Die Fotografin: Die Zeit der Entscheidung - Petra Durst-Benning

  • Endlich ist es soweit. Wir können das Abenteuer der emanzipierten Fotografin Mimi Reventlow in der schwäbischen Leinenweberstadt
    Laichingen weiterverfolgen.
    Mimi ist endlich in dem kleinen Leinenweberstadt Laichingen angekommen.
    Ihr Leben dort gleicht der schwäbischen Alb. Oft ist es sehr hart und doch auch erlebt sie sehr viele wunderschöne Momente.

    Zwar stört es Mimi immer unter ständiger Beobachtung ihrer Nachbarn zu stehen, jedoch genießt sie es auch im Fotoatelier
    ihres Onkels schalten und walten zu können wie sie will.
    Mit ihren Fotografien möchte sie den Menschen wunderschöne Momente der Erinnerung schenken und die Bewohner dazu bringen über den
    Tellerrand ihres Lebens zu blicken. Oft erlebt Mimi dadurch auch spannende Situationen und erntet Missbilligung.

    Mimi schafft es einen Traum zu erfüllen, muss jedoch auch eine Katastrophe miterleben und Verrat erfahren von Menschen, die ihr
    sehr wichtig und lieb geworden sind. Genauso erlebt sie einen schweren Abschied und einen Neuanfang.

    Petra Durst Benning führt uns wieder, in ihrer spannende und emotionellen Art zu Schreiben, auf ein weiteres Abenteuer der Mimi Reventlow
    in die Leinenweberstadt.
    Durch den kraftvollen und bildlichen Stil der Autorin, taucht der Leser mit der Romanheldin tief in das Abenteuer
    und das Leben im Jahre 1911 mit ein.

    Erlebt die Nöte der Menschen, die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und ihrer Familien. Aber auch

    den Zusammenhalt der Menschen untereinander.

    Es ist eine Zeit des Umdenkens und des Umbruchs, eine Zeit für Menschen wie Mimi, die das Los der Arbeiter, durch ihre emanzipierte Art,
    Arbeit und Engagement verbessern möchten.

    Ein weiterer absolut wunderschöner Roman von Petra Durst-Benning. Hoffentlich geht das Abenteuer von Mimi Reventlow bald weiter.
    Ich werde die Tage zählen bis zu er Fortsetzung.


  • Schnell war ich wieder in der Geschichte gefangen rumd um die Fotografin Mimi in Laichingen auf der schwäbischen Alb. In den ersten Kapiteln tauchten alle Bekannten aus dem ersten Band wieder auf und damit war dann auch die jeweilige Vorgeschichte wie durch Zauberhand wieder präsent.


    Ich habe die Geschichte von Mimi und den anderen Laichinger Dorfbewohnern verschlungen. Beim Lesen habe ich das damalige Laichingen vor mir gesehen, die staubige Luft in Gehringers Fabrik geatmet, die Sonnenstrahlen und den Nebel gespürt und die vielen, vielen Details zu Land und Leuten und zum damaligen Leben genossen.


    Ich freue mich schon auf Band 3 und im Gegensatz zu Band 1, habe ich Band 2 zufrieden zugeklappt, weil nichts wesentliches offen geblieben ist.


  • Dieser 2. Band der Saga um die Fotografin Mimi Reventlow knüpft nahtlos an dem ersten an und steht dem in nichts nach.


    Mimi hat sich in Laichingen niedergelassen, um ihren kranken Onkel Josef zu pflegen, dem es zunehmend schlechter geht. Wir begegnen wieder den Figuren aus dem 1. Teil. Freundschaften werden geschlossen, Pläne ausgeheckt und Macht ausgespielt. Egal, wie es kommt, Mimi lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Und wenn es darauf ankommt, so halten die Laichinger doch zusammen.


    Der Ort auf der schwäbischen Alb, dieser Teil spielt sich dort im Jahre 1911 ab, ist geprägt durch die Leinenweberei. Doch nicht jeder junge Mensch möchte nach dem Schulabschluss in die Fussstapfen des Vaters treten. Die Leinenweberei war zu damaligen Zeiten ein hartes Geschäft, die Weber wurden für einen Hungerlohn bis an die Grenzen strapaziert.

    Auch vor Laichingen machten die Umbrüche der Zeit keinen Halt.


    Obwohl einige Monate vergangen sind, seit ich den ersten Teil gelesen habe, war ich doch direkt auf Anhieb wieder im Geschehen und die vorangegangenen Ereignisse schlagartig präsent, so dass ich mir der Einstieg keine Schwierigkeiten bereitet hatte. Die Geschichte um Mimi und die der anderen Charaktere haben mich sofort wieder in den Bann gezogen, so dass mich dieser Teil gleichermassen fesseln konnte.

