'Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung' - Seiten 001 - 087

  • Weil im Vorgängerband bereits das erste Kapitel des zweiten Bandes abgedruckt war, habe ich nicht, wie ich eigentlich plante, noch einmal einige Seiten aus dem ersten Band erneut gelesen. Trotz Lesepause von einem halben Jahr, dessen Zeitraum schnell verging, war ich ohne Probleme schnell wieder in der Handlung. Während des Lesens fallen mir auch Dinge wieder ein, ich erinnere mich wieder an Verwandtschaftverhältnisse, Namen und Konflikte.


    Sehr schön endet dieser Leseabschnitt mit der Erklärung, welche Arbeitsschritte und Sorgfalt erforderlich sind, um von der Glasplatte Fotos auf Papier zu erzeugen. Ich habe in der sechsten Klasse mal in der Projektwoche im Fotolabor von alten Negativen aus der Kindheit meiner Eltern Papierabzüge angefertigt. 1990 machte ich ein Verlagspraktikum und wir entwickelten auch unsere Filme selbst für die Zeitung.


    Mir gefällt, dass die Nachbarin Mimi Setzlinge schenkt und ihr beim pflanzen hilft. Für ihre Fotografien nutzt sie den Garten auch als Außenkulisse, so kann sie nur einen Teil als Nutzgarten anlegen.

    Johann arbeitet wieder als Weber, um sich zwischen den anderen Webern zu den Arbeitsbedingungen und den Problemen umzuhören. Was ist aber wohl der Hauptgrund für seine Rückkehr in die Heimat?


    Antons schnitzbegabter Freund, der den Postkartenständer gebaut hat, will auch nicht Weber werden. Was ergibt sich doch ein günstiger Augenblick, dass Mimi ins Gespräch mit dem Wunschlehrmeister/ dem Wagner kommt und er sich dort vorstellen kann.


    Eveline schwärmt auch noch für Johann, in Erinnerung an vergangene Zeiten, bevor dieser wegging.


    Petra Durst- Benning ist es gelungen, mich schnell wieder mit in die Stimmung hineinzuziehen. Ich freu mich aufs Weiterlesen!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Weil im Vorgängerband bereits das erste Kapitel des zweitenBandes abgedruckt war, habe ich nicht, wie ich eigentlich plante, noch einmaleinige Seiten aus dem ersten Band erneut gelesen. Trotz Lesepause von einemhalben Jahr, dessen Zeitraum schnell verging, war ich ohne Probleme schnellwieder in der Handlung. Während des Lesens fallen mir auch Dinge wieder ein,ich erinnere mich wieder an Verwandtschaftverhältnisse, Namen und Konflikte.

    :write Das war bei mir auch so, trotz der vergangenen Zeit seit Band 1 gab es keinerlei Eingewöhnungsprobleme. Die Figuren hatten sich doch nachhaltig eingeprägt :-].


    Mit Eveline werde ich auch hier nicht so recht warm, obwohl ich nicht genau sagen kann woran es liegt:gruebel. Auf der einen Seite finde ich es rührend und bewundernswert wie sie für ihre Kinder sorgt, sich selbst das Brot vom Mund abspart, es muss schrecklich sein, für die immer hungrigen Kinder kein Essen zu haben :(. Sind es ihre Stimmungsschwankungen, mal total deprimiert, dann wieder fast euphorisch ohne einen (für mich) wirklichen Grund? Und wie sie ihre Träume und Wünsche auf den Hannes projiziert - dabei hab ich auch kein gutes Gefühl.

    Vor allem weil Mimi ebenfalls glaubt, dass er zu ihr gehört. Ich könnte mir vorstellen, der Johann nimmt am Ende keine von beiden, irgendwie scheint er mir nicht der Typ für eine feste Beziehung und die dazugehörenden Kompromisse, aber wer weiß...., Menschen entwickeln und ändern sich.


    Antons schnitzbegabter Freund, der den Postkartenständer gebauthat, will auch nicht Weber werden. Was ergibt sich doch ein günstigerAugenblick, dass Mimi ins Gespräch mit dem Wunschlehrmeister/ dem Wagner kommt und er sichdort vorstellen kann.

