Romy Hausmann - Liebes Kind

  • Ein starker Ausnahmethriller!


    Eine Frau wird von einem Auto angefahren und landet im Krankenhaus. Sie hat zwei Kinder dabei. Bald stellt sich heraus, dass die drei in einer einsamen Holzhütte gefangen gehalten wurden und nun endlich fliehen konnten. In Rückblenden wird nach und nach sehr spannend erzählt, was sich dort abgespielt hat.
    Das Cover passt sehr gut zum Thema.

    Ich bin durch Empfehlungen anderer Leser auf diesen Thriller aufmerksam gemacht worden und ja sie hatten recht, es handelt sich hier um einen packenden Ausnahmethriller.

    Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt, das macht sie sehr interessant und spannend. Die Handlung hat mich sehr gefesselt, vor allem die Schilderungen aus der Sicht der hochintelligenten Hannah, die durch Ihren Autismus eine ganz besonders rationale Betrachtungsweise auf die Dinge hat.
    Der Großvater ist sehr aufbrausend, dadurch wirkt er sehr unsympathisch, aber trotzdem authentisch.
    Der dritte Handlungsstrang wird von der entführten Frau erzählt, auch dieser ist sehr spannend.
    Häppchenweise präsentiert die Autorin nach und nach die Geschehnisse, die in der Holzhütte im Wald passiert sind. Die Handlung ist durchgehend spannend und ich war ständig am Rätseln, was da wohl noch kommen wird.

    Lediglich kurz vor Ende fand ich die Reaktion einer der Protagonisten nicht nachvollziehbar, das sollte wahrscheinlich weiter zum Spannungsaufbau führen, aber da es für mich unverständlich war, fand ich es nicht gut.

    Die Auflösung war dann wieder durchweg realistisch. Trotz des einen Logikfehlers vergebe ich volle 5 Punkte, da mich die Handlung bis zum Ende fesseln konnte und ich mich gut unterhalten fühlte.

    Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Romy Hausmann.

    Fazit: Kein Buch zum auf die Seite legen, überaus spannend! 5 von 5 Sternen

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wenn du glaubst es wird nicht mehr schlimmer...


    Der Klappentext des Buches klang so grausig, dass ich dachte: "Das muss ich unbedingt lesen um zu merken, dass die Handlung niemals so heftig sein kann wie beschrieben." Doch was ich geboten bekam, war so viel grausamer als erwartet...



    In der Geschichte geht es um Lena, die mit ihren Kindern in einer Hütte im Wald eingesperrt ist. Ihr Entführer ist der Vater der Kinder. Er beschützt sie vor dem Bösen, weshalb die Hütte von der Außenwelt komplett abgeschirmt ist. Kein Licht, kein Geräusch und ähnliches dringen von außen herein. Doch dann gelingt Lena die Flucht und erst da merkt sie, dass sie dem Abgrund nicht mehr fern ist. War es nicht doch besser eingesperrt zu sein?



    Gleich vorweg muss ich jeden warnen dieses Buch vor dem Zubettgehen lesen zu wollen, denn zum Einen werdet ihr weiterlesen wollen und so nicht zum schlafen kommen und selbst wenn ihr es versucht, wird euch das Buch verfolgen im Schlaf. Mich hat es jedenfalls so sehr geflasht, dass ich zu Recht behaupte, dass es sich hier um einen echten Pageturner handelt.



    Die Handlung wird uns aus mehreren Perspektiven geschildert. Mal erleben wir die Geschichte aus der Sicht der kleinen Hannah, die das Draußen gar nicht kennt, mal aus der Sicht von Lena und mal aus der Sicht von Matthias, den Vater von Lena, der seine Tochter seit fast vierzehn Jahren vergeblich sucht.



    Besonders bedrückend empfand ich die Schilderungen von Hannah. Immer wieder habe ich mich gefragt warum sie alles so rational und nüchtern betrachtet, was völlig unnormal für ein Kind ist. Sie scheint regelrecht zufrieden mit dem Leben in Gefangenschaft, aber wer mag es ihr verübeln, schließlich kennt sie die reale Welt ja nicht. Erst im späteren Verlauf der Handlung wird klar, dass sie Aspenger hat, was viel von ihrem Verhalten verständlicher gemacht hat.



    Am meisten Licht ins Dunkel haben die Abschnitte rund um Lena gebracht, da sie uns an ihrem Martyrium der Gefangenschaft und der Gewalt teilhaben lässt. Oft fragt man sich, warum sie so auf Distanz den Kindern gegenüber ist, was sich aber immer mehr aufklärt je mehr man liest. Ihren Verfolgungswahn und ihre Panik konnte ich nur zu gut nachvollziehen nach allem was sie erleben musste. Ich mag mir gar nicht vorstellen wollen wie es ist, wenn einen Presse und Co belästigen und man gar keine Gelegenheit hat das erlebte Drama zu verarbeiten.



