'Die Fliedertochter' - Seiten 265 - 373

  • So, jetzt konnte ich in der Sonne sitzend noch diesen Abschnitt lesen und ich muss sagen, es ist gut, dass wir zwischendrin immer wieder in die Gegenwart zurückkehren können.

    Was damals passiert ist, ist so schrecklichund das ganze in Tagebuchform zu lesen, nimmt mich sehr mit.

    Luzie hat in ihrem UNglück ja glücklicherweise immernoch Glück und Menschen, die sich für sie einsetzen. Liesl trifft es ja nicht so gut ;(. PAter Franz ist wirklich ein Schatz und auch ihre Familie, die ja wirklich viel für sie tut.

    Und auch Richard, der nun wieder an die Front muss, ausgerechnet nach Russland.....

    Ich würde mal raten, dass Antonia in dieser Nacht in der Pension gezeugt wird.


    Und so langsam durchsteige ich auch die Geschichte um Simone und Lille. Lille ist wohl Antonias Tochter und die Mutter von Paulina. Und Simone hat Paulina großgezogen, weil Lille ja an Krebs gestorben ist. Und Antonia kam erst nach Lilles Tod dazu und darf so wenigstens ihre Enkelin lieben.


    Ich bin gespannt, was Antonia noch zur Geschichte beitragen wird. Wenn meine Vermutungen stimmen, müsste Luzie dann ja Paulinas Urgroßmutter sein.

  • Dieser Abschnitt war ja so traurig. Es sterben so viele gute Menschen. Und gerade der Abschnitt, der in dem schrecklichen Steinhof spielt hat mich richtig mitgenommen und fertig gemacht. Luzie hat ja wahnsinng Glück, dass sie mit Hilfe der Beziehungen von Leo wieder aus dem Steinhof entlassen wird. Aber die ganzen anderen Frauen und Kinder die dort untergebracht sind und nach und nach weggeschaft werden , das darf ich mir gar nicht so genau vorstellen, sonst wird mir schlecht.

    Auch wenn mir die Abschnitte um Luzie richtig zu Herzen gehen und sehr traurig sind, ist sie mir doch nach wie vor näher als Paulina. Es ist zwar gut, dass der Leser immer wieder in die Gegenwart mitgenommen wird, und man ein paar Verschnaufpausen von dem schrecklichen Geschehen bekommt. Trotzdem lese ich die Geschichte von Luzie einfach lieber als die von Paulina

    Und so langsam durchsteige ich auch die Geschichte um Simone und Lille. Lille ist wohl Antonias Tochter und die Mutter von Paulina. Und Simone hat Paulina großgezogen, weil Lille ja an Krebs gestorben ist. Und Antonia kam erst nach Lilles Tod dazu und darf so wenigstens ihre Enkelin lieben.

    Das gleiche habe ich mir jetzt auch so zusammengereimt. Ich bin auf jeden Fall sehr neugierieg, ob meine Vermutungen stimmen und wann Simone mit Paulina redet und ihr die ganzen Zusammenhänge aufzeigt.

  • Leider kann man es so grauenhaft auf den Punkt bringen, dass die Nazis in Wien ihre Verbrechen sozusagen "geübt" haben. Das gilt nicht nur für die Euthanansie, sondern auch für die gesamte "Endlösung", die dort in die Hände eines gewissen Herrn Eichmann gelegt wurde: endlose Judenttransporte, irgendwann direkt in die Gaskammern ...

    Mir ist schon bewusst, dass ich euch damit einiges zumute - aber finde, man muss einfach wissen, was damals passiert ist (und ich habe es ja bei wenigen Szenen belassen) ....

    und die Geschichten von Luzie und Paulina gehören zusammen <3

  • Mir ist schon bewusst, dass ich euch damit einiges zumute - aber finde, man muss einfach wissen, was damals passiert ist (und ich habe es ja bei wenigen Szenen belassen) ....

