'Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung' - Seiten 088 - 171

  • Johann wird mir ja immer unsympathischer, ich kann mir gerade kaum vorstellen, dass er wirklich ernsthaftes Interesse an eine der beiden Frauen hat. Und gerade bei Mimi habe ich den Eindruck, dass er ihre Zuneigung für seine Zwecke nutzen möchte. Auf ihre Andeutungen geht er gar nicht ein. Mimi soll ihn jedoch bei seinem Vorhaben unterstützen und ihren Kunden zureden. Zwischen Mimi und Eveline entwickelt sich eine Freundschaft, ich bin wirklich gespannt, wie das wohl ausgehen mag, wenn sie erfahren, dass beide mehr für Johann empfinden.


    Auf welche Idee sind Anton und Alexander nur gekommen, welche grosse Verzweiflung nur dahintersteckt. Während der Szene mit dem Beil konnte ich ja kaum noch auf die Seiten schauen, so grausig war die Vorstellung für mich. Dabei sollte man sich doch für seine Kinder nur das Beste wünschen. Klaus Schubert hätte doch eigentlich stolz auf seinen Sohn sein sollen. Seine Depression hat es wohl nicht zugelassen. Für Alexander hoffe ich wirklich, dass es noch einen Weg gibt, die Kunstschule zu besuchen. So einen gefühlvollen Abschiedsbrief hätte ich Klaus Schubert jedenfalls nicht zugetraut.


    Und die Art und Weise, wie Gehringer direkt nach der Beisetzung auf Eveline zugegangen ist, hat mich innerlich nur aufgeregt. Sie so billig abzuspeisen... Wie es wohl mit Eveline weitergeht? Johann erscheint für mich auch nicht gerade die zuverlässigste Lösung ihrer Probleme.


    Auch der zweite Teil gefällt mir bisher wieder richtig gut und reißt mich mit.

  • Und in der Szene davor fragt Mimi am Friedhof den Pfarrer um Hilfe. Und der meint nur lapidar, dass der liebe Gott schon nach der Witwe schauen würde. Dies hat meine Oma einst erlebt, als sie als Kriegerwitwe mit einem Kleinkind an der Hand und meiner fünf Tage alten Mutter auf dem Arm auf der Flucht bei einem Pfarrer um Hilfe bat ...

    So ein Verhalten finde ich einfach nur traurig, dabei sollte man doch von einem Pfarrer erwarten, Vorbild für christliche Nächstenliebe zu sein....

  • Klaus Schubert nimmt sich selbst das Leben - das war spätestens dann klar, als er so nett zu seiner Familie war. Wenn ich Eveline wäre, würde ich ja mal versuchen, mit meiner Familie Kontakt aufzunehmen, vielleicht sind die mittlerweile ganz froh, von ihr zu hören. Ich hoffe sehr, dass sie es schafft, ihre Familie durchzubekommen. Ich muss sagen, mein Herz hängt sehr an ihr, ich wünsche ihr (und Alexander) dass sie endlich mal Glück hat - meinetwegen auch mit Johann, obwohl ich bei dem nicht so ganz weiß, wo ich dran bin, der scheint für keine der beiden Damen wirklich Gefühle zu haben. Ich finde Mimi hat es nicht so nötig wie Eveline ...


    Alexander hat sich also tatsächlich selbst verletzt, hat eine neue Chance bei der Kunstschule, und jetzt scheint wieder alles den Bach runter zu gehen. Eveline scheint aber nicht aufgeben zu wollen.


    Auch wenn Mimi jetzt ein bisschen mehr Stress mit ihrem Onkel hat, der gefallen ist (oder hatte der auch vor zu sterben?), für einen erwachsenen Mann ist es sicher nicht leicht, sich von seiner Nichte auf den Topf setzen zu lassen, hier tut mir Josef auch mehr Leid als Mimi.


    Mimi schmeißt sich vielleicht ein bisschen zu sehr Johann an den Hals, vielleicht sollte sie erst einmal klären, woran sie mit ihm ist. Er scheint sie vor allem für seine Zwecke einsetzen zu wollen.


