Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)
Südafrika in den 1930er Jahren: Das Leben der jungen Ada wird bestimmt durch ihre Herkunft. Als Tochter des farbigen Hausmädchens ist ihr der Weg zu höherer Bildung verwehrt. Doch die Herrin des Hauses, Madame Cathleen, unterrichtet das Mädchen allen Konventionen zum Trotz und bringt ihr das Klavierspielen bei. Die Musik von Chopin und Beethoven eröffnet Ada eine neue Welt, und allmählich liebt Cathleen das Mädchen wie ihre eigene Tochter. Doch ihre Freundschaft wird in dem geteilten Land auf eine harte Probe gestellt.
Autorin (Quelle: amazon.de)
Barbara Mutch wurde als Tochter irischer Einwanderer in Südafrika geboren und wuchs auch dort auf. Sie ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt südlich von London. Mindestens einmal im Jahr kehrt sie jedoch in ihre Heimat Südafrika zurück. „Schwarze Tochter“ ist ihr erster Roman.
Meine Meinung
Der Klappentext gibt nur zum Teil das wieder, was die Geschichte in diesem Buch ausmacht. Tatsächlich sind es nicht die 1930er Jahre, die das Geschehen prägen, sondern die Zeit der Apartheid Ende der 40er bzw. Anfang der 50er Jahre. Der hauptsächliche Fokus liegt dabei auf Ada und ihrer Entwicklung zur jungen Erwachsenen, die in Wahrheit zwischen den Stühlen steht – schließlich ist sie mit beiden Welten, schwarz und weiß, in gewisser Weise verbunden. Nicht zuletzt, da sie im Verlauf der Geschichte ein „farbiges“ Kind zur Welt bringt, ihre Tochter, die von einem weißen Mann gezeugt wurde und die durch ihre Hautfarbe zu keiner von beiden Welten gehört. Die Geschichte endet irgendwann zu Beginn der 90er Jahre.
Ada nimmt, bezogen auf die Konflikte, die die Welt, in der sie lebt, ausmachen, eine Sonderstellung ein. Genießt sie doch Privilegien aufgrund der engen Verbundenheit zu ihrer weißen Madam, die anderen so nicht zuteilwerden. Hier hakt die Geschichte für mich: Zwar wurde auf die Probleme der Rassentrennung und der Lebensumstände in den Townships der schwarzen Bevölkerung Bezug genommen, nach meinem Empfinden waren Adas Lebensumstände jedoch in Watte gepackt. Klar gab es Konflikte oder Probleme, die es für sie zu lösen galt – die Lösung fand sich jedoch stets ohne größere Schwierigkeiten. Es fehlte im Großen und Ganzen die Würze in dieser Geschichte, Reibungspunkte, die Interesse hätten wecken können. Stattdessen las ich eine mehr oder weniger dahinplätschernde Story, die für sich genommen zwar schön erzählt war, deren Figuren und deren Handlung jedoch größtenteils blass blieben und kaum berührten.
Erst auf den letzten hundert Seiten hatte ich das Gefühl, die Geschichte auch weiterlesen zu wollen. Hier gab es noch die ein oder andere familiäre Verwicklung, welche die Handlung ein wenig interessant machte. Die Rassentrennung und die Unruhen im Land waren in diesem letzten Abschnitt noch Thema, berührten Adas Lebenssituation aber nicht mehr so stark.
Insgesamt hatte ich eine andere Erwartung an das Buch, die Lektüre war insofern nicht wirklich zufriedenstellend. Ich vergebe daher nur 5 von 10 Punkten.