    Du hast absolut Recht! Man muss auf jeden Fall wissen was damals passiert ist und kann nicht einfach die Augen davor verschließen.

    Und ich hoffe einfach trotzdem, auf ein kleines Happy End in dem Buch. Zumindest für Paulina sollte doch ein glückliches Ende möglich sein.:love:

  • S. 361, dritte Zeile, sollte es nicht besser ZIVILISTEN, statt unschuldigen ZIVILSTEN heißen?


    Ein Teil meiner Vermutungen stimmt: Peter wurde wird von Wagner ausgequetscht und er verfolgt ihn zu Liesels und Luzies Versteck. Beide werden gefangen genommen, gequält, misshandelt und müssen Schreckliches erleben. Liesel wird als Zigeunerkind erkannt, ihrer Fortpflanzungsfähigkeit operativ beraubt und nimmt sich bei "Verlegung" das Leben. Luzie hat noch Glück, Krankenschwester Hedwig, Onkel/ Stiefvater Leo und Zugbekanntschaft Bruder Franz retten Sie, bringen sie zurück zur Familie.


    Zum Ende des Leserundenabschnittes macht Richard beim kurzen Fronturlaub Luzie einen Heriratsantrag. Da Antonia erst 1943 geboren wurde, glaube ich nicht daran, dass ihre Verlobtennacht eine Schwangerschaft nach sich ziehen wird. Wir sind ja noch in 1941. Ob Richard den Krieg überlebt? Ich hoffe, es gibt für die beiden keine Stahlhelm- oder gar Leichentrauung, sondern wenigstens einige Stunden "normale" Hochzeit.


    Luzies Oma hat die Reichskristallnacht nicht überlebt, doch wenigstens war es ein Tod durch Herinfarkt. Wie wir jetzt wissen, ist dies gnädiger, als vieles was Juden in der Zeit durchleiden musste. Der gute Großvater, der Medicus Veterinarius, sein Beruf ist sein Leben und Berufung; so ist es noch heute bei vielen älteren Berufskollegen. Ich hoffe sehr, er überlebt den Krieg und kann Qualen entschlüpfen.


    Ist Antonia die Mutter von Lille/ Elisabeth Marie und Großmutter von Paulina? Paulina und Tamás verlieben sich ineinander, Moritz mag auch Paulina sehr. Ich glaube, die Konstellation ist gut so, denn möglicherweise ist Paulina mit Moritz weitläufig verwandt. Moritz Großvater war der kleine Peter, Cousin von Luzie/ ihr Halbbruder auf dem Papier.


    Wagner! Wie gut, dass Bruder Franz im Kloster war, als Luzie erneut Wagner begegnet. So kann er erneut Luzie beschützen. Doch Wagner wird nun sehr genau prüfen, wie er Leo und Marie denunzieren kann, um Zugriff auf Luzie zu bekommen.


    Ich habe Anfang des Jahres "Holocaust" gesehen, die 40 Jahre alte US-Serie und die bewegten Bilder und Szenen stehen für mich stellvertretend für vieles, was ich gelesen habe.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • danke f. deine Aufmerksamkeit. Wird f. die nächste Auflage korrigiert ...


    ja, ich hab mir auch noch einmal "Holocaust" angesehen ... trifft noch heute sehr tief ...

    Was mich nach all den Jahren aber noch einmal richtig umgehauen hat, war "Schlindlers Liste" - für mich ein Meisterwerk. Dieser Film zeigt genau, was ich auch zu beschreiben versucht habe: diesen Wahnsinn, Menschen zu "entmenschlichen" und zu bloßen Nummern zu stempeln, die vernichtet werden sollen ...

    Für die österreichischen Juden geschah das in so unvorstellbar kurzer Zeit, dass es jedes Begreifen überstieg ...

