'Todesmarsch' - Seiten 305 - Ende

  • Hm, ich bin durch. Und nun?:/

    Keine Erklärungen, es war einfach vorbei und endete im Nichts. Was hat denn jetzt Garraty besonderes ausgezeichnet, dass er - am Ende sogar barfuß - den anderen überlegen war?


    Am Ende waren sie zu siebt. Einer davon war groß und muskulös, er war weiterhin fit ... und zwei Seiten später war er ohne Erklärung tot.


    Seltsame Story. :rotekarte

  • Ich fand das Ende auch sehr enttäuschend... Keine Überraschungen, keine Erklärungen, es sind einfach alle gestorben und die Hauptperson hat überlebt - oh Wunder. Obwohl ich das beim Lesen so verstanden hab, dass Garraty auch gestorben ist, kurz nach seinem Sieg. Er ist quasi dem Tod in die Arme gelaufen :/


    Das Buch hat mich nicht überzeugt :( Irgendwer meinte ja vorher, dass das eins der schwächeren King Bücher ist, jetzt würd ich dem total zustimmen X/

  • Das bleibt ja am Ende offen, wo Garraty noch hinläuft. Wahrscheinlich in den Wahnsinn.

    Wahnsinnig war Garraty für mich schon in dem Moment als Stebbins gestorben war, er einen Moment anhielt und dann der Meinung war, er müsse jetzt unbedingt weiterlaufen.


    Und das Ende?

    Er läuft bis zum Tod?

    Er läuft in den Tod?


    Ein paar Kapitel vorher bezeichnet jemand (ich habe leider vergessen, wer) die Geher als "die laufenden Toten".

    Für mich trifft es das.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Garraty musste doch bis zum Ende durchhalten. Er war der Protagonist, und es wäre ein Stilbruch gewesen, plötzlich die Erzählperspektive zu wechseln. Ich fand das Ende sehr passend: im Grunde war es egal, wer gewonnen hat. Eigentlich ist auch Garraty tot: er ist völlig wahnsinnig, körperlich ruiniert und wird sich von diesem Erlebnis sicher niemals völlig erholen. Auch wenn er weiterleben sollte.

    Der Schluss ist für mich die Zusammenfassung und das Resultat dieses Todesmarsches: eine grausame Sinnlosigkeit, um der stupiden Masse ein Schauspiel zu bieten und den Major ins Rampenlicht zu bringen.


    Ich habe in Gedanken immer wieder die Parallele gezogen zu den unsäglichen Massen-Unterhaltungen unserer Zeit: den Casting,- Sing-, Dschungel-, Tanz- und ähnlichen Shows, die auch nur dazu da sind, billige Unterhaltung für gelangweilte Massen zu produzieren und die TeilnehmerInnen zu demütigen.


    Das Buch macht mich traurig.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich habe in Gedanken immer wieder die Parallele gezogen zu den unsäglichen Massen-Unterhaltungen unserer Zeit: den Casting,- Sing-, Dschungel-, Tanz- und ähnlichen Shows, die auch nur dazu da sind, billige Unterhaltung für gelangweilte Massen zu produzieren und die TeilnehmerInnen zu demütigen.

    Das ist ein interessanter Vergleich. :write

  • Ein beklemmendes Buch.... Das ist es auf jeden Fall, auch wenn es mich nicht wirklich mitreissen konnte.


    In diesem Abschnitt haben mich vor allem die Tode von Baker und McVries arg mitgenommen, so dass dieser letzte Teil für mich der emotionalste war. Sonst blieb ich über weite Teile für meine Verhältnisse recht teilnahmslos. Obwohl sich furchtbare Szenen abgespielt haben, fühlte ich mich als neutraler Beobachter. Ich konnte in die Geschichte nicht wirklich eintauchen.


    Da ich keinen richtigen Zugang zum Buch gefunden hatte, hatte mich der Schluss erst recht verwirrt. Eure Gedanken dazu finde ich aber total passend und haben mich dann doch zum Grübeln gebracht, was für mich am Plausibelsten wäre.


    Jedenfalls behielt McVries recht: "Am Ende sind wir alle Verlierer."

  • Deine Gedanken finde ich sehr spannend und haben meine Sichtweise auf das Buch ins Wanken gebracht. :anbet


    Wie schon erwähnt, habe ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden. Aber dein Vergleich macht absolut Sinn und deine Beschreibung der "grausamen Sinnlosigkeit" passt wie die Faust aufs Auge.


    Vielen Dank dafür! :-)

  • Schön, dass du den Roman beendet hast :)


    Vielleicht als kleinen Trost für die "neutrale Beobachterin": auch ich war beim ersten Lesen von diesem Buch nicht gerade begeistert. King-Fan wurde ich erst im Laufe der Jahre und viele Bücher später.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Schön, dass du den Roman beendet hast :)


    Vielleicht als kleinen Trost für die "neutrale Beobachterin": auch ich war beim ersten Lesen von diesem Buch nicht gerade begeistert. King-Fan wurde ich erst im Laufe der Jahre und viele Bücher später.

    Dann besteht ja vielleicht noch Hoffnung für mich.... :chen

  • Schön, dass du den Roman beendet hast :)


    Vielleicht als kleinen Trost für die "neutrale Beobachterin": auch ich war beim ersten Lesen von diesem Buch nicht gerade begeistert. King-Fan wurde ich erst im Laufe der Jahre und viele Bücher später.

    Ich war, als ich das Buch gelesen habe, schon großer King-Fan und bin es bis heute. Es ist eines der wenigen Bücher von ihm, das mir nicht gefallen hat.
    Gut und beklemmend gerschrieben, aber mir hat eine Erklärung, warum die Jungs in den zu 99% sicheren Tod laufen so gefehtl, dass es das auch nicht rausreißen konnte.

  • Ich kannte King auch schon, bevor ich entdeckt habe, dass er hinter dem Pseudonym Richard Bachmann steckt. Angefangen habe ich mit "Friedhof der Kuscheltiere" (da war ich 14) gefolgt von allem, was ich in die Finger bekommen konnte. Irgendwann hatte ich dann allerdings eine Überdosis :grin und "Todesmarsch" war jetzt das erste Buch, dass ich seit langem (wieder) von ihm gelesen habe.


    Ich grübele schon seit Tagen über die Rezi nach. :gruebel Geht euch das auch so?

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Mhm. Das Ende ist irgendwie ernüchternd, aber letztlich konsequent. Seien wir ehrlich - hat irgendwer an ein Happy End geglaubt?


    Der einzige wirklich Hinweis auf den geschichtlichen Hintergrund der Welt, in der dies alles spielt, ist der kurz erwähnte Alleingang auf den deutschen Atomwaffenstützpunkt in Santiago 1953. Das lässt mich grübeln, ob das alles hier in einer Parallelwelt spielt, in der die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben? Die Vorherrschaft des Militärs würde dazu ebenso passen wie dieser Marsch ...


    Ich hätte gern etwas mehr über diese Welt erfahren; ein freundlicheres Ende hätte aber wohl nicht zur Geschichte gepasst. Insgesamt habe ich es gern gelesen, auch wenn es stellenweise schon die eine oder andere Länge hatte, weil im Grunde ja nicht viel passiert.


    Schade, dass ich es nicht geschafft habe, rechtzeitiger in die Leserund einzusteigen. Allerdings habe ich mein Lesetief überwunden, dafür danke!