    Die lebhafte, bildreiche und eindringliche Sprache, die vielen offenen Optionen der Charaktere, machten diesen zweiten Teil richtig spannend und für mich zu einem ebensolchen Highlight wie bereits der Vorgänger.

    Die verschiedenen Schicksale haben mich derart beschäftigt, dass das Buch wie ein Film vor meinen Augen ablief. Selbst während der Lesepausen tummelten sich die Charaktere gefühlt um mich herum.

    Die Story um Mimi konnte mich durchgehend fesseln. Es bringt wirklich alles mit sich, was einen guten, mitreißenden Schmöker für mich ausmacht.

    Die Figuren sind authentisch dargestellt, nicht eine agierte stereotyp, auch das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Zudem ist dieser Band zum Ende hin geschlossener als der Vorgänger, womit ich mich dieses Mal gut arrangieren konnte.

    Im Anhang sind wiederum Fotos aus der damaligen Zeit abgedruckt, so dass man sich als LeserIn einen guten Überblick über Mimis Arbeit schaffen kann.

    Letztendlich hätte ich den Figuren noch ewig folgen mögen, das Buch war für mich wieder viel zu schnell vorbei und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

    Dafür gibt es von mir volle verdiente 10 Eulenpunkte.

  • Es geht weiter mit Mimi und den Laichingern. Schnell bin ich wieder vertraut gewesen mit ihrem Leben auf der Schwäbischen Alb, den Freunden, Nachbarn und den Widersachern. Ich war fast ein bisschen erstaunt, wie schnell, lagen doch einige Monate und viele andere Bücher dazwischen. Ein Zeichen dafür, wie einprägsam die Autorin zu schreiben und ihre Figuren zu entwickeln versteht.


    Hart und entbehrungsreich war das Dasein zu dieser Zeit für die Menschen dort oben, das wird hier eindringlich und bildhaft geschildert, doch nicht ausschließlich düster, auch die hellen, glücklichen Momente finden ihren Platz in der Geschichte und machen sie lebendig. So schließt Mimi Freundschaften, bringt ein Kind zur Welt (nein, nicht ihr eigenes :grin) und steckt weiterhin ihre Nase in die Angelegenheiten ihrer Mitmenschen, im Bestreben zu helfen.


    Den Inhalt möchte ich jetzt nicht ausführlich wiedergeben und damit möglicherweise einen Teil der Spannung nehmen. Das Buch liest sich wirklich wunderbar süffig, bietet eine abwechslungsreiche Geschichte ohne Längen mit einer gelungenen Mischung von Atmosphäre, historischer Hintergrundinformation und menschlichem Schicksal.


    Neue Fäden werden geknüpft, die auch für die kommenden Teile spannende Unterhaltung versprechen. Ich bin gespannt, wo es hingeht mit Mimi, und natürlich mit Alexander, der sich hier einen besonderen Platz in meinem Herzen erobert hat.

  • Mimi auf dem Scheideweg


    Endlich kam ich in den Genuss auch den 2.Band, der 5teiligen Fotografinensaga zu lesen, und kann es kaum erwarten, auch die restlichen Bände zu lesen. Petra Durst-Benning schaffte es mal wieder, mich in der Welt von Mimi und den Laichinger versinken zu lassen. Ihr Schreibstil, ist so Bildhaft, flüssig und mitreisend. Die Geschichte ist Strudel und ein Sog dem man sich nicht entziehen kann, ehe man sich versieht, ist man ein Teil des geschehen. Das Buch ist ein reiner Genuss. Ihre Figuren sind so real und lebendig, das man sie so manches mal in die Arme nehmen möchte, man lacht und weint mit ihnen. Man hat das Gefühl das man ihre Protagonisten und Orte persönlich kennt. Auch die Armut und der Überlebenskampf der Menschen auf der schwäbischen Alb, kamen nicht zu kurz.