  • "Schindlers Liste" ist großartig und auch für mich ein Meisterwerk. Gerade, die Entscheidung und den Mut den Stoff in schwarz-weiß zu zeigen und trotzdem in brillianter Klarheit, macht ihn zusätzlich außergewöhnlich. Ich habe ihn schon oft gesehen und er wurde zum 25. Jubiläum auch erneut im Kino gezeigt, doch mir reicht ihn zuhause, ab bestimmten Schlüselszenen sehr schwer schluchzend und schniefend zu verfolgen. Er packt mich immer wieder. Ich schätze ihn und fürchte mich vor meinen Emotionen, der Zerbrechlichkeit.


    Ich frage mich dann immer wieder, wie haben meine Großeltern auf die Abtransporte der Juden reagiert/ was haben sie damals gewusst? Es gab so viel jüdisches Leben, der Abtransport muss doch aufgefallen sein. Meine Mutter hat mir gesagt, als ich sie nach "Holocaust" mal wieder verärgert fragte. meine Großmutter in Mülheim/ Ruhr beneidete die Gleichaltrigen, weil man ihnen Arbeit versprach. Mein hannoverscher Großvater, wusste besser Bescheid. Er war aktiv in der Sturmschar und radelte 1935 nach Rom, um an der Wallfahrt mit Papst-Audienz an Ostern 1935 teilzunehmen. Willi Fährmann hat zu diesem Ereignis einen guten Jugendroman verfasst: Unter der Asche die Glut

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • danke dir f. diesen tollen Post!

    Ja, wie hätten wir reagiert????

    Ich habe 2 Großväter, die alles andere als Vorbild waren, der eine Mitglied der Waffenb-SS im Sudentengau (ich habe ihn später nur als lieben Opi gekannt), der andere ein frühes Mitglied der NSDAP und für die Barmer Ersatzkasse in Prag stationiert (die Familie war heilfroh, als sie ihn los war, seit 2 Jahren streite ich mit der Barmer um Akteneinsicht, die sie bislang konsequent verweigert - sehr aufschlussreich!).

    Da waren meine Omas schon besser: die eine in München katholisch, die verweigerte den Hitlergruß, weil man in München einfach "Grüßgott" sagt sagt.

    die andere in Nordböhmen hat eine junge jüdische Frau und ihr 2 kleinen Kinder für 1 Jahr bei sich wohnen lassen, (SS-Opa an der Front ). eines Tages wurden sie abgeholt, aber sie haben wie durch ein Wunder überlebt, und waren für mich dann als Kind dann wie Onkel und Tante ...


    wie hätten wir reagiert?

  • Auch dieser Abschnitt hat mich wieder sehr mit genommen. Schier atemlos habe ich Luzies Tagebuch gelesen und Liesl und Hansis Schicksale sind mir unwahrscheinlich nahe gegangen. So traurig alles beschrieben ist, finde ich es sehr berührend, dass die zahlreichen Menschen, die dieser grausamen Zeit zum Opfer fielen, mit den beiden Namen und somit Gesichter bekommen haben - Menschen, die Menschen so etwas antun.... einfach unfassbar. ;(


    Aber auch Lilles und Simones Geschichte geht mir nach wie vor sehr nahe. Was für eine unmenschliche Entscheidung Lille treffen musste. ;(Aber mit welcher Grösse sie diese trifft und sich ihrem Schicksal stellt. Der kleine Hund Charly - eine sehr tröstliche Vorstellung. Schade, dass er dann verschwunden ist. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich wieder jemanden gesucht hat, der ihn gerade dringend als Begleiter brauchte.


    Und so langsam durchsteige ich auch die Geschichte um Simone und Lille. Lille ist wohl Antonias Tochter und die Mutter von Paulina. Und Simone hat Paulina großgezogen, weil Lille ja an Krebs gestorben ist. Und Antonia kam erst nach Lilles Tod dazu und darf so wenigstens ihre Enkelin lieben.