    Ich bin gespannt, ob das klappt. Die Art und Weise wie der Gehringer über seine Weber und deren Kinder verfügt, finde ich übel, aber das war damals wohl Usus. Ganz kurz hatte ich mal einen Funken Mitleid mit ihm, weil die sich verändernden Zeiten auch für ihn nicht einfach werden, aber nur ganz kurz. Letztlich bleibt er ein anmaßender Intrigant, der nur sein persönliches Wohl im Auge behält auf Kosten aller anderen.


    S. 76 wurde mir mulmig. Was hat Anton da ausgeheckt um Alexander zu seiner Kunstakademie zu verhelfen, soll er sich selbst verletzen, damit er nicht weben kann :yikes?!

  • Sehr schön endet dieser Leseabschnitt mit der Erklärung,welche Arbeitsschritte und Sorgfalt erforderlich sind, um von der GlasplatteFotos auf Papier zu erzeugen

    Das stimmt, erstaunlich welche handwerkliche Kunst damals in das Entwickeln von Fotos geflossen ist - verglichen mit heute, wo oft alles unaufhörlich (häufig ohne Sinn und Verstand, weil es ja nix kostet) fotografiert wird.

  • "Ich bin gespannt, ob das klappt. Die Art und Weise wie der Gehringer über seine Weber und deren Kinder verfügt, finde ich übel, aber das war damals wohl Usus. Ganz kurz hatte ich mal einen Funken Mitleid mit ihm, weil die sich verändernden Zeiten auch für ihn nicht einfach werden, aber nur ganz kurz. Letztlich bleibt er ein anmaßender Intrigant, der nur sein persönliches Wohl im Auge behält auf Kosten aller anderen."


    Auf meinen Lesungen lese ich eine Szene vor, in der Gehringer und seine Nöte im Mittelpunkt stehen. Mir ist es wichtig, dass meine Leser in meinen Romanen immer einen kleinen "Rundum-Blick" bekommen. Und der große Wandel, dem Mimi in ihrem Leben ständig begegnet, macht ja schließlich nicht vor den Menschen halt, denen sie begegnet - auch bspw. Gehringer ist davon betroffen.

    Jahrhundertelang war das Leinen konkurrenzlos! Und nun macht ihm die Baumwolle zu schaffen.
    Die Frage ist, ob er und seinesgleichen die Gefahr hoch genug eingeschätzt haben? Sehr spannend und wenn ich darüber erzähle, wird es auf meinen Lesungen auch immer mucksmäuschenstill ...

  • Ein paar Seiten habe ich gebraucht, um wieder voll in Laichingen anzukommen. Aber als dann alle Bekannten einmal aufgetaucht waren, war ich wieder voll drin in der Geschichte und hatte auch Band 1 wieder präsent.


    Besonders gefallen mit die Szenen, wenn Mimi fotografiert. Es ist einfach wunderbar, wie sie die Fotos gestaltet und ihre Fotomodelle von deren bester Seiten zeigt. Und das prima ergänzt durch die technischen Abläufe.


    Gehringer hat nach wie vor das Dorf im Griff und ich hoffe doch, dass Mimi und Co es schaffen, dass ein wenig zu ändern. Der Nachwuchs begehrt auf, aber mal sehen, wer den Widerstand dann wirklich durchzieht.

    S. 76 wurde mir mulmig. Was hat Anton da ausgeheckt um Alexander zu seiner Kunstakademie zu verhelfen, soll er sich selbst verletzen, damit er nicht weben kann :yikes?!

    Uff, ja da bin ich auch gespannt...

  • Besonders gefallen mit die Szenen, wenn Mimi fotografiert. Es ist einfach wunderbar, wie sie die Fotos gestaltet und ihre Fotomodelle von deren bester Seiten zeigt. Und das prima ergänzt durch die technischen Abläufe.

    Dieses empfinde ich auch sehr schön auf den Seiten beschrieben. Ich sehe das "Drapieren" fast vor mir und es ist schön, wie man Menschen durch Festtagskleidung, Kulissse und Requisiten ermöglicht, fast märchenhafte Bilder, wie von vielen für den Alltag erträumt, zu erhalten.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Mir ist der Einstieg auch sehr gut gelungen, Laichingen mit allem drum und dran war sofort wieder präsent.

    Mimi ist verliebt und schwebt auf Wolke 7. :-)

    Hoffen wir mal, dass die Beiden in Laichingen ( oder anderswo ? ) glücklich werden.

    Ein wenig stört mich, dass Hannes die Beziehung geheim halten will...……….


