Die Schachnovelle - Stefan Zweig

  • Schachnovelle als Schülerlektüre? Schwachsinn. Jugendliche sind da bis auf wenige Ausnahmen wirklich überfordert. Man kann den Schülerinnen und Schülern so ein Werk nicht einfach vorwerfen und erwarten, dass sie Verständnis aufbringen können. Auch, wenn es vom Umfang her leicht ist - der Inhalt wiegt schwer.


    Es ist ein Werk, das meiner Meinung nach eine gewisse Lebenserfahrung und Reife voraussetzt. Und man muss es mehrmals lesen, um alle Aspekte durchdenken und verstehen zu können.
    Ich erinnere mich, dass mich beim Erstlesen nur Dr.B.s Schicksal beschäftigt hat und ich Mirko Czentovic nicht mochte. Dabei hat auch er ein tragisches Schicksal. Aber Gestapo-Folter ist schwer zu übertrumpfen.


    Ich finde das Buch großartig, aber auch schwer zu verdauen und sehr aufwühlend. Und das beklemmendste daran: politische Folter ist nichts, was einer dunklen Vergangenheit angehört.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice
    Schachnovelle als Schülerlektüre? Schwachsinn. Jugendliche sind da bis auf wenige Ausnahmen wirklich überfordert.


    Na ja, das kann man so pauschal sicher nicht sagen. Kommt sehr darauf an, welches Alter die Schüler haben, wie die Lektüre begleitet und bearbeitet wird. Und nicht zuletzt natürlich auf das geistige Niveau der Schüler. In einen Deutsch-Leistungskurs zum Beispiel passt die Schachnovelle ganz großartig. Ohne die Vermittlung des zeitgeschichtlichen Hintergrunds allerdings ginge das schief.