    Wie schon im ersten Teil hat es mir Mimi angetan, eine Frau mit einem großen Herzen, für ihre Mitmenschen. Sie entspricht gar nicht so, dem damaligen Frauenideal. Im Gegenteil sie ist ihrer Zeit weit voraus, kämpferisch und unabhängig, sie hat es geschafft durch ihren Beruf auf eigenen Beinen zu stehen. Allein wie sie sich für den Kunst begabten Alexander, einen Weber Sohn einsetzt, damit er ein Stipendium an der Kunstschule in Stuttgart erhält. Oder Fritz, der davon träumt Tischler zu werden. Groß bewundert habe ich sie, wie sie dem Webeierbesitzer Gehringer, die Stirn bot. Ein Mensch der seine Angestellten ausbeutet, ein Mensch ohne Herz, der nur auf seinen Profit bedacht ist. Kein Wunder das er Mimi gerne aus dem Weg hätte, den gerade Alexander und Fritz zwei begabte Jungs, würde er lieber in seiner Fabrik sehen. Ob Mimi es schafft das beide ihre Berufsträume erfüllt werden. Schon bewundernswert, wie sie sich für ihren alten und kranken Onkel aufopfert. Ich musste so richtig schmunzeln wie Mimi dieses ungewöhnliche Foto von den Jugendlichen machte, wirklich was ganz außergewöhnliches, wie viele ihrer Fotografien, die aus dem Rahmen fallen. Ich fand es wunderschön, wie die Frauen und das Dorf so solidarisch hinter Eveline stehen, als diese durch einen Schicksalsschlag in große Not gerät. Aber auch Mimi, muss herbe und bittere Enttäuschungen und Verluste einstecken. Johann , ihre große Liebe, ein Mann mit zwei Gesichtern, der ein für mich nicht schönes Spiel, spielt. Anton, den Wirtssohn, hat auch mein Herz erobert, auch wenn er oft ein großer Kindskopf ist, und die Gäule mit ihm durchgehen, muss einiges einstecken und wird ebenso herb enttäuscht wie Mimi. Wird Mimi am Ende doch noch mit Johann glücklich, oder wird Alexander seinen Weg als Künstler gehen, und wer ist dieser Lehrer Mylo, an der Kunsthochschule wirklich ? Was ist mit Antons Freundin Christel ? Ein Roman voller überraschender Wendungen...






  • ASIN: B07BJ75BDG


    Über die Autorin (Amazon)

    Seit über zwanzig Jahren möchte ich Ihnen mit meinen Büchern einen Kurzurlaub vom Alltag schenken. Sobald Sie einen "Durst-Benning" lesen, heißt es: Einfach mal das ganze Drumherum ausblenden, abtauchen in eine tolle Story, eintauchen in fremde Schicksale. Sich selbst verlieren oder ganz neu entdecken ... Und ich wünsche mir noch etwas: Dass meine Bücher ein kleines bisschen länger in Ihnen nachklingen. Dass sie eine Resonanz erzeugen, Impulse geben fürs eigene Leben und längst verstummt geglaubte Saiten wieder zum Erklingen bringen.


    Heutzutage wird so viel kopiert, der Markt wird überschwemmt mit Klonen von erfolgreichen Büchern. Ich jedoch möchte nicht auf irgendwelche fahrenden Züge aufspringen - ich möchte vielmehr mit jedem Buch Neuland betreten. So wird mir das Schreiben nicht langweilig und Sie dürfen sich immer wieder auf überraschende, spannende und zu Herzen gehende Bücher freuen.

    Nun setze ich mich rasch wieder an meinen PC, damit ich für "Durst-Benning'schen Nachschub" sorge. Die Ideen gehen mir nämlich so schnell nicht aus, Ihnen aber vielleicht der Lesestoff ...


    Ihre Petra Durst-Benning


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 5550 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 513 Seiten

    Verlag: Blanvalet Verlag; Auflage: Originalausgabe (8. April 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07BJ75BDG


    Super Fortsetzung!

    Mimi Reventlow, die Wanderfotografin betreut ihren kranken Onkel seit einiger Zeit in Laichingen auf der Schwäbischen Alb. Sie hat die Herzen der Dorfbewohner gewonnen und Freundschaften geknüpft. In den Weber Johann Merkle ist sie verliebt, doch er verlangt, dass ihre Beziehung geheim bleiben muss. Der Besitzer einer Weberei, Gehringer, legt ihr Steine in den Weg wo er nur kann. Doch Mimi meistert ihre Aufgaben. Auch die, für Gehringers Jubiläumsschrift die Fotos zu machen. Und dann erfährt sie, warum ihre Beziehung zu Johann geheim bleiben muss.


