Hier kann zu den Seiten 178 - 264 (Kapitel 12 - 18) geschrieben werden.
'Die Zarin und der Philosoph' - Seiten 178 - 264
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Diesen Satz von Seite 183 fand ich sehr markant und passt zu dieser Männerrunde und ihrem Geheimbund.
„ wir müssen das Volk über die Moral in den oberen Kreisen informieren und es in Rage bringen.“
Irgendwie haben sie ja recht, der Adel und die oberen 10.000 Lebten in Saus und Braus, während das arme Volk, darbte und hungerte.
Diese zarten Band die sich da anknüpfen zwischen Boris und Johanna, die waren so wunderschön beschrieben, ich konnte mich in Boris hineinführen. Das Liebes-Geständnis das er ihr machte war tapfer und mutig, hätte ich diesem scheuen und sensiblen Mann gar nicht zugetraut. Auch wenn Johanna erschreckt ist, so glaube ich spürt sie, das Boris nur die Wahrheit sagt.
Das ihm dabei das mit dem Geheimbund und treffen, herausgerutscht ist im Rausch, bringt Johanna glaube ich aus der Bahn, man spürt ihr Entsetzen darüber.
Boris ist tatsächlich über seinen Schatten gesprungen und hat seinem Vater gestanden, das er nur noch Schriftsteller ist, und wird des Elterlichen Hauses verwiesen. Aber er schafft es aus eigener Kraft selbstständig zu sein, ich bin ein wenig stolz auf ihn.
Das russische Volk Murt und ist unzufrieden, Katharina Arbeitet an einem neuen Gesetz, das die Leibeigenschaft abschaffen soll, sie möchte ein westliches Orientiertes offenes Russland.
Alles ist wieder sehr Facettenreich und spannend geschildert, Russland vor dem Umbruch.
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Boris hat mich in diesem Abschnitt echt überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass er es von sich aus schafft mit seiner Familie zu brechen und auf eigenen Füßen zu stehen.
Sonja ist jetzt also an der Akademie, sie hinterfragt die Leibeigenschaft und das ganze gesellschaftliche System wirklich, während Katharina einfach mal so 500 Leibeigene an die aus Preußen zurückgekehrten Studenten verschenkt. Ich kann absolut nicht erkennen, dass sie an diesem grundlegenden Gesellschaftssystem wirklich etwas ändern will.
Ich denke, jetzt an der Akademie wird Sonja auf den Kreis um Stephan und Boris treffen ...
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Mit Sonja und Dmitri sind jetzt zwei spannende Figuren dabei, auf die ich mich sehr freue! Ich bin gespannt, welche Art von Beziehung Sonja zu Stephan und Dmitri aufbauen wird, die ersten Anklänge waren ja verheißungsvoll...
Mir gefällt sehr gut, dass in der Darstellung der drei politischen Positionen - der Zarin, der Philosophen und der entlaufenen Leibeigenen - deutlich wird, dass alle ihre Schattenseiten hatten. So hat man irgendwie für alle drei Sympathie und gleichzeitig Antipathie
Ich würde oft gerne etwas mehr über Stephan Mervier erfahren. Was hat er z.B. damit gemeint, dass er erst in St. Petersburg sich selbt kennengelernt hat? Es ist irgendwie sehr traurig mit anzusehen, wie die Ehe zwischen ihm und Johanna auseinanderfällt, obwohl beide gute Leute sind und immer wieder versuchen aufeinander zuzugehen... Man kann ja aktuell nur hoffen, dass sie es irgendwie schaffen sich im Guten zu trennen. Ich würde Stephan ja auch eine Liebschaft wünschen!
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Endlich komm ich zum Schreiben, bin schon seit Donnerstag mit dem Abschnitt durch. Also mal sehen... Es gab ja einige größere Zeitsprünge in dem Abschnitt.
Ich war beeindruckt, dass der Vorfall im Hotel so eine heilende Wirkung auf Johanna hatte. Sie muss sich ja wirklich bis ins Mark geschämt haben, wenn sie immer noch nicht unter die Leute will. Einerseits freue ich mich für sie, dass sie es geschafft hat ohne Alkohol, andererseits ist ihre selbstgewählte Zurückgezogenheit wohl nichts um das man sie beneiden sollte. Immerhin, sie hat immernoch ihren treuen Freund Boris, der nicht locker lässt und der es nach dem Bruch mit der Familie tatsächlich geschafft hat auf eigenen Beinen zu stehen (wenn man Lorenz mal außen vor lässt). Die Reaktion als Boris Lorenz beinahe Inflagranti erwischte sprach jetzt wieder eine andere Sprache als das, was ich im letzten Abschnitt interpretiert hatte. Habe ich mich wohl getäuscht.
