Nordlicht. Die Tote am Strand - Anette Hinrichs

  • Blanvalet Verlag 2019, 427 Seiten


    Auftakt einer Serie um das deutsch-dänische Ermittlerteam Vibeke Boisen & Rasmus Nyborg



    Über den Inhalt:

    Im beschaulichen Küstenort Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Erschossen am Strand. Die Tote wird als Liva Jørgensen identifiziert, die zwölf Jahre zuvor spurlos verschwand. Jetzt stellt sich heraus, dass Liva jahrelang unter falschem Namen in Deutschland gelebt hat. Was ist damals wirklich geschehen? Vibeke Boisen, gerade frisch als Leiterin der Flensburger Mordkommission angetreten, und ihr Kollege Rasmus Nyborg von der dänischen Polizei rollen den alten Fall wieder auf und stechen damit in ein gefährliches Wespennest ...


    Über die Autorin:

    Anette Hinrichs ist als geborene Hamburgerin ein echtes Nordlicht. Ihre Leidenschaft für Krimis wurde im Teenageralter durch Agatha Christie entfacht und weckte in ihr den Wunsch, eines Tages selbst zu schreiben. Heute lebt sie als freie Autorin mit ihrer Familie im Raum München. Ihre Sehnsucht nach ihrer alten Heimat lebt sie in ihren Küstenkrimis und zahlreichen Recherchereisen in den hohen Norden aus. „NORDLICHT – Die Tote am Strand“ ist ihr erster Kriminalroman bei Blanvalet.


    Meine Meinung:

    Als am Strand des Küstenortes Kollund an der deutsch-dänischen Grenze eine Leiche gefunden wird, treffen die beiden Kommissare Vibeke Boisen und Rasmus Nyberg zum ersten Mal zu gemeinsamen Ermittlungen aufeinander. Grundverschieden, wie sie sind, müssen sie lernen zusammen zu arbeiten, um erfolgreich sein zu können.

    Die Identität der Toten macht die Wiederaufnahme eines 12 Jahre alten, eigentlich abgeschlossenen Falles notwendig, was die Ermittlungen zunächst zäh gestalten lässt. Die Zeugen von damals werden erneut befragt und da es an einem Mordmotiv fehlt, fällt es den Ermittlern schwer zu erkennen, wer die Wahrheit sagt und wer lügt.


    Die Autorin richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Ermittlungsarbeit. Sie baut die Geschichte langsam auf, versteht es Spannung zu erzeugen und kommt dabei ohne Gewaltdarstellungen und Blutvergießen aus.

    Wir lernen das aus deutschen und dänischen Kollegen zusammengesetzte Ermittlerteam kennen, deren Persönlichkeiten und ihre Privatleben werden in die Handlung einbezogen, auch die unterschiedliche Lebensart von Dänen und Deutschen kommt zur Sprache.

    Der Schreistil passt zur langsamen Entwicklung der Geschichte, die dank vieler Dialoge und einiger Wendungen nie langweilig wird und eine Auflösung parat hält, die nachvollziehbar und schlüssig ist.


    Ein Krimi, der mir mal wieder richtig gut gefallen hat. Anette Hinrichs erfindet das Genre nicht neu, punktet aber mit einer gut entwickelten Geschichte und authentischen Charakteren, denen ich gern in einer Fortsetzung wieder begegnen würde.

    9 Punkte

  • Meine Meinung zum Buch:



    Titel: Guter Start in eine vielversprechende Reihe...



    Da ich sehr gern nordische Krimis lese, vor allem wenn sie in Dänemark spielen, kam ich nicht umhin zu diesem Kriminalroman zu greifen und ich begann gespannt mit der Lektüre.



    In der Geschichte geht es um das deutsch- dänische Ermittlerduo Boisen und Nyborg, die den Mord an einer jungen Frau aufzuklären haben. Das Kuriose daran: die Frau wird bereits seit 12 Jahren vermisst und galt eigentlich als Mordopfer. Werden die zwei ungleichen Ermittler den Fall lösen können?



    Zunächst einmal muss ich den ungemein flüssigen Schreibstil der Autorin loben, der sich wie nichts weglesen ließ. Das Lesen fühlte sich hier nicht nach Anstrengung, sondern nach Erholung an.



    Das Setting mit der Kürste Dänemarks war für meinen Geschmack perfekt gewählt. Frau Hinrichs beschreibt auch die Lage, sowie Land und Leute sehr gut, so dass man sich alles richtig gut vorstellen kann.



    Der zu ermittelnde Fall war immens spannend mit zahlreichen Wendungen, so wie ich es mag.



    Besonders hervorheben möchte ich jedoch das coole Ermittlerduo, denn das nenne ich mal Protagonisten mit Ecken und Kanten. Mir war sowohl Rasmus als aucn Vibeke direkt sympathisch und man fühlte sich wohl mit den beiden. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen, was sie sehr menschlich und nahbar erscheinen ließ. Die Autorin hat genug Informationen gegeben, dass man die beiden gern hat und natürlich in weiteren Fällen mehr über sie erfahren möchte. Positiv fand ich zudem, dass die Ermittler in erster Linie ihren Job machen und es nur nebensächlich und nicht ausschließlich um Privates ging.