    Meine Meinung

    Das Buch knüpft sofort an den ersten Band an. Ich war schnell in der Geschichte wieder drinnen. Mit Mimi konnte ich mitfühlen, und sie war geschockt, als sie sah, wie die Weber arbeiten mussten. Unter welchen Bedingungen und wie lange täglich. Sie hatte es – auch durch ihre Mutter – geschafft, dass Alexander Schubert zur Aufnahmeprüfung der Kunstschule in Stuttgart zugelassen wurde. Doch sein Vater stellte sich quer. Was Alexander tat, um doch noch die Prüfung machen zu können, soll der Leser selbst lesen. In gewisser Weise konnte ich auch Johann verstehen, auch wenn ich es nicht richtig fand, was er tat. Dann ist da noch Anton, der Wirtssohn. Und seine große Liebe Christel. Und der todkranke Onkel Josef, den Mimi betreute. Ich habe sie dafür bewundert. Das Buch war wieder spannend vom Anfang bis zum Ende. Es hat mich gleich in seinen Bann gezogen, mich gefesselt und natürlich sehr gut unterhalten. Ob es noch einen weiteren Band gibt, ist mir nicht ganz klar. Dem Ende nach könnte die Autorin noch einen Band dranhängen, denn es bleibt die eine oder andere Frage offen. Auf jeden Fall habe ich dieses Buch genossen und vergebe daher die volle Bewertungszahl sowie eine Lese-/Kaufempfehlung.

  • Auch mit diesem zweiten Band hat mich Petra Durst-Benning wieder begeistert. Denn auch hier erkennt man wieder ihr Herzblut, mit dem sie die Geschichte um Mimi Reventlow weiterschreibt.


    Von der ersten Seite an war alles wieder präsent: die Charaktere, die Schauplätze, die Zeit. Von der ersten Seite war ich dann auch wieder mittendrin und wie ein Sog hat mich die Fotografin in seinen Bann gezogen.


    In diesem Teil bleiben wir in Laichingen und sehen, erleben die Sorgen und Nöten, lieben und leiden mit den Protagonisten. Man erfährt mehr über die katastrophalen Arbeitsbedingungen der Weber und die erbärmlichen Lebensbedingungen der Menschen. Aber wir erleben hier auch den Zusammenhalt dieser Leute. So arm sie auch sind, sind sie trotzdem füreinander da und helfen, wo und wie sie nur können und versuchen doch teilweise auch etwas Schönes aus ihrem Leben herauszuholen.


    Ob Mimi, Anton, Alexander, Johann, Eveline oder Gehringer und all die anderen Menschen, die wir dort kennengelernt haben und weiter kennenlernen. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, seinen eigenen Charakter, seinen eigenen Dickkopf, seine eigene Liebenswürdigeit, aber natürlich gibt es auch die Unsympathischen ... alle zusammen machen diese Geschichte rund, dynamisch, lebendig und sehr emotional. Jedes einzelne Schicksal ist mir ans Herz gegangen.


    Sehr schön ausgearbeitet ist hier weiterhin das Thema rund um die Fotografie, das Entwickeln, die Retusche. Wunderbar geschrieben und beschrieben, durch unglaublich gute Recherche, die Aufnahmen: von einer Hochzeit bis hin zu Aufnahmen für Prospekte. Die Fotos am Ende des Buches aus dieser Zeit waren hier dann passend hierzu noch ein zusätzliches Highlight.


    Ich freue mich jetzt schon auf den dritten Band, denn so einige Schicksale bleiben offen und wollen weitererlebt werden.


    Von mir eine klare Leseempfehlung und verdiente 10 Eulenpunkte.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Laichingen 1911: Die Wanderfotografin Mimi Reventlow ist auf der Schwäbischen Alb gestrandet, um ihrem kranken Onkel zu helfen. Sie übernimmt dessen Fotoatelier, eckt aber mit ihren „neumodischen“ Ideen bei manchen an, vor allem bei Hermann Gehringer, einem der Webereibesitzer des Ortes. Dem gefällt auch nicht, dass sie einige Jugendliche unterstützt, ihren Neigungen nachzugehen, und nicht traditionell in die Fußstapfen der Väter zu treten um auch Weber zu werden.


    Einer dieser Jugendlichen ist Alexander, künstlerisch begabt, dem sie eine Kunstausbildung zu ermöglichen versucht. Alexander hat es nicht leicht, zuhause nagt man am Hungertuch, der Vater ist trübsinnig und trinkt. Sein Freund Anton, der Gastwirtsohn, will alles andere als in Laichingen zu versauern, und hat die ein oder andere dumme Idee, wie er sich und Alexander helfen kann.


    Und dann ist da noch Hannes, den Mimi von früher kennt, und in den sie sich verliebt hat. Der Gewerkschaftler kehrt nun nach Laichingen, seiner Heimatstadt, zurück. Er will den Webern helfen, doch das muss er langsam angehen lassen. Mimi, die sich sicher ist, dass er ähnlich fühlt wie sie, muss erleben, dass er sich von ihr zurückzieht und ihre Beziehung geheim halten will.


