Kurz nach dem Biike-Brennen wird auf dem Morsum-Kliff eine Leiche entdeckt. Es sieht so aus, als hätte ein Ritual stattgefunden. Es dauert nicht lange bis feststeht, dass es sich um Gerald Erikson handelt. Er ist Bankkaufmann und hat in seiner Freizeit nach Wikingerschätzen gesucht. Seine Freundin Vanessa ist spurlos verschwunden. Liv Lammers muss wieder einmal zu Ermittlungen nach Sylt.
Dieses Buch ist der dritte Band um die sympathische Ermittlerin Liv Lammers. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Die Autorin beschreibt Land und Leute sehr gut und authentisch. Dieser Krimi zeigt die Insel Sylt nicht als Destination für einen unbeschwerten Urlaub, sondern als ziemlich düsteren Handlungsort. Es gibt dort eine Reihe von Menschen, die den Wikingern mit ihren Mythen und Ritualen huldigen.
Liv Lammers lebt mit ihrer Tochter und der Großmutter in Flensburg. Sie hat Sylt aus privaten Gründen verlassen und vermeidet den Kontakt zu ihrer Familie, die dort lebt. Aber Ermittlungen bringen sie immer wieder zurück. Sie ist eine gute Ermittlerin, die sich auch auf ihr Bauchgefühl verlässt und schon mal zu Alleingängen neigt.
Dieser Fall ist sehr komplex und Liv und ihre Kollegen stehen unter Zeitdruck, denn sie wissen nicht, ob Vanessa noch lebt. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen in diesem Fall. Da ist der impulsive Robin, Bruder des Toten, der charismatische Nilas, Vanessas Freundin Xenia und noch eine ganze Reihe von Wikinger Freunden. Aber auch die Besitzer der Apotheke und ihr Sohn verhalten sich merkwürdig. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Außerdem funkt der ehemalige Kollege und selbsternannte Profiler Gitzelstein bei den Ermittlungen dazwischen.
Die Spannung ist von Anfang an da und bleibt auch hoch, selbst wenn immer wieder Privates in die Ermittlungen hineinspielt. Am Ende wird es noch ziemlich dramatisch und hat mir einige Überraschungen beschert.
Mir hat dieser interessante und spannende Krimi mit viel Sylt-Atmosphäre und interessanten Charakteren sehr gut gefallen.
10/10