    Meine Gedanken gehen auch in diese Richtung. So langsam entwirrt sich für uns Leser das Beziehungsgeflecht zwischen den Frauen. Ich finde das sehr gelungen erzählt und glaubhaft rüber gebracht. Ich bin gespannt, wie Paulina reagiert, wenn sie die Wahrheit erfährt.


    Da Antonia erst 1943 geboren wurde, glaube ich nicht daran, dass ihre Verlobtennacht eine Schwangerschaft nach sich ziehen wird. Wir sind ja noch in 1941. Ob Richard den Krieg überlebt? Ich hoffe, es gibt für die beiden keine Stahlhelm- oder gar Leichentrauung, sondern wenigstens einige Stunden "normale" Hochzeit.

    Ich muss gestehen, da habe ich zuwenig aufgepasst. Ich dachte auch, dass Antonia in der Verlobungsnacht gezeugt worden sei. ;-) Aber das gibt mir ein bisschen Hoffnung, dass Richard den Krieg überlebt und nach Hause kommt und vielleicht noch ein bisschen Familienglück mit Luzie erleben durfte.

    Luzies Oma hat die Reichskristallnacht nicht überlebt, doch wenigstens war es ein Tod durch Herinfarkt. Wie wir jetzt wissen, ist dies gnädiger, als vieles was Juden in der Zeit durchleiden musste. Der gute Großvater, der Medicus Veterinarius, sein Beruf ist sein Leben und Berufung; so ist es noch heute bei vielen älteren Berufskollegen. Ich hoffe sehr, er überlebt den Krieg und kann Qualen entschlüpfen.

    Um Luzies Grossmama trauere ich auch sehr. Auch wenn der Herzinfarkt ein schneller Tod war, musste die Frau doch so vieles erleiden und dann noch mit ansehen, wie die geliebte Hündin erschlagen wird. Was wird nun aus dem Grossvater? Ich liebe diese beiden Figuren, die ihr Leben ganz in den Dienst der Tiere gestellt haben - koste es, was es wolle. Diese beiden sehe ich als Beispiel, nein sogar als Hommage für so viele namenlose Unbekannte, die gerade in der Nazi-Zeit so viel geholfen und damit Liebe geschenkt haben und dabei selber alles riskiert haben. :anbet


    Mir ist schon bewusst, dass ich euch damit einiges zumute - aber finde, man muss einfach wissen, was damals passiert ist (und ich habe es ja bei wenigen Szenen belassen) ....

    Ich finde, dass dir die Balance zwischen der unfassbaren Realität und dem, was man Lesern zumuten kann/möchte wirklich gut gelungen ist. Es ist alles total berührend, greift mein Inneres an und lässt mich wortlos zurück. Immer wieder muss ich zwischendurch inne halten und das Gelesene sacken lassen. Und dennoch spürt man zwischen den Zeilen Hoffnung - Hoffnung auf das Gute im Menschen.


    Bruder Franz mag ich auch besonders gern - ein feiner Kerl und ein echter Freund ...

    und wenn er dürfte ... Luzie gefällt ihm nämlich schon ziemlich gut ...

    Na, da schau her.... ;-) Ja, Bruder Franz habe ich auch als Pfundskerl und wahren Freund wahr genommen. Und auch ein Klosterbruder darf ein bisschen schwärmen. Er ist ja auch nur ein Mann. ;-)



    Mir fällt noch etwas ein, wofür ich noch keine Antwort bekommen habe - oder habe ich es vielleicht überlesen? :/ Bela hat in seinen Nachrichten immer die "05" (oder "O5") erwähnt. Was hatte er damit gemeint? Oder kommt dazu noch etwas im letzten Abschnitt. Diesen werde ich jedenfalls gleich lesen - ich kann nicht anders...

  • wie hätten wir reagiert?