    Band 1 der Reihe endete ziemlich abrupt und offen, Band 2 setzt die Handlung nun lückenlos fort. Im Vorgängerband schien Mimi eine unabhängige und erfolgreiche Geschäftsfrau zu sein – das ist sie auch immer noch, allerdings macht die Liebe sie blind. Gut, der Leser weiß mehr als Mimi, denn er liest verschiedene Perspektiven, aber auch sie sollte sich ihre Gedanken über Hannes, der sich jetzt wieder Johann nennt, machen, und das Gespräch mit ihm suchen. Diese langgezogene „Liebes“geschichte fand ich beim Lesen zunehmend nervig.


    Wie bereits gesagt, gibt es mehrere Perspektiven, Alexander und Anton begleitet der Leser ebenso wie Eveline, Alexanders Mutter. Diese Drei sind mir tatsächlich in diesem Roman deutlich sympathischer gewesen als Mimi, vor allem Eveline und Alexander berühren mich emotional sehr. Anton ist ein Schlitzohr, mit teilweise windigen Ideen, aber dennoch sehr sympathisch, und auch bei ihm ist nicht alles Sonnenschein. Eine weitere Perspektive nimmt eine Frau ein, die wir bereits im Vorgängerband kennen lernten, und die wahrscheinlich im nächsten Band eine größere Rolle spielen wird. Darauf freue ich mich.


    Neben den privaten Erlebnissen der Protagonisten erfährt der Leser einiges über das Weben, das Leben der Weber und ihrer Familie und die aufkommenden Probleme der Webereien, sowie natürlich über das Fotografieren, im Anhang gibt es dazu auch wieder historische Fotos. Sehr eindringlich fand ich auch die Schilderungen, wie schwer es ist, das Land auf der Alb zu bestellen.


    Auch wenn mir in diesem Band die Geschichte um Mimi und Hannes/Johann zunehmend auf die Nerven ging, habe ich den Roman wieder gerne gelesen, die Protagonisten berühren alle mein Herz und ich begleite ihr Leben gerne. So freue ich mich auch schon auf Band 3 der Reihe, zudem der Roman eine Leseprobe enthält, die direkt wieder Lust macht, weiter lesen zu können. 8 Punkte und eine Leseempfehlung.

  • Mimi Reventlow, die Wanderfotografin, hat es nach Laichingen, einem Dorf auf der schwäbischen Alb, verschlagen, in dem es sich voll und ganz um das Weberhandwerk dreht. Der Webereibesitzer Gehringer spielt sich auf, als ob ihm das Dorf samt der Menschen gehört, doch Mimi stellt sich ihm in den Weg und versucht den Menschen vor Ort auch andere Lebenswege aufzuzeigen und will mit ihrer Fotografie Schönheit in den tristen (Arbeits-)Alltag bringen, ...


    Das Buch knüpft nahtlos an seinen Vorgängerband an, was mir sehr gut gefällt. Aber das macht auch ziemlich deutlich, dass die Bände dieser Reihe nicht unabhängig voneinander gelesen werden sollte. Man nimmt sich als Leserin dadurch einfach zu viel, denn die Personen entwickeln sich stetig weiter und das Buch lebt vor allem durch die auftretenden Personen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, ist mal gemein, mal liebenswert und das zu verfolgen, macht großen Spaß.


    Die Handlung an sich lebt von den vielen gut recherchierten Alltagsszenen, die das Leben auf der Alb zur damaligen Zeit stark veranschaulichen. Ansonsten entwickelt sich die Geschichte nach und nach und es ist schön sie mitzuerleben. Dennoch gibt es eigentlich keine unverhofften Wendungen oder Überraschungen. Die Geschichte geht genauso seinen Gang, wie man es auch erwartet. Gefreut habe ich mich über das Auftauchen von einigen Randpersonen, wie Bernadette, die im ersten Band nur einen ganz kurzen aber schönen Auftritt hatte. Genauso kurz ist ihr zweites Auftreten, aber ich bin mir sicher, dass wir mit weiteren solchen Auftritten weiterhin Anteil an ihrem Leben haben werden.


    Insofern ein schöner Schmöker mit starken Charakteren, die das Buch prägen und lesenswert machen!