    Matthias als leidender Vater war auch sehr authentisch dargestellt. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass er endlich Gewissheit wollte, um mit dem Ereignis abschließen zu können.



    Ansonsten bleibt mir nichts anderes zu sagen als dass es der Autorin gelungen ist von der ersten bis zur letzten Seite die Spannung sehr weit oben zu halten, so dass man einfach mit dem Lesen nicht mehr aufhören kann. Ich habe sehr schön mitgerätselt, wer der Täter sein könnte und bin der Schriftstellerin leider immer wieder auf dem Leim gegangen, was zeigt wie gut sie falsche Fährten legen kann.



    Der Schluss der Geschichte war so brachial, dass ich beim Lesen der Auslösung laut aufgestöhnt habe, weil ich es einfach nicht glauben konnte.



    Fazit: Wer in der Lage ist in die Abgründe der menschlichen Seele zu blicken, der darf sich diesen spannenden Thriller nicht entgehen lassen. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Gänsehaut garantiert!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten


  • Psychothriller vom Feinsten

    Liebes Kind, Psychothriller von Romy Hausmann, 432 Seiten, erschienen bei dtv premium.
    Dieser Thriller lotet die Grenzen des Fassbaren aus: grausam, tragisch tief berührend.
    Lena wird von ihrem Mann, mit 2 Kindern in einer Hütte im Wald festgehalten, alle gehorchen ihm blind, aus Furcht, alles hat er in der Hand, Leben und Tod, Tag und Nacht denn er ist Gott. Er ist übermächtig, er stellt die Regeln auf wer sich nicht daran hält wird bestraft. Sie will ihn töten. Eines Tages ergibt sich eine Gelegenheit und sie kann mit Hannah, dem Mädchen entfliehen. Sie läuft weg und wird von einem Auto angefahren. Jonathan wird bei der Leiche gefunden. Alles wird gut, alle sind gerettet, so enden andere Thriller. Doch dieser beginnt hier erst.
    Romy Hausmanns Thrillerdebüt ist geradezu ein Volltreffer, mit fesselnden spannenden Worten erzählt ohne unnötige Brutalitäten zu beschreiben. Höchste Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile, unglaublich klug durchdacht, ich bin begeistert und konnte das Buch erst aus der Hand legen, als das letzte Wort gelesen war. Dies ist mir an zwei Abenden gelungen. Aus der Sicht der jeweilig erzählenden Person, ist man ganz nah dran am Geschehen, die Handlung lief wie ein Film in meinem Kopf ab. Abwechslungsweise schildern Hannah, Lena und Matthias den Ablauf der Handlung, gekennzeichnet durch den Namen über dem Kapitel. Kursive Gedanken und dazwischen gestreute Zeitungsberichte, lockern das Geschriebene auf, am Ende des Kapitels der jeweiligen Person entstand zuweilen ein Cliffhänger, der mich durchs Buch trieb und weiterlesen ließ.
    Nichts ist wie es scheint, alles ist möglich und doch ganz anders. Ungeahnte Wendungen haben mich immer wieder alles hinterfragen lassen, was ich bis dahin geglaubt habe zu wissen. Dennoch konnte ich dem Plot gut folgen. Bedrückend fand ich das Wesen der Kinder, vor allem Hannah, die bei jeder Gelegenheit das gelernte aufsagt und strikt nach der Diktatur handelt, im Verlauf der Erzählung wurde sie mir geradezu unheimlich. Später dann auch Jonathan der völlig verstört reagiert, wen wundert es? Sehr emotional fand ich auch die Zwiegespräche von Jasmin mit Lena das ging mir so tief, dass ich des Öfteren Tränen verdrücken musste. Auch der Schmerz von Karin und Matthias, Lenas Eltern, konnte ich gut nachvollziehen, die beiden haben den Verlust ihrer Tochter, jeder auf seine Weise verarbeitet 4825 Tage haben sie gehofft und gelitten. Ganz toll beschrieben! Und so trieb es mich durch das Buch immer mit einem unguten Gefühl im Nacken, da kommt noch was ganz Schlimmes nach, so geschehen bei diesem fulminanten Ende, das mich hammerhart überrascht hat. Dennoch blieben am Ende keine offenen Fragen übrig.
    Ich bin vom Buch restlos begeistert. Es hat mich hervorragend unterhalten, zu Tränen gerührt und zweifeln lassen. Vor Spannung habe ich die Luft angehalten, das Buch ab und an sinken lassen um das Gelesene zu überdenken. Romy Hausmann hat mich mit ihrem Debüt regelrecht umgehauen. Jetzt bleibt mir nur noch auf einen weiteren Thriller der Autorin zu warten und diesen hier allen Thriller-Fans wärmstens zu empfehlen. Dieses Buch kann für mich nur ein Highlight 2019 werden. Höchstpunktzahl, verdiente 10 Punkte

