellen, dass ihre kleine Schwester Lisa, zu der Ruth den Kontakt abgebrochen hatte, seit drei Jahren in einer Nervenheilanstalt untergebracht ist. Bei ihren Nachforschungen erfährt sie außerdem, dass ihre Schwester wenigstens einmal entbunden haben muss. Doch Lisa ist kaum ansprechbar und von dem Kind fehlt jede Spur.

    Um der Sache auf den Grund zu gehen, engagiert Ruth den Privatdetektiv Luka Ascher, ehemals Hauptmann beim KSK, um nach dem verschollenen Kind zu fahnden. Schnell spitzt sich die Lage zu. Denn noch ehe Luka sich mit Lisas ehemaliger Kollegin trifft, wird diese ermordet. Je tiefer Luka im Laufe seiner Ermittlungen gräbt, desto dichter wird das Geflecht aus Lügen, Intrigen in einem Spiel aus Macht und Gier.



    Meine Kritik:

    Dass Lothar Nietsch die Krimis von Ross Macdonald mag, merkt man beim Lesen der „Familienbande“ ziemlich bald. Es fängt schon bei der Ähnlichkeit der Namen an: Bei Macdonald heißt der Held Lew Archer, bei Nietsch Luka Ascher. Auch in Sachen Hardboiled-Krimi-Handlung gibt es etliche Gemeinsamkeiten. Ein großer Unterschied ist allerdings, dass die Macdonald-Sachen meist in L.A. spielen, während es sich bei „Familienbande“ um einen lupenreinen Frankenkrimi handelt.

    In seinem ersten Fall erhält Detektiv Luka den Auftrag, das Schicksal von Ruth Clairebornes Schwester Lisa zu untersuchen, die seit drei Jahren in einer Nervenheilanstalt in Bayreuth untergebracht hat. Luka lässt sich auf den Fall ein und bekommt es schon bald mit brutalen Schlägern, dubiosen Ärzten und einem fiesen Immobilienhai zu tun. Zum Glück ist unser Held ein ehemaliger KSK-Soldat, der sich sehr gut selbst zu verteidigen weiß. Und ein cleverer Ermittler ist er noch dazu. Doch auch seine Gegner sind nicht auf den Kopf gefallen, sodass es immer wieder zu dramatischen Wendungen kommt. Die Handlungsdichte ist dabei so hoch, dass man beim Lesen genau aufpassen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Aber das kennt man ja von den Hardboiled-Krimis von Raymond Chandler nicht anders.

    Zu bemängeln an der Geschichte habe ich eigentlich bloß Nietschs recht nüchterne Schreibweise. Emotionen gibt es von Anfang bis Ende so gut wie keine. Manche mögen einen solchen Stil bevorzugen, ich für meinen Teil tauche gerne tiefer in die Seelenwelt meiner Protagonisten ein. Wie auch immer, über einen weiteren Fall mit Luka Ascher würde ich mich sehr freuen.