Dmitri wandelt sich vom glühenden Verfechter zum großen Kritiker der Kaiserin. Tjaaa... es ist natürlich einfacher wenn das Unrecht immer nur den anderen geschieht, aber wenn man dann mal selbst betroffen ist... Offenbar hat Sonja eine gewisse Zuneigung zu ihm gefasst. Es würde ja passen, dass sie als lernbessesene junge Frau sich eher von etwas älteren Männern angezogen fühlt. Auf der anderen Seite, diese kurze Szene ganz am Schluss mit Stephan... Ich warte ja schon die ganze Zeit auf das Auftreten der Frau die "einen gefährlichen Plan gegen die Zarin verfolgt". Sollte das am Ende Sonja sein??? Gut Klappentext und Inhalte müssten nicht unbedingt übereinstimmen wie man ja schon öfter erfahren hat. Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickelt. Von Sonjas Mutter hat man jetzt nichts weiter gehört, aber sie "lauert" nach wie vor im Hintergrund, das darf man nicht vergessen.
Katharina sieht sich gerne als große Wohltäterin. Dadurch fühlt sie sich aber offenbar auch nicht so wirklich an Versprechungen gebunden. Man muss die Leute (seien es jetzt Untergebene oder abgelegte Liebhaber) nur großzügig genug beschenken, dann passt das schon. Und bisher scheint sie ja damit auch ganz gut gefahren zu sein, aber wer würde sich auch trauen der Kaiserin ins Gesicht zu sagen, dass sie sich ihr Zeug in den XXX schieben kann? Es ist schade, weil man als Leser ja ihre Beweggründe kennt. Ich denke Dmitri wäre nicht halb so erzürnt gewesen, hätten sie gesagt: Es tut mir leid, wir haben einen Krieg am Hals und die Kommission tritt seit zwei Jahren auf der Stelle. Ich möchte aber nicht, dass eure Mühen umsonst waren und werde diejenigen von euch die dann noch mitwirken wollen gerne an der neuen Kommission teilhaben lassen, wenn ich sie wieder zusammenrufe. Jaaaa, ich weiß, ein gekröntes Haupt ist seinen Untertanen keine Rechenschaft schuldig, aber wie gesagt, ich glaube in diesem Fall hätte es ihr einen Feind mehr erspart.
Dieser falsche Zar Peter hat mich ja total überrascht. Mit sowas hab ich nicht gerechnet. In Zeiten ohne Fotografie und Fernsehen braucht man natürlich nur eine etwaige Ähnlichkeit mit irgendeinem Portrait aufweisen, die Kleidung tragen und entsprechende Reden schwingen. Ziemlich blutrünstig das Ganze, aber ich kann die Leibeigenen verstehen. Ein ganzes Leben voller Hass und Gewalt entlädt sich in dieser Wut gegen die Herrschenden und Freien.
Edit: Doch nochwas vergessen. Der kleine Zarewitsch ist ja nun inzwischen auch schon 18 Jahre alt. Seine Mutter glaubt er hätte noch nicht den Ehrgeiz zum Regieren, könnte aber von anderen Ehrgeizlingen benutzt werden um sie zu stürzen, was natürlich nur zu wahr ist. Und da sie in seiner Erziehung offenbar keine große Rolle gespielt hat, kann sie auch nicht auf starke emotionale Bande hoffen. Die möglichen Krisenherde um sie herum mehren sich.
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Dieser falsche Zar Peter hat mich ja total überrascht. Mit sowas hab ich nicht gerechnet. In Zeiten ohne Fotografie und Fernsehen braucht man natürlich nur eine etwaige Ähnlichkeit mit irgendeinem Portrait aufweisen, die Kleidung tragen und entsprechende Reden schwingen. Ziemlich blutrünstig das Ganze, aber ich kann die Leibeigenen verstehen. Ein ganzes Leben voller Hass und Gewalt entlädt sich in dieser Wut gegen die Herrschenden und Freien.
Edit: Doch nochwas vergessen. Der kleine Zarewitsch ist ja nun inzwischen auch schon 18 Jahre alt. Seine Mutter glaubt er hätte noch nicht den Ehrgeiz zum Regieren, könnte aber von anderen Ehrgeizlingen benutzt werden um sie zu stürzen, was natürlich nur zu wahr ist. Und da sie in seiner Erziehung offenbar keine große Rolle gespielt hat, kann sie auch nicht auf starke emotionale Bande hoffen. Die möglichen Krisenherde um sie herum mehren sich.
Der falsche Zar hat mich auch ziemlich überrascht, aber bei dem elenden Leben der Leibeigenen hat es wohl einfach nur einen überzeugenden Anführer gebraucht, egal für wen der sich ausgibt.
