Am 10. Mai 2005 bin ich diesem Forum beigetreten – vor 14 Jahren.
Für mich ist dieser 10. Mai immer ein Anlass innezuhalten und Bilanz zu ziehen. Mal passiert das öffentlich, mal aber auch nur für mich im stillen Kämmerlein.
Dieses Mal also wieder öffentlich.
Wobei ich betonen möchte, es handelt sich dabei ausschließlich um meine ganz persönliche Sicht auf die Dinge. Es ist ganz klar, das andere es naturgemäß völlig anders sehen können (wovon ich aber dringend abraten möchte uuuu
Was war?
14 Jahre sind eine lange Zeit – auch wenn diese Zeit wie im Fluge vergangen ist.
Ich habe hier bei der Büchereule sehr viele liebe Menschen kennengelernt – zu einem großen Teil auch persönlich. Es sind da echte Freundschaften entstanden, auf die ich nicht mehr verzichten möchte, gaben und geben sie mir doch eine Menge. Und ich habe gelernt (auch ich lerne in meinem Alter täglich dazu) das die persönliche Begegnung eigentlich durch nichts zu ersetzen ist. Das ist auch der Grund warum nur sehr ungern auf eine Eulentreffen verzichten möchte, selbst eingedenk der Tatsache das meine Gesundheit meint ich solle lieber mit dem Arsch zuhause bleiben , denn leider strengen mich diese Treffen doch sehr an – aber das ist vergessen wenn ich die Eulen live erlebe und dann nach den Treffen alles Revue passieren lasse.
Ich bin nun 67 Jahre alt und kann mich nur schlecht daran gewöhnen die meiste Zeit auf eine Gehilfe angewiesen zu sein – aber egal, die Eulen sind mir wichtiger als ein dynamischer Gang.
Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan der Sonnabend-Lesungen bin, wird mich dieses Nichtfansein kaum davon abhalten auch beim nächsten Mal wieder allen auf die Nerven zu gehen . Irgend jemand muss ja auch den Job des Kotzbrockens machen.Ein Job der zwar ganz mies bezahlt wird, der aber ungeheuren Spaß macht.
Natürlich habe ich bei der Eule auch einige Arschlöcher angetroffen – doch glücklicherweise (oder leider) noch nicht live. Als ehemaliger Bataillonsmeister im Halbschwergewicht bin ich bereit mit jeder Knalltüte in den Ring zu steigen.
Natürlich gab es auch für mich schwierige Zeiten – gerade auch im Hinblick auf meinen politischen Hintergrund. Ich habe jüdische Wurzeln und bin ein liberal-konservativ, was viele eben mit „Nazi“ gleichsetzen. Aber auch damit kann ich gut leben.
Dann bin ich eben der „Forums-Nazi“ - auch diese Planstelle muss besetzt sein.
Und ich werde weiter die Bücher lesen die mich interessieren, auch wenn es vielen nicht passt, das da auch eine Sarrazin, ein Henryk M. Broder ein Prof. Patzelt usw zugehören. Ignoranz und Intoleranz haben uns noch nie weitergebracht.
Was ist?
Ja, was ist? Das frage ich mich sehr oft, wenn ich sehe welche Bücher hier so gelesen werden. Ich hätte wohl eine andere Leseauswahl getroffen – aber jede/jeder sollte das lesen woran sie/er Freude hat.
Manche Meinungen zum Gelesenen finde ich sehr interessant und aufschlussreich. Gerade auch dadurch kann man so manche Eule besser einschätzen. Aber meine Sympathie hängt nicht davon ab was jemand liest oder nicht liest. Ist doch schön das überhaupt (noch) gelesen wird und das die Eule gerade in dieser Hinsicht sehr bunt und vielfältig ist.
Aber es gibt auch Momente wo ich (ja ich) feuchte Augen bekommen, dass passierte immer dann wenn ich an Darlene und Marcel denke – zwei Menschen, die ihren ganz festen Platz in meinem Herzen haben- ein Platz von dem sie von nichts und niemand vertrieben werden können.
Und für mich ist klar – auch wenn ich mal auf die Eule fluche, so möchte ich sie aber nicht missen, ohne sie würde mir wirklich etwas fehlen.
Was wird?
Keine Ahnung! Ich hoffe sehr auf noch viele Bücher von Tom (er möge jetzt mal weghören), denn ich glaube kaum das er wirklich weiß welches Talent da in ihm steckt. Er schreibt über das reale Leben: humorvoll, realistisch, mal ans Herz gehen – und er hat die Gabe nicht zu überzeichnen. Das ist Unterhaltungsliteratur der Güteklasse 1A. Bitte weiter so.
Und was wir noch?
Man wird sehen. Ich persönlich hoffe noch auf sehr viele Eulentreffen – auch wenn es da wohl natürliche Grenzen gibt,.
In jedem Falle bin ich dankbar für jede/jeden den ich hier kennenlernen durfte. Und vielleicht kommen da noch weitere hinzu, die bisher nur als Nickname für mich existieren.
Es gibt da sehr viele Eulen, mit denen ich mich intensiver austauschen möchte. Also Kameraden und -dinnen – zieht nach Hamburg.
So das war's.
Ich möchte aber nicht versäumen, denen Dank zu sagen, die das alles hier erst möglich gemacht haben. Ganz besonders geht mein Dank an Andrea und Ulrike. Wenn hier die Mehrehe möglich wäre – ich hätte auch schon lange geheiratet. Danke, Kinder.
Das war es, kurz und wie immer unsortiert.
Auch wenn ich keine Freunde oder Fan von Mielke war und bin, aber sein Satz passt hier wunderbar:
ABER ICH LIEBE EUCH DOCH ALLE
14 Jahre Büchereule – und ich habe keines davon bereut.