    Ich persönlich mag retuschierte Fotos übrigens auch nicht. Man sieht eben so aus, wie man aussieht ...


    Gehringer ist ein großes Tier in der Gemeinde, und kann auch die kommunale Behörde und die Kirche manipulieren.


    Alles sehr dramatisch, und ich leide wirklich mit den Menschen ...

  • hier ist ja einiges los.


    Zum einen, das finde ich schon heftig, überlegen sich die Jungs Anton und Alex, das Alex eine Verletzung haben muss, damit er nicht bei Gehringer arbeiten muss, war es tatsächlich so schlimm, das man zu diesem Mittel greifen musste? So ganz kann ich das noch nicht nachvollziehen, werde mir aber an anderer Stelle noch mal Wissen holen.


    Das Klaus sich umbringt, war eigentlich zu erwarten, er war, schon in Band 1, irgendwie unerklärlich schwankend in seinen Stimmungen, jetzt würde ich sagen, er war vermutlich immer schon depressiv, was sich mit zunehmender Zeit verschlimmert hat. Vielleicht ist das der Grund, warum er so vehement gegen den Besuch der Schule ist, die Alex so am Herzen liegt..... Kommen da Erinnerungen an etwas Vergangenes hoch, vielleicht an eigene große Pläne? Das bei der Beisetzung nur relativ wenige Menschen zugegen waren (und das in den Abendstunden) ist schon schwer zu verstehen und auch wieder nicht. Ich vermute, das alle Abwesenden auf ihren Äckern/Gärten gearbeitet haben, denn durch die Verlängerung der Arbeitszeit bei Gehringer wurde die "Freizeit" ja weniger. Das der Geistliche sich so verhält .... naja Kirchenfürst der besonderen Art würde man hier im Rheinland sagen. Das Mimi, gewohnt durch das andere Verhalten ihres Vaters, den Geistlichen anspricht und so eine Antwort kriegt, erschüttert schon. Die Kirche predigt Nächstenliebe, Unterstützung und wer weiß was noch, und dann das.....


    Jetzt kommt zu dem ganzen Durcheinander auch noch, das Josef nach Hause kommt und bei allem helfende Hände braucht. Natürlich will er vieles alleine können, vielleicht auch aus Scham, aber das geht einfach schief, auch da habe ich erwartet, das der Geistliche vorbeikommt, evtl. eine stämmige, gestandene Frau mitbringt, die die Pflege, zumindest teilweise übernimmt. Auch das gehört meiner Meinung nach zu den Aufgaben des Geistlichen in dieser Zeit..... Unterstützung der Familien.


    Wie soll das mit Mimi und Hannes weitergehen? Gestohlene Zeit, gestohlene Küsse und mehr nicht? Dieses "Am langen Arm verdursten lassen" Verhalten mag ich so gar nicht. Daran kann man erkennen, das Mimi doch sehr unbedarft ist....

  • Zum einen, das finde ich schon heftig, überlegen sich die Jungs Anton und Alex, das Alex eine Verletzung haben muss, damit er nicht bei Gehringer arbeiten muss, war es tatsächlich so schlimm, das man zu diesem Mittel greifen musste? So ganz kann ich das noch nicht nachvollziehen, werde mir aber an anderer Stelle noch mal Wissen holen.

    Es ging ja eher darum, dass er eine Möglichkeit bzw. die Erlaubnis seines Vaters bekommt, an der Prüfung der Kunstschule teilzunehmen und ev. ein Stipendium zu ergattern. Wenn er also sowieso nicht mehr bei Gehringer arbeiten kann, so die Überlegung, kann ja keiner nicht mehr dagegen sein ...

  • Krass was hier alles passiert.


    Wie verzweifelt müssen die Jungs sein?


    Mimi mischt sich immer wieder ein und fällt immer wieder auf die Nase, kommt mir sehr bekannt vor.


    Johann ist mir ja voll unsympathisch, er nimmt Mimi nur als Vorwand er will Mimi instruieren...


    Eve tut mir aber schon leid, Klaus hat sich umgebracht das war ja klar. Aber sie tut mir trotzdem leid. So ein tolles Elternhaus hat sie gehabt.