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Ich denke, hier war schon auch das Gefühl, dass man ja eigentlich gar kein Rebell ist (der ja gegen die göttliche Ordnung, wie man sie sein Leben lang eingebläut bekommen hat, verstoßen würde) sondern nur für den wahren Herrscher und die Gerechtigkeit kämpft, ein Faktor. Das macht natürlich den "Übertritt" leichter.
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Der falsche Zar hat mich auch ziemlich überrascht, aber bei dem elenden Leben der Leibeigenen hat es wohl einfach nur einen überzeugenden Anführer gebraucht, egal für wen der sich ausgibt.
Man muss ja auch bedenken wie unendlich groß das Land ist, die unteren Schichten keine Schulbildung besaßen. Viele wussten auch nicht, das der Zar tatsächlich Tod ist, und wenn da so ein Heilsverkünder Auftritt, der große versprechen macht, glaubte ihm das einfache Volk.
Denken wir nur an Hitler auch so ein Irrer, der es verstand die Massen zu begeistern.
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Mir gefällt sehr gut, dass in der Darstellung der drei politischen Positionen - der Zarin, der Philosophen und der entlaufenen Leibeigenen - deutlich wird, dass alle ihre Schattenseiten hatten. So hat man irgendwie für alle drei Sympathie und gleichzeitig AntipathieGenau so hatte ich das beabsichtigt. Es freut mich, dass du das wertschätzt, Brigia.
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während Katharina einfach mal so 500 Leibeigene an die aus Preußen zurückgekehrten Studenten verschenkt. Ich kann absolut nicht erkennen, dass sie an diesem grundlegenden Gesellschaftssystem wirklich etwas ändern will.
Ich glaube, wir dürfen aus unserer Warte nicht zu ungeduldig mit Katharina sein. Sie ist in einer Welt aufgewachsen, die sowohl gesellschaftlich als auch religiös Standesunterschiede als von Gott und den Menschen gegeben ansah. Und sie ist schon sehr interessiert an gesellschaftlichen Verbesserungen. Am Beispiel der Schulen sieht man ja, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Nein, sie schätzt es natürlich nicht, dass ihr Ast abgesägt wird und radikale Umstürze will sie auch vermeiden. Wobei das ja klug ist, denn das würde alles aus den Angeln heben und sicher für Aufruhr sorgen. Erst mal mehr Schulen. Dann Schulen für eine begrenzte Anzahl an ärmeren Leuten. Dann für alle. Ja, man kann natürlich sagen, boah sie will unterschiedlichen Unterricht machen und ihre Ziehtochter bekommt eine Extrawurst (die tut mir echt leid, deswegen wird sie unbeliebt sein in der Schule).... aber die Idee, dass alle Bildung brauchen ist gut. Und wer weiß, wie sich die Sache über die Jahre entwickelt.
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Katharina sieht sich gerne als große Wohltäterin. Dadurch fühlt sie sich aber offenbar auch nicht so wirklich an Versprechungen gebunden. Man muss die Leute (seien es jetzt Untergebene oder abgelegte Liebhaber) nur großzügig genug beschenken, dann passt das schon. Und bisher scheint sie ja damit auch ganz gut gefahren zu sein, aber wer würde sich auch trauen der Kaiserin ins Gesicht zu sagen, dass sie sich ihr Zeug in den XXX schieben kann?
Katharina ist natürlich nicht perfekt. Sie ist eitel und überheblich und Macht gewohnt und auch gewillt sie einzusetzen. Erinnert mich gerade ein bisserl an die frühe Daeyneris aus Game of Thrones, wenn ihr wisst was ich meine.
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Boris hat mich in diesem Abschnitt echt überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass er es von sich aus schafft mit seiner Familie zu brechen und auf eigenen Füßen zu stehen.
Die ganze Zeit kam er doch eher "luschig" daher und nun traut er sich diesen Schnitt zu machen. Erstaunlich mutig, denn er war sich ja schon vorher ziemlich sicher, dass der Vater ihn rausschmeißen würde. Aber inzwischen hat er ein bisschen an Selbstvertrauen gewonnen durch die Veröffentlichung seiner Texte.
Bei Lorenz bin ich nach wie vor ein wenig skeptisch was seine revolutionären Motive angeht. Irgendwie scheint er mir mehr sein eigenes Vorankommen im Auge zu haben als die Veränderung des Systems. Auch seine offensichtliche manipulative Hetze gefällt mir nicht so recht.
Johannas Auftritt in volltrunkenem Zustand war natürlich megapeinlich. Hatte aber auch Gutes zur Folge, denn sie hat aufgehört zu trinken. Doch ihr Leben wird trotzdem nicht glücklicher. Ihr tut Russland nicht gut, jedenfalls bislang.