    Und ich bin gespannt, welche Rolle Eveline noch spielen wird.


    Ich freue mich auf jeden Fall, noch mehr zum Thema Fotografie in dieser Zeit zu erfahren. Ein tolles Thema, finde ich.

  • Direkt beim Lesen war ich gleich wieder in Laichingen . Mimi die so viel Erfolg hatte auf dem Pfingstmarkt, ist total glücklich darüber. Aber noch mehr das ihr Geliebter Hannes auch da ist, man spürt wie sie sich wie im 7. Himmel fühlt. Was mich stutzig macht, warum will Hannes ihre Beziehung geheim halten, und was Steckt wirklich dahinter.

    Das Anton die beiden belauscht hat ist nicht gerade gut für die beiden, den Amton schwärmt auch für Mimi, er träumt davon sie auf ihren Foto Reisen zu begleiten. Er möchte raus aus dem Ort und etwas aus sich machen. Bin gespannt was es mit Evelyn noch auf sich hat, da war mal etwas zwischen Hannes ( Johannes) und ihr. Die große Liebe, der sie noch nachtrauert.

    Mir tun Evelyn und ihre Kinder schon sehr Leid, da möchte man weinen, wenn man das Leid sieht, die Familie hungert, und der Vater trägt den Lohn ins Wirtshaus.

    Nachbarin Luise finde ich mehr als Nett, das sie Mimi auf den Garten Hinweis, und helfend einspringt, mit Setzlingen. Ist schon toll so eine Nachbarshilfe.

    Ich sah mich wieder in Mimi Fotoatelier stehen und ihr bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Letztes Jahr im Oktober stand ich da, aber leider ohne Mimi.

    Die Arbeiten im Fotoatelier sind sehr gut beschrieben, wenn man bedenkt was für ein Aufwand es damals war, Fotos zu entwickeln.

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Mimis Sätze über Herrmann Gehringer ,fand ich gut getroffen: Seite 29

    „Vor dem habe ich keine Angst“ wehrte Mimi schnippisch ab. „ Wir sind schließlich nicht mehr im Mittelalter, wo der Fronherr mit seinen Untertanen machen kann, was er will. Ich bin ein freier Mensch!“

    Aber Onkel Josef hat aber auch recht, sich diesen Ausbeuter nicht zum Feind zu machen.

    Die Menschen dort sind leider auf ihn als Arbeitgeber angewiesen, sie brauchen den kargen Lohn, und das nutzt dieser Mensch aus.

    Gut, der Gehringer hat auch Sorgen, alles möglichst billig und schnell, die billige Baumwolle macht ihm als Leinenweber zu schaffen. Qualität, der Begriff scheint nicht mehr zu gelten.

    10 % Preisnachlass, sind schon happig, oder er braucht nicht mehr zu liefern.

    Es war damals nicht besser als heute, billig und schnell, auf Kosten anderer.

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Ich bin auch noch gespannt wie es Eveline , weitergeht. Aber auch mit Hannes.

  • Warst du auch bei der Lesung mit dabei, Arietta? Im Oktober?

    Ich war auch dort und es war ein richtig toller Tag. :-)

    Edit: Habe eben noch mal nachgeschaut - das war im September. ;-)

    Nein, leider nein. Es sind von uns aus über 300 km. Ich war am 6 Oktober in Ingolstadt zur Preisverleihung des goldenen Homer, ich war Jurymitglied und würde mit meinem Mann eingeladen. Am 7.010. sind wir von dort aus nach Beuren, unsere Freunde dort haben das Restaurant dort im Freilichtmuseum gepachtet. Wir haben viele Jahre im selben Haus gewohnt, bis sie wieder zurück in ihre alte Heimat sind. Emre ist ein begnadeter Koch, und Luise seine Frau eine sehr nette und Liebevolle Gastgeberin und Sommelierin . Sie hatten bei uns in Traben-Trarbach, eine sehr gutes Restaurant.

    Wir waren auch im September 2017 dort für ein paar Tage, zu meinem 65. Geburtstag und haben in Neuffen gewohnt.

