Titel: Die Zweite Frau
Autor: Günter Kunert
Verlag: Wallstein
Erschienen: Februar 2019
Seitenzahl: 200
ISBN-10: 3835334409
ISBN-13: 9783835334403
Preis: 20.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Ein Roman, geschrieben vor 45 Jahren - in der DDR "absolut undruckbar", wusste Kunert und versteckte ihn im Archiv. Nun wiedergefunden, wird er endlich veröffentlicht. In einer Truhe fand Günter Kunert unlängst ein Manuskript, das er vor fast fünfundvierzig Jahren geschrieben hat. Der männliche Protagonist sucht nach einem Geschenk zum vierzigsten Geburtstag seiner Frau; die Auswahl in den Geschäften ist ebenso entmutigend wie seine Einfallslosigkeit, schließlich tauscht er Mark der DDR in Westgeld, um im Intershop einzukaufen, und macht dort unbedachte Bemerkungen. So nimmt eine Tragikomödie um Montaigne, Missverständnisse und Stasi-Tumbheit ihren Lauf.
Der Autor:
Günter Kunert wurde 1929 in Berlin geboren, reiste 1979 aus der DDR in die Bundesrepublik aus und lebt in Itzehoe.
Meine Leseeindrücke:
Ein wenig verschrubbelt schreibt Kunert schon – aber ich dachte, nach ein wenig Einlesezeit würde es dann schon flutschen. Es flustschte aber nicht. Irgendwie war das Lesen dieses Romans schon etwas ermüdend.
Ganz sicher kein schlechter Roman – ein Roman, der mich wahrscheinlich nur auf dem falschen Fuß erwischt hat. Vielleicht muss man aber auch berücksichtigen, das dieser Roman aus DDR-Sicht und aufgrund erlebten DDR-Erfahrungen geschrieben wurde. Da kann man sich, wenn man aus einer anderen „politischen Hemisphäre“ kommt wahrscheinlich auch nur schwer hineinversetzen. Kunert ist in jedem Falle ein beachtenswerter Stilist, er kann schreiben (davon zeugen auch seine Gedichte) – und manchmal stimmt eben die Chemie zwischen Buch und Leser nicht immer so ganz. Ein Buch muss deshalb aber keinesfalls schlecht sein – denn das ist dieser Roman objektiv gesehen ganz sicher nicht.
Und ich bin nun einmal nicht das Maß aller Dinge.
Durchaus lesenswert, Kunert ist ja nun schließlich nicht irgendwer. 6 Eulenpunkte.