  • Band zwei der auf fünf Bände angelegten Reihe „Die Fotografin“ führt die Handlung unmittelbar weiter, da die Erzählung am Folgetag einsetzt. Mimi ist verliebt in Hannes, den sie als Gewerkschafter Johann kennengelernt hat. Hannes mag und schätzt Mimi, doch wessen Herz schlägt kräftiger und für wen? Hannes stammt aus Laichingen und beginnt beim Gehringer wieder als Weber. Dieser verlängert die Arbeitszeiten, als ihm Aufträge nur zu Preisnachlässen avisiert werden. Alexander, ein begabter Schulabgänger möchte nicht der Tradition folgend Weber werden, sondern seiner Zeichenbegabung nachgehen. Mimi hat mithilfe ihrer Mutter erreicht, dass Alexander in Stuttgart die Aufnahmeprüfung machen kann. Anton, Nachfolger-Wirt und Alexanders Freund, wünscht sich auch wegzugehen, mit Johanns Nichte Ursel, die davon träumt, mit ihrer Schönheit berühmt zu werden. Drei junge Menschen, die der Alb den Rücken kehren möchten, ihre Träume verwirklichen, etwas erreichen und nicht, was seit Generationen üblich ist und von ihnen erwartet wird. Mimi, statt Ehe und Kindern ist sie eine selbstständige Fotografin, die im Laichinger Atelier ihres Onkels neben seiner Pflege moderne Fotoinszenierungen ablichtet.


    Sehr gut hat mir in dem Zusammenhang gefallen, wie ausführlich und detailreich die Autorin die einzelnen Schritte und Ideen zu Motiven/ Platzieren der zu Fotografierenden/ Ausstatten mit Requisiten und den Weg von der Fotoplatte zum Papierbild beschreibt. Bei einem Buch, das diesen Namen trägt, sind auch die im Anhang abgedruckten alten Fotos ein Gewinn. Wer vielleicht nicht das Glück hat, durch die Fotoalben der Urgroßeltern zu stöbern, der hat vielleicht weniger Vorstellungskraft, wie Fotografien vor 100 Jahren aussahen. Ich habe als Kind immer ein Foto bewundert, auf dem das Mädchen ein schönes Kleid trug und eine riesige Propellerschleife im Haar. Habe natürlich nicht gewusst, dass dies Bild derart inszeniert sein kann, dass es sich um Requisiten handelt und auch die Möbel möglicherweise nicht die der Familie sind. Im Öffentl. Bücherschrank fand ich auch mal ein altes Foto, welches 100 Jahre nach Anfertigung als Lesezeichen bei mir dient.


    Nun dauert es ein Jahr bis wir erfahren, wie es Mimi, Anton und Alexander weiter ergeht. Ich bin besonders gespannt auf Alexanders Weg. Ich kann geduldig 12 Monate abwarten, da ich mit dem Ende des zweiten Bandes zufrieden bin.


    Petra Durst-Benning beweist wieder einmal, wie sie erzählerisch geschickt Geschichten und Historie sehr gut lesbar aufgeschrieben hat. Dieser zweite Band hat mir besser als der Auftakt gefallen. Ich wurde durch die Jahrhundertwindtrilogie angesteckt, die mich begeisterte und ich daher gern weiterempfohlen habe. Dann las ich die Glasbläser-Saga innerhalb von wenigen Tagen eines Januars, folgte auch Christine in das Schlemmerdorf Maierhofen. Nun schon einmal in einer Region lesend angekommen, in der man „Alles, außer Hochdeutsch“ kann, bin ich nun sogar der Fotografin zwei Bücher lang nach Laichingen gefolgt. Bei der "Fotografin" interessierte mich Thema und Klappentext, nicht ahnend, dass die Handlung mich auf die schwäbische Alb führt. Eine Region, an die ich aus Verwandtschaftsgründen und –verhalten keine schönen Erinnerungen habe.



    Ärgerlich und schlimm finde ich die im Roman zahlreiche fehlerhafte Schreibweise vom Wort „anderen“, „andern“ hat man durchgehen lassen. Ich hoffe, dieser Fehler wird mich und befragte Verlagsmitarbeiter, (ob man eine Reform verpasst hat?), nicht erneut an der Schreibweise zweifeln lassen. Es ist schade, dass schön geschriebene Romane aus einen renommierten Verlagsgroßbetrieb einen stolpern lassen, durch ein „Sparen am falschen Platz“.


    Ich danke blanvalet für die Bücher, Petra Durst-Benning für die Begleitung der Leserunde und Wolke für die Organisation.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Seit einer ganzen Weile betreut Mimi Reventlow, die Wanderfotografin, nun schon ihren kranken Onkel Josef in Laichingen auf der schwäbischen Alb. Es war nicht einfach für sie, doch sie konnte auf die Unterstützung einiger Dorfbewohner bauen. Dem Webereibesitzer Gehringer ist sie immer noch ein Dorn im Auge, zumal Mimi einiges in Gang setzt, das ihm überhaupt nicht in den Kram passt. Nur die Beziehung zu Hannes, der sich nun Johann nennt, kommt zu Mimis Bedauern nicht von der Stelle.