Die zwiespältige Pragmatismus von Katharina kommt immer wieder durch. Ganz krass in der Szene, als sie die zurückgekehrten Studenten mit Apanae und Immobilien besänftigt (was ja noch einigermaßen ok ist), aber auch mit 500 Leibeigenen . Dmitri hat sie damit schon mal verloren, er wird sich bestimmt früher oder später dem Kreis um Stephan und Co. anschließen. Seine Verbitterung spürt man deutlich in dem Gespräch mit Sonja am Ende des Abschnitts.
Der Name Pugatschow hat bei mir sofort etwas klingeln lassen. Über ihn und den Kosakenaufstand muss ich irgendwann schon mal ausführlicher gelesen haben.
Mit Iwan und Andrej kommt jetzt eine unmittelbarere Perspektive der Leibeigenen hinzu und weitet den Blick noch ein Stück mehr.
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Die ganze Zeit kam er doch eher "luschig" daher
Genau auch mein Wort für Boris
Warmduscher Mein Fall wäre er nicht. Tatsächlich mag ich Stephan lieber. Auch wenn er seine Frau natürlich vernachlässigt. Was ja wohl mal gar nicht geht.
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Dass Boris jetzt doch seinen eigenen Weg geht, hätte ich so nicht von ihm erwartet. Er hatte ja wirklich Glück, dass ihm im passenden Moment Dimitri über den Weg lief und ihm seine Unterkunft anbot.
Mit Katharinas Art, wie sie leichtfertig mit den Leben und Schicksalen anderer Menschen umgeht, werde ich einfach nicht warm.
In diesem Abschnitt waren mir die Zeitsprünge doch etwas zu groß. Gerne hätte ich noch erfahren, ob die Freundschaft zwischen Boris und Johanna immer noch Bestand hat. Stephan hat sich ja sehr mit ihr auseinander gelebt.
Die Frage, woran die Leibeigenen den angeblichen Zaren erkennen wollen , habe ich mir auch gestellt.
Sonja lernst an der Akademie Dimitri kennen. Und auf Stephan wird sie ebenfalls aufmerksam, ich bi ja mal genau, was diese Konstellation noch bereit hält.
Aus der Perspektive der Leibeigenen zu lesen, hat mir hier wieder richtig gut gefallen, so bekommt man als LeserIn einen guten Eindruck über diese elendige Sklaverei. Dass Katharina nicht schon vor Jahren etwas dagegen unternommen hat, stattdessen verschenkt sie auch noch Leieigene nach Gutdünken... sicherlich wird ihr Sonja noch zur Gefahr, ich habe gerade das Gefühl, da braut sich etwas zusammen...
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Die Frage, woran die Leibeigenen den angeblichen Zaren erkennen wollen , habe ich mir auch gestellt.
Sie erkennen ihn nicht, sie wollen ihm einfach glauben, weil sie eine Führungsfigur brauchen, der sie folgen können.
Und Pugatschew war wohl eine schillernde solche, die mitzureißen verstand. Im Gegensatz zu den vielen anderen, die sich seinerzeit ebenfalls der wiederaufgetauchte Zar Peter ausgegeben haben, wie an einer Stelle zu lesen war.
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Es gab ja einige größere Zeitsprünge in dem Abschnitt.
Ich habe auch immer extrem die Zeitangaben in den Überschriften verglichen. Teilweise sind da schon sehr viele Jahre dazwischen.
Dieser falsche Zar Peter hat mich ja total überrascht.
Mich hatte das auch überrascht. Die Bauernaufstände und Pugatschow kannte ich vorher nicht und habe dazu auch viel nebenbei gelesen. Solche Verknüpfungen mit der Historie mag ich immer sehr gerne.
Denken wir nur an ...
Oder an Elvis, der lebt ja für einige auch immer noch.
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Boris hat mit seiner Familie gebrochen - weil er eben das Rückrat hatte, klar und deutlich zu sagen, das er die Militär-Akademie nicht weiter besuchen wird und sich sein Leben mit Büchern, Schreiben, Poesie etc. einrichten will. Starke Leistung von ihm, auch wenn klar ist, das der Geldhahn jetzt zugedreht sein dürfte.
Das Johanna ein Problem mit Alkohol hat, habe ich ja schon vermutet, jetzt haben wir Gewissheit. Was ich nicht erwartet hätte, war dieser Auftritt. Ich dachte, sie macht Stephan zu Hause eine Szene und er bemerkt das Problem; das sie den Mumm hat ins Hotel zu den Herren des Diskussionszirkels zu gehen - ola. Doch mehr Alkohol-Probleme und damit verbundene Mut-Ansätze als ich dachte. Aber mal sehen, ob sie vom Alkohol loskommt - nach dieser Blamage; ich würde es ihr wünschen. Ferner wünsche ich ihr, das Stephan auch erkennt, wie viel Schuld er daran hat.