  • Das sind ja schon wieder etliche Emotionen - und zwar bei mir. Ich hoffe so sehr, dass Alexander und Anton es schaffen, aus ihrem Leben etwas zu machen. Ich hoffe auch, dass Eveline ein besseres Leben bevorsteht - vielleicht sogar mit Hannes/Johann, ich meine, sie hat ihn nötiger als Mimi. Übrigens finde ich es schon ein bisschen komisch, dass er die Beziehung zu Mimi geheim halten will, und viel Zeit scheint er für sie auch nicht zu haben.


    Anton sollte sich auf jeden Fall nicht zu sehr an Mimi hängen, sondern lieber selbst seinen Weg gehen. Ich hoffe, er erkennt das noch. Und ich hoffe auch, dass er nicht auf die Idee kommt, sein Wissen, dass Mimi und Hannes/Johann sich lieben, zu nutzen.


    Und dann hoffe ich noch, dass Fritz die Lehrstelle beim Wagner annehmen kann und sein Talent einsetzen darf.


    Alexander will sich doch wohl nicht ernsthaft selbst verletzen? Oweh, ich hoffe, das geht alles gut ...


    Und Gehringer könnte ich die ganze Zeit ohrfeigen, wie er so einfach über das Leben anderer Leute bestimmt. Wie er einfach mehr arbeiten lassen will, ohne mehr zahlen zu wollen. Wie er Mimi Steine in den Weg legen will. Ich hoffe, Hannes/Johann (es fällt mir noch schwer, ihn Johann zu nennen) wird es ihm noch zeigen.


    Und ich gestehe, dass ich den Start ins Buch arg kitschig fand und gehofft habe, dass nicht das ganze Buch so ist (ist es sicher nicht).

  • Ohne Probleme bin ich in das Buch reingekommen. Ich habe sofort alles wieder vor Augen gehabt und ich hatte auch keine Probleme mit den Protagonisten. Alles war mir noch so vertraut. Da sieht man mal, wie nachhaltig mich das erste Buch beeindruckt hat, was natürlich auch am Treffen und der Lesung mit Petra in Konstanz liegt.


    Mimi ist total verliebt und sie trifft sich tatsächlich mit Hannes. Auch er scheint Gefühle für sie zu haben. Wobei ich finde, das Mimi weitaus euphorischer ist als Hannes/Johannes. Der ist noch sehr zögerlich. Will das Ganze geheim halten. Wozu? Hat er Angst, dass die Leute im Dorf über ihn reden, weil er mit Mimi zusammen sein könnte. Schließlich ist er ein Einheimischer im Gegensatz zu Mimi, obwohl diese im Dorf ja auch immer mehr Anschluss findet. Das er nur wegen Mimi zurückgekommen ist, glaube ich nicht, dann könnte er ja offen zu ihr stehen.


    Schön finde ich, wie ihr die Nachbarin tatkräftig hilft, so wie mit den Setzlingen. Aus Mimi könnte doch noch eine Hausfrau werden. Das wäre ja sehr gut für den Onkel, dem es immer schlechter geht.


    Tja, die Eveline. Sie ist immer noch total verliebt in Johannes. Und er scheint ihr gegenüber auch nicht so abgeneigt. Aber wahrscheinlich nur aus alter Verbundenheit und Freundschaft. Oder?


    Die Idee von Johannes als Weber zu arbeiten, um sich das Umfeld und die Arbeitsbedingungen anzuschauen ist eine gute Idee. Ich hoffe, er kann etwas erreichen. Aber er muss natürlich erstmal vertrauen finden und ob die Leute mitmachen würden, steht in den Sternen. Schließlich ist es ihr Arbeitsplatz und sie brauchen das Geld dringend.


    Klaus Schubert macht mir Sorgen. Jedes Mal wieder muss ich schmunzeln. Klaus Schubert, so ist doch auch der Name meines Bruders. Er ist so depressiv und schwermütig. Und Eveline und die Kinder müssen darunter leiden.


    Alexander und Anton. Beide habe ich ja ins Herz geschlossen. Alexander mehr, Anton ist mir manchmal zu impulsiv. Was hecken die beiden aus? Das kann nichts gutes sein.


    Wundervoll geschrieben, durch unglaublich gute Recherche, die Aufnahmen und Arbeitsschritte zur Entwicklung der Fotos. Das ist so toll beschrieben, dass ich alles bildlich vor Augen hatte. Das finde ich total interessant und ich muss getehen, ich habe mir die Fotos am Ende des Buches schon angeschaut.


    Endlich Urlaub und ich werde ab morgen viel Zeit zum Lesen haben.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

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