  • Inhalt


    Eine scheinbar unbekannte Frau wird nach einem Autounfall schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Ihre Gedanken sind wirr und sie kann den Ärzten nicht erzählen, was passiert ist. Außerdem ist bei ihr ein kleines Mädchen, Hannah, die ungewöhnlich ruhig wirkt und sich einer Krankenschwester anvertraut.

    Die schwerverletzte Frau sei ihre Mutter und hieße Lena.

    Lena… schnell wird klar, es könnte sich um die seit vielen Jahren vermisste Lena Berg handeln. Erzählt das Mädchen die Wahrheit und wenn ja, wo ist Lena all die Jahre gewesen?


    Eine Hütte im Wald, die Fenster zugenagelt. Es lebt dort eine Familie mit zwei Kindern. Der Vater ist tagsüber abwesend und schaut hauptsächlich abends nach dem Rechten. Hannah und ihr Bruder Jonah leben nach Vaters Motto: „Wer seine Kinder liebt, schließt sie ein und beschützt sie so vor Gefahren!“


    Was ist mit Lena passiert, und handelt es sich bei der verletzten Frau wirklich um Lena Berg? Und was geschah in der Hütte im Wald?


    Meine Meinung


    Das Debüt von Autorin Romy Hausmann überzeugt eindeutig durch die Vielschichtigkeit der verschiedenen Charaktere. Besonders spannend ist die Erzählung von Hannah. Ein Kind, welches nach und nach den Fall auflöst und aus der Sicht eines Kindes erzählt, was für sie jahrelang vollkommen normal war.

    Als Leser wirken diese Erzählungen abstrus und man kann kaum glauben, was Hannah erzählt.


    Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht von drei verschiedenen Personen, die zunächst keinen Zusammenhang zu haben scheinen. Es ist spannend zu verfolgen, wie die einzelnen Personen mit der Situation umgehen und berichten was sie fühlen und wie es ihnen in der aktuellen Situation geht.


    Hausmann schildert schlüssig und nachvollziehbar die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Der Leser hat die Möglichkeit sich in die Charaktere und die Geschichte hineinzuversetzen. Eindeutig spannend war es, dass man teilweise auch verstehen konnte, weshalb ein Charakter nun entsprechend handelt, auch wenn die persönliche Entscheidung eindeutig anders ausgefallen wäre.


    Abgesehen von den sehr starken Charakteren hat Hausmann eine sehr spannende Geschichte geschrieben.

    Hierbei überzeugt der rote Faden, der am Anfang jedoch eher grau wirkt als rot. Man durchlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Am Anfang der Geschichte scheint es, dass man längst durchschaut hat, was passiert ist. Hausmann schafft jedoch mit cleveren Twists den Leser immer wieder auf’s Glatteis zu führen. Hierdurch bleibt die Geschichte sehr spannend und abwechslungsreich.


    Gelungen ist außerdem die Erzählweise der Geschichte. Es ist kein typischer „Der Ermittler ermittelt einen Fall“ Thriller. Die Geschichte wird berichtet von beteiligten Personen. Kein Außenstehender Ermittler. Dadurch bekommt man eine viel detailliertere Vorstellung vom Geschehen und die Grausamkeit des Verbrechens kommt dem Leser unangenehm nah.

    Hausmann stellt die Entwicklung der Charaktere eindeutig in den Vordergrund der Geschichte.


    Fazit


    Das Debüt „Liebes Kind“ von Romy Hausmann ist eindeutig ein Versprechen der Autorin. Ein Versprechen für garantiert gelungenen Lesespaß. Mit „Liebes Kind“ hat Romy Hausmann einen Pageturner der feinsten Art geschaffen und bietet dem Leser alles, was ein guter Thriller haben muss. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und man fiebert Seite für Seite mit den Protagonisten mit.

    Vor allem die besondere Erzählweise und die Nähe zu den Charakteren mach diesen Roman spannender als so viele andere. „Liebes Kind“ ist eindeutig eine Kaufempfehlung!

  • Dieses Buch ist selbst an mir nicht vorbeigegangen, und ich gebe zu, dass ich es tatsächlich innerhalb von zwei Tagen weg gelesen habe. Es war auch super-spannend, jedoch war es mir zum Ende hin mal wieder ein Quentchen zu viel. Deswegen von mir "nur" 8, aber sehr gute 8 Punkte.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“