    Das ist eine Frage, die ich mir auch schon öfter gestellt habe. Ich würde so gerne leichten Herzens behaupten können, dass ich nie und nimmer den rechten Arm gehoben und den unheilvollen Gruss ausgesprochen hätte. Wie gerne würde ich stolz sagen können, ich hätte meinen jüdischen Nachbarn geholfen. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, kann ich das so nicht. Ich hätte ja nicht das Wissen gehabt, das wir heute von all den Greueltaten haben. Hätte ich also den Gerüchten geglaubt? Wie gross wäre meine Angst um mich selber gewesen, so dass ich lieber nicht aufgemuckt hätte? Antworten, die für verborgen bleiben werden....


    Was ich aber tun kann, ist dazu beitragen, dass wir heute niemals vergessen. Und dabei helfen, den Fremdenhass heute nicht mehr gewinnen zu lassen.


  • Mir fällt noch etwas ein, wofür ich noch keine Antwort bekommen habe - oder habe ich es vielleicht überlesen? :/ Bela hat in seinen Nachrichten immer die "05" (oder "O5") erwähnt. Was hatte er damit gemeint? Oder kommt dazu noch etwas im letzten Abschnitt. Diesen werde ich jedenfalls gleich lesen - ich kann nicht anders...

    Ayasha , schlag noch einmal Seite 231 auf und lies ab Mitte der Seite und blätter um. Das Nannerl vom Steffl erklärt es Paulina.


    Im letzten Abschnitt wird es auch noch einmal Luzie erklärt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich haben für diesen Abschnitt recht lange gebraucht, was nicht am Buch lag, sondern einfach an vielen Dingen die diese Woche passiert sind.

    Aber auf der anderen Seite war es auch gut so, denn so konnte ich das Gelesene ganz gut verdauen.

    Mir geht Luzies Geschichte auch recht nah, aber es ist wichtig, dass nicht geschwiegen wird und wir die Erinnerungen hoch halten.

    Es ist einfach zu furchtbar was passiert ist. Wir können es zwar nicht ungeschehen machen und wir sind auch nicht verantwortlich was unsere Großeltern getan haben (Meine habe immer geschwiegen und meine Fragen nicht beantwortet). Und ja, es ist richtig, dass wir uns bewusst machen, wie würden wir heute reagieren.


    Zur Geschichte:

    Paulina gibt uns immer wieder Zeit zum Luft holen, ich bin sehr gespannt wie ihre persönliche Lovestory weitergeht und wann ihre Mutter ihr die Wahrheit sagt.

    Es sind in diesem Abschnitt so unglaublich viele Menschen gestorben, am meisten hat es mir Leid getan um Luzies Oma. Ich mochte sie sehr.

    Eine andere Figur die ich sehr mag ist Bruder Franz. Es ist ein wahrer Freund, wie man sich ihn nur wünschen kann.

    Jetzt bin ich sehr gespannt wie im letzten Abschnitt die Fäden von Luzie und Paulina zusammen laufen, aber jetzt kommt erst einmal der Dreh, ob das da zwischen den Männern kracht??

  • Was für ein Abschnitt, ich habe viele Tränen in den Augen gehabt. Und doch ist es wichtig, dass man dies alles nicht vergisst. Ich weiß, aber es tut weh. Es tut weh, weil es real war. Und so etwas sollte nie nie wieder passieren.


    Trotz allem was passiert in diesem Abschnitt, Luzie verliert niemals ganz den Mut, kämpft, hofft. Und das, obwohl so viele Menschen sterben, auch die Menschen, die ihr besonders nah stehen, wie ihre Großmutter. Aber auch hier geht jemand weiter seinen Weg, der Großvater, obwohl allein und verzweifelt, hilft er weiter, lässt sich nicht unterkriegen. Es geht mir sehr nah, berührt mich, schmerzt. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde. Ganz ehrlich. Ich war niemals in so einer Situation und habe leider auch keinen mehr aus meiner Familie, den ich fragen könnte.


    Trotz allem, was ich lese, ist dir die Balance geglückt. Es gibt so viele Menschen, die Mut machen, die helfen und dabei an ihre Grenzen gehen, siehe Bruder Franz, Leo, Marie Bruder Franz mag ich wirklich sehr. Und es gibt Momente, in denen sogar Luzie glücklich ist, z. B. das Wiedersehen mit Richard.