    Die Auflösung des Falls war sehr schlüssig und gut nachvollziehbar. Zwei Auflösungspunkte haben mir nicht ganz so gut gefallen, aber da würde ich spoilern, wenn ich mich dazu ausführlicher äußere. Es gab jedenfalls zwei Dinge, die ich als etwas unrealistisch empfand, wer das Buch liest, wird es erraten können.



    Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung für diesen Krimistartband aus, der mich gut unterhalten hat.



    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Ich habe das Buch gerade beendet und schließe mich euren Meinungen voll an.


    Das Rad wird nicht neu erfunden, aber ein Ermittlerteam mit Ecken und Kanten. Die deutsch/dänische Grenzregion als Schauplatz finde ich als Abwechslung sehr interessant. Auch die unterschiedlichen Kulturen lernt man hier nebenbei etwas kennen. Und der erste Fall für die beiden kommt wirklich ohne viel Blutvergießen aus. Es war ein spannender Weg zur Auflösung, die man im ganzen Umfang nicht erahnen konnte.


    Ich bin bei einer Fortsetzung auf jeden Fall dabei. Ach ja, und Rasmus gefiel mir sehr gut :love:

  • Ich habe ihn gerne gelesen...………..


    den ersten Roman um das deutsch-dänische Ermittlerteam Boisen & Nyborg.
    Schon allein die Handlungsorte haben mich angesprochen, Ostsee, Strand, Wolken...…….ich liebe dies.
    Und am liebsten würde ich schon bald einmal Glücksburg besuchen.
    Zum Krimi - im Großen und Ganzen handelt es sich eher um einen ruhigeren Krimi, es wird viel beschrieben und erzählt.
    Und auch auf die privaten Probleme der Ermittler wird eingegangen. Was mir aber, gerade bei einem ersten Teil von einer Serie, sehr gut gefällt und auch hier gefallen hat.
    Was das Geheimnis der weiblichen Leiche am Strand ist wird nach und nach aufgedeckt. Alles reicht weit zurück in die Vergangenheit und die Beteiligten haben/hatten mehr miteinander zu tun als anfangs gedacht.
    Spannung gibt es in manchen Szenen schon, aber es ist jetzt nicht so, dass man nägelkauend weiterliest.
    Aber das war für mich ok.
    Am Schluss kommt es tatsächlich zu einem filmreifen Showdown am Strand.
    Die Auflösung ist zwar nicht mehr allzu überraschend, aber zwischendurch rätselt man schon mal über die Zusammenhänge und wer jetzt wohl der Mörder ist.

    Mir hat der Auftakt gut gefallen und ich würde weitere Bände von Anette Hinrichs lesen.

  • Ich bin noch nicht fertig mit dem Buch, aber möchte zwischendurch mal etwas anmerken. Es wird hier sehr gewollt und künstlich das Asperger-Syndrom eingebaut, und da fallen folgende Sätze: "Offenbar hat der Mann das Asperger-Syndrom." - "Das erklärt dann wohl, weshalb er so emotionslos auf Liva Jorgensens Ermordung reagiert hat", stellte Vibeke fest. "Soweit ich das weiß, gehört fehlende Empathie zum Krankheitsbild."


    "Soweit ich weiß,..." - gut, dass das dazu steht, denn dieses Wissen ist unvollständig. Beim Asperger-Syndrom ist die kognitive Empathie beeinträchtigt, jedoch nicht die affektive bzw. emotionale Empathie.

    Noch dazu hat die geschilderte Szene sowieso nichts mit Empathie zu tun. Die Ermittler sagen einem Mann, dass seine Putzfrau gestorben ist. Da reagiert er "emotionslos" (was schon mal ja von außen gar nicht eindeutig erkennbar ist, man kann auch Emotionen haben, ohne, dass es sich nach außen zeigt) - aber jedenfalls, hätte er Emotionen gezeigt, dann, weil er selbst von dem Tod getroffen wäre. Wenn er von dem Tod nicht getroffen ist, warum soll er dann Empathie haben, bzw. mit wem? Mit den Ermittlern, die vor ihm stehen, kann er keine Empathie haben, denn die sind ja selbst nicht betroffen. Mit der Toten kann er auch keine Empathie haben, denn sie ist ja tot.


    Ansonsten muss ich als Zwischenfazit sagen, dass ich das Buch nicht sonderlich spannend finde. Bin auf Seite 275 von 428, ich hoffe, das wird noch besser. Es ist nicht schlecht, aber ich hatte nie den großen Wunsch, jetzt weiterzulesen, sondern lese nur aus Routine. Bei den Büchern, die ich davor las, von Charlotte Link und Viveca Sten, war das ganz anders, da wollte ich immer gern weiterlesen, weil es so spannend war.

  • Noch zum Abschluss, die Lektüre liegt jetzt schon einige Tage zurück, ich kann mich nicht mehr an viel erinnern. Es war ein ganz okayer Krimi. Ich denke, wenn man mehr Zeit zum Lesen hat, sodass man immer längere Zeit an der Geschichte dran bleiben kann, dann ist es ein recht solider Krimi, mit dem man sich gut unterhalten kann, aber mehr auch nicht. Ich vergebe 6 Punkte mit Tendenz zu 7. Ich habe ja noch den zweiten Band der Reihe da, vielleicht wird der mich mehr fesseln können.