288 Seiten
Kurzbeschreibung
In ihrem warmherzig-witzigem Roman, „Man hat ja seinen Stolz“ zeigt Corinna Vossius, dass das Leben jenseits der Achtzig zwar nichts für Feiglinge, aber auch noch lange nicht vorbei ist. Mit Augenzwinkern und viel Respekt für ihre Figuren entwirft sie eine humorvolle Geschichte ums Älter werden, Sterben und Erben.
Ihre ungewöhnlichen Heldinnen, die Schwestern Lilli und Berta Berburg, die sich im Alter immer ähnlicher sehen, »teilen« sich einen Platz im Seniorenstift, um sich halbwochenweise aufpäppeln zu lassen, ohne ihr trautes Heim ganz aufgeben zu müssen. Doch als Krankenschwester Ruth sich über das wechselhafte Wesen von ›Frau Berburg‹ wundert und eine beginnende Demenz befürchtet, ruft das eine Nichte auf den Plan, die schon lange ein Auge auf die Immobilie der beiden Damen geworfen hat. Zum Glück ist Schwester Ruth nicht der Drache, für den Lilli sie hält, und Hilfe annehmen nicht so schlimm, wie Berta befürchtet hat.
Über die Autorin
Corinna Vossius, 1963 in Darmstadt geboren, lebt seit 1999 mit ihrer Familie in Norwegen. Zurzeit arbeitet sie als Ärztin im Gefängnis und in einem Pflegeheim für suchtkranke Menschen.
Meine Meinung
Lilli und Berta sind Schwestern und wohnen gemeinsam in einer Wohnung. Beide sind über 80 und so langsam wird es immer schwieriger den Alltag zu bewältigen - aber zugeben würde das natürlich keine. Beinahe zufällig meldet sich Lilli für einen Platz in der Seniorenwohnanlage "Haus Abendsonne" an und darf auch bald einziehen.
Ruth lebt mit ihrer Familie in Norwegen und reist nach Deutschland, um ihren Onkel, dem Besitzer von Haus Abendsonne nach einem Schlaganfall zu unterstützen. Bis sie ankommt, fühlt er sich aber schon wieder fit und arbeitet wieder. So springt Ruth spontan als Altenpflegerin ein und betreut dabei auch Lilli.
Lilli macht sich Sorgen um ihre Schwester. die nun so ganz allein zu Hause ist und so beginnen sie, ihren Heimplatz zu teilen und sind nun immer abwechselnd dort. Sie sehen sich sehr ähnlich und eventuelle Unstimmigkeiten schieben alle auf eine beginnende Demenz.
Eigentlich hatte ich eine lustige, leichte Geschichte erwartet und irgendwie war sie das auch - gleichzeitig aber noch viel mehr. Man bekommt viele Einblicke in die Altenpflege - hier und in Norwegen - und die Kinderbetreuung/Familienleben in Norwegen. Und viele Gedanken rund um würdevolles Altwerden und den Umgang miteinander klingen noch nach.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, einfach mal ein anderes Thema und das charmant und kurzweilig umgesetzt.
Mein erstes, aber mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Corinna Vossius.