    Der Strang um Simone, Heike und Lille ist sehr interessant. Auch ich bin inzwischen fast überzeugt, dass Lille, Antonias Tochter ist und somit Paulina Tonis echte Enkelin. Es tut mir so leid um Lille, die sich niemals mehr mit ihrer Mutter aussöhnen konnte. Und somit würde sich auch ein Kreis schließen, nämlich das Luzie Paulinas Urgroßmutter wäre.


    Auch bei Paulina tut sich einiges. Sie wird freier, offener, sie verliebt sich in Tamas. Nicht einfach das Ganze, weil da ja auch noch Moritz ist, der sich scheinbar auch sehr in sie verguckt hat.


    Ich bin jetzt sehr sehr gespannt auf den letzten Abschnitt. Wie wird es mit Luzie und Richard weitergehen, was ist mit dem Opa? Wenn meine Vermutungen stimmen, wie wird Paulina auf ihre wahre Herkunft reagieren. Wird sie ihr Glück finden? Wie wird es mit dem Filmprojekt, den Spuren.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Das ist eine Frage, die ich mir auch schon öfter gestellt habe. Ich würde so gerne leichten Herzens behaupten können, dass ich nie und nimmer den rechten Arm gehoben und den unheilvollen Gruss ausgesprochen hätte. Wie gerne würde ich stolz sagen können, ich hätte meinen jüdischen Nachbarn geholfen. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, kann ich das so nicht. Ich hätte ja nicht das Wissen gehabt, das wir heute von all den Greueltaten haben. Hätte ich also den Gerüchten geglaubt? Wie gross wäre meine Angst um mich selber gewesen, so dass ich lieber nicht aufgemuckt hätte? Antworten, die für verborgen bleiben werden....


    Was ich aber tun kann, ist dazu beitragen, dass wir heute niemals vergessen. Und dabei helfen, den Fremdenhass heute nicht mehr gewinnen zu lassen.

    Ja, Mut ist wirklich nicht leicht ... aber es waren viel mehr als nur Gerüchte ... wo sollten die ganzen jüdischen Mitmenschen denn hingebracht werden? Man sah ja, wie sie abtransportiert wurden .... Und vergesst nicht: Viele haben gejubelt, gejubelt, gejubelt - und das ist viel mehr, als nur "den Arm zu heben" ...


    Mit gefallen deine Gedanken zum Text so gut. Schön, dass er dich so berühren kann - eine große Freude für mich!

  • Ja, Mut ist wirklich nicht leicht ... aber es waren viel mehr als nur Gerüchte ... wo sollten die ganzen jüdischen Mitmenschen denn hingebracht werden? Man sah ja, wie sie abtransportiert wurden .... Und vergesst nicht: Viele haben gejubelt, gejubelt, gejubelt - und das ist viel mehr, als nur "den Arm zu heben" ...

    Gejubelt.... einfach unfassbar. ;( Das kann ich mir so gar nicht vorstellen - ich glaube, mein Innerstes will es sich einfach nicht vorstellen. Wie können Menschen so sein? ;(

    Mit gefallen deine Gedanken zum Text so gut. Schön, dass er dich so berühren kann - eine große Freude für mich!

    Es ist für mich wirklich ein ganz aussergewöhnlicher Text, der bestimmt noch lange nachhallen wird.

  • Ayasha , schlag noch einmal Seite 231 auf und lies ab Mitte der Seite und blätter um. Das Nannerl vom Steffl erklärt es Paulina.


    Im letzten Abschnitt wird es auch noch einmal Luzie erklärt.

    Vielen Dank, liebe Gucci! :knuddel1


    Als ich die Erklärung im letzten Abschnitt gelesen habe, habe ich mich daran erinnert, dass es ja schon Mal zur Sprache kam. :schaem