    Ich hatte mich schon sehr auf den zweiten Band dieser Reihe gefreut und wurde auch gleich wieder von der Geschichte gepackt. Es geht nahtlos weiter. Der Schreibstil lässt sich wieder sehr angenehm lesen und lässt die Bewohner und ihr Leben in Laichingen sehr lebendig und authentisch erscheinen.

    Die Arbeit der Männer in der Weberei ist hart und auch die Frauen haben viel zu tun mit den Näh- und Stickarbeiten. Daneben müssen sie auch noch schwer arbeiten auf den kargen Böden, um überleben zu können. Trotzdem herrscht bittere Not und Gehringer fordert immer mehr Einsatz. Die Tradition verlangt, dass die Jugendlichen genauso wie ihre Väter und Großväter in der Weberei arbeiten, doch bei den Jungen regt sich Widerstand. Einige wollen ihren Neigungen nachgehen. Die selbstbewusste und selbständige Mimi ist daran nicht ganz unbeteiligt. Sie war immer stolz darauf, dass sie unabhängig durch die Lande ziehen und ihrem Beruf nachgehen konnte, nun aber wächst eine Sehnsucht in ihr nach Gemeinsamkeit. Johann stielt sich immer wieder in ihre Gedanken, aber er hat kaum Zeit, denn er will die Weber überzeugen, sich gegen die ausbeutenden Arbeitsbedingungen zu wehren. Ob sich Mimis Träume wohl erfüllen?

    Die Charaktere sind alle sehr individuell und lebendig dargestellt. Alte Bekannte tauchen wieder auf und neue Personen kommen hinzu. Nicht alle sind einem sympathisch und nicht immer kann man ihr Handeln nachvollziehen, aber sie gehören alle zu dieser runden Geschichte dazu und machen sie interessant.

    Auch dieses Mal bleiben am Ende Fragen offen und machen neugierig auf den nächsten Band.

    Das Buch hat mich gut unterhalten und ich kann es nur empfehlen.

    10/10

  • Endlich geht es weiter mit Mimi - sie ist in Laichingen nun schon fast etabliert und schlägt sich im Großen und Ganzen gut durch.

    Für damalige Verhältnisse.

    Denn das Leben in Laichingen ist weiterhin nicht einfach, für so gut wie niemanden.

    Mimi pflegt noch ihren todkranken Onkel, schlägt sich mit dem Fabrikbesitzer Gehringer rum, träumt von der großen Liebe mit Hannes und versucht, vielen Laichingern zu helfen.

    Indem sie ihnen Wege aus ihrer Situation aufzeigt, Lösungen in schwierigen Fällen sucht und findet, neue Ideen einbringt.

    Natürlich ist sie nicht bei allen gern gesehen - die Probleme bleiben nicht aus.

    Und am Schluss steht Mimi wieder vor einer großen Entscheidung...……….


    Dies alles wird von Petra Durst-Benning wie immer sehr unterhaltsam und authentisch beschrieben.
    Man fliegt förmlich durch das Buch und würde am liebsten gleich weiter lesen.....

    Aber auf Band 3 müssen wir leider noch ein wenig warten.


    Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde, Petra. Du bist immer mit Herzblut dabei.:blume

    Und natürlich für die Organisation derselben, Wolke.:bluemchen

  • Endlich ging es weiter. Ich war sofort wieder in der Geschichte drin, es hat sich angefühlt, als ob ich erst einen Tag vorher das 1. Buch gelesen hätte.


    Das Mimi bei Onkel Joseph geblieben ist und sie sich einigermaßen sicher ihren Platz In der Ortsgesellschaft erkämpft hat, finde ich gut. So hat sie auch einmal die Gelegenheit gehabt, ihren Job an einem festen Platz auszuüben, nicht nur immer auf Reisen.


    Das es trotzdem zu div. Problemen/Ungereimtheiten kommt, ist wohl in jeder Dorfgemeinschaft üblich, leider lassen sich manche dieser Probleme nicht einfach lösen.


    Das irgendwann der Tag der Entscheidung gekommen ist und Mimi sich dann wieder für die Reise entscheidet, zeigt, das da noch einiges in der Geschichte auf uns wartet. Ich bin neugierig, wann und vor allem wie es mit allen Protagonisten weitergehen wird.


    Es ist doch richtig, das wir von allen noch einmal etwas hören, oder?


    Danke, das ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte.


    Ich habe das Buch bereits weiter empfohlen und vergebe 10 von 10 möglichen Punkten

  • Es geht weiter auf der Alm im Weberdorf Laichingen. Petra Durst Benning schafft es auch im Folgeband der Fotografinnen Saga „ Die Fotografin- Zeit der Entscheidung“ den Leser mit der Geschichte um Mimi Reventlow zu fesseln.


    Ein halbes Jahr mussten sich die Fans der Erfolgsautorin gedulden, um zu erfahren, wie das Leben im Dorf Laichingen weitergeht. Band 1“Die Fotografin- Am Anfang des Weges“ erschien im September 2018 im Blanvalet Verlag und seit April 2019 gibt es nun den Nachfolgeband. Weitere Bände sind laut Autorin in Planung und das ist auch gut so. Schließlich ist die Geschichte um die Fotografin Mimi Reventlow noch lange nicht zu Ende.


    Im zweiten Band kümmert sich Mimi auch weiterhin um ihren schwerkranken Onkel Josef und verdient neben der Pflege ihres Onkels im Fotoatelier Geld, um das Leben für sich und ihn finanzieren zu können.


    Doch es geht in diesem Buch nicht nur um die Geschichte von Mimi, der jungen Fotografin, sondern auch um die einiger Laichinger Dorfbewohner, die man auch schon im ersten Band intensiver miterleben durfte. Mimi hat mit ihrem Auftauchen im Weberdorf für einigen Trubel und Umdenken gesorgt, vor allem bei der Jugend im Dorf. So ermöglicht sie mit ihren Kontakten, dass sich so manch junger Laichinger seinen Traum vom Leben erfüllen kann und eben nicht traditionell in der Weberei eine Ausbildung beginnt – sehr zum Missfallen des Webereibesitzers Gehringer. Der versucht nun auf seine Weise, Mimi in ihrem Tun und Handeln zu kontrollieren, was ihm aber nur bedingt gelingt.

    Auch Johann, der am Ende des ersten Bandes ins Dorf zurück gekehrt ist, arbeitet nun für Gehringer in der Weberei. Aber ist er wirklich wegen Mimi nach Hause zurück gekehrt oder gab es da noch andere Gründe?


    Beim Lesen des Buches bekommt man erneut einen guten Einblick, wie hart das Leben der Weber zu damaliger Zeit war. Die Männer schuften bis zu 12 Stunden in der Weberei. Arbeitsschutz und Arbeitszeitgesetze gab es damals noch nicht und so waren die Bedingungen, unter denen die Arbeiter in der Weberei an den Webstühlen saßen, eigentlich unzumutbar. Die Frauen der Weber hatten sich von früh bis spät um den Haushalt, die Kinder und die Felder zu kümmern und abends saßen sie noch an Näharbeiten für die Weberei und bestickten Kissen und Decken. Zum Leben reichte das Geld jedoch trotzdem kaum. Mimi ist da mit ihrem Beruf als Fotografin sehr privilegiert und bekommt, als sie Eveline einmal bei der Feldarbeit begleitet, einen bleibenden Eindruck, was die Weberfrauen tagtäglich leisten müssen.


    Petra Durst Benning ist es auch mit diesem Band wieder gelungen, den Leser in eine berührende Geschichte eintauchen zu lassen und auch hier fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

    Von der ersten bis zur letzten Seite schafft es die Autorin, Spannungselemente in die Geschichte einzubauen und so dafür zu sorgen, dass man das Buch einfach nur immer weiter lesen möchte.


    Ihrem Schreibstil blieb sie auch in diesem Band treu, das Buch ist flüssig zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin, was ich als sehr angenehm empfunden habe.


    Die Protagonisten, die man ja schon aus Band 1 kannte, entwickelten sich fast alle weiter und waren authentisch dargestellt.


    Mir hat der zweite Band wie schon der erste sehr gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung der Geschichte von Mimi Reventlow.

  • Was soll ich noch schreiben?


    Mir hat es wieder gut gefallen auf der schwäbischen Alb am meisten die Bilder am Ende.


    Mimi wird ein bischen Erwachsener habe ich das Gefühl. Sie freundet sich mit den Laichinger Einwohnern an. Gerade die jungen Laichinger haben es mir angetan, man fühlt deutlich die Hoffnungslosigkeit und so greifen sie zu heftigen Mitteln um ihre Träume zu verwirklichen.


    Mimi entscheidet sich weiter zu ziehen und nimmt sogar jemanden mit.


    Das Ende war ein bischen abrupt. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht. Freue mich auf Band 3