Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: FISCHER
ISBN-10: 3596142091
Kurzbeschreibung:
Günter de Bruyns große Autobiographie über das Leben in der DDR
Vierzig Jahre hat Günter de Bruyn in der DDR verbracht. So offen, so uneitel und gewissenhaft, wie dies bislang wohl noch nie geschah, berichtet er in diesem Buch vom Leben eines Bürgers in einem diktatorischen Staat.
Über den Autor:
Günter de Bruyn, 1926 in Berlin geboren, lebt im brandenburgischen Görsdorf als freier Schriftsteller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Heinrich-Böll-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis.
Mein Eindruck:
Günter de Bruyns autobiografischer Lebensbericht von 1996 über 40 Jahre in der DDR zeigt unaufdringlich und unaufgeregt ein klares Bild des Kulturbetriebs dieser Zeit. Dabei nimmt de Bruyn eine Außenseiterrolle ein. Im Gegensatz zu anderen DDR-Schriftsteller-Größen war er weder an das System angepasst noch tat er sich als Widerständler und Systemkritiker hervor. Natürlich geriet auch er in ein Zwiespalt, der ihn quälte. An vielen Stellen des Buches spürt man, das er seine Rolle als unzureichend betrachtete. Weder wollte er sein Land verlassen noch sich der Elite andienen.
Er blieb sehr introvertiert und flüchtete in eine Art innerer Emigration, Sein Werk ging in die Vergangenheit, ins Märkische und ins Historische.
Günter de Bruyns ruhiger Erzählton wirkt besser als künstliche Empörung, dennoch sind viele Details deutlich, z.B. die Ereignisse rund um die Biermannausbürgerung, unangemesseneRepressalien gegen alle andersdenkende und unagemssene Stasiaktivitäten. Einiges entnimmt de Bruyn den Stasiakten, z.B. auch den erfolglosen Plan ihn 1973 als Spitzel zu werben.
Interessant sind die Beschreibungen der Begegnungen mit bekannten Autoren wie Christa Wolf, Heinrich Böll, Arnold Zweig und dem SED-Funktionär Hermann Kant.
Günter de Bruyns Buch beeindruckt durch seine Ehrlichkeit und dem Verzicht, sich die Vergangenheit zurechtzubiegen.
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ASIN/